Zusammen mit Kalzium ist Phosphor wichtig für die Stützfunktion der Knochen. Da die beiden Mineralstoffe in ihrem Stoffwechsel sehr eng verbunden sind, ist es wichtig, sie in einem ausgewogenen Verhältnis aufzunehmen. Gemäss Erhebungen nehmen die meisten Personen mit ihren Ernährungsgewohnheiten zu viel Phosphor und zu wenig Kalzium auf. Was und wie viel du essen musst, damit Deine Knochen bei Kräften bleiben, erfährst du hier.
Phosphor wurde 1669 von einen deutschen Apotheker und Alchemisten entdeckt, beim Versuch Urin einzudampfen, um den «Stein der Weisen» zu finden. Als alles vollständig verdampft war, begann der Rückstand zu glühen, es entstand Phosphor. Dieser leuchtete in der Nacht und fand danach seinen Einsatz in Nachtlampen. Erst viel später wurde die grosse Bedeutung von Phosphor erkannt. Heute ist bekannt, dass im menschlichen Körper rund 700 Gramm Phosphor gespeichert sind, 85 Prozent finden sich im Knochen und den Zähnen.
Phosphor kommt im menschlichen Körper vorwiegend in Form von chemischen Verbindungen als Phosphat vor. Neben der wichtigen Funktion im Knochenstoffwechsel, wo es zusammen mit Kalzium für die Stabilität der Knochen sorgt, ist Phosphor Bestandteil der Zellmembran und der Erbsubstanz. Zudem spielt Phosphat eine wichtige Rolle bei der Energiespeicherung und -bereitstellung in den Zellen. Eine weitere Funktion ist die als Puffer im Säure-Basen-Haushalt – er hilft dabei, den pH-Wert des Blutes zu stabilisieren.
Die empfohlene Tagesdosis Phosphor liegt bei 700mg. Da Phosphor sowohl in tierischen, als auch in pflanzlichen Nahrungsmitteln vorkommt, ist die Deckung des Tagesbedarfs für die meisten gut umsetzbar. Phosphorsäure und Phosphate werden in der Lebensmittelindustrie häufig eingesetzt. So dienen sie als Antioxidationsmittel, Backtriebmittel, Säureregulatoren und Konservierungsstoffe. Auch in Cola-Getränken und bunt gefärbten Lebensmitteln stecken sie, um die Farbe zu bewahren. Durch diese künstlich zugesetzten Phosphate steigert sich die durchschnittliche Zufuhr. (Lies unten weiter...)
Bei üblicher Ernährung ist ein Phosphormangel sehr selten, da fast alle Nahrungsmittel Phosphor enthalten. Mögliche Ursachen für einen Mangel sind meistens die Einnahme von bestimmten Medikamenten, künstliche Ernährung, Nierenerkrankungen oder Probleme mit den Nebenschilddrüsen. Sinkt der Phosphatspiegel im Blut, wird das im Knochen gespeicherte Phosphat gelöst. Es kann zu Wachstumsstörungen, Deformation des Skeletts bis hin zu weichen bzw. brüchigen Knochen kommen.
Normalerweise scheidet der Körper überschüssiges Phosphat mit dem Urin aus. Ist die Funktion der Nieren beeinträchtigt, kann es zu einem erhöhten Phosphatspiegel, einer sogenannten Hyperphosphatämie kommen. Dies kann die Verkalkung der Augenlinsen und verschiedener Organe wie Herz und Nieren zur Folge haben. Ein zu hoher Phosphorspiegel kann den Kalziumspiegel absinken lassen, was zu einer Tetanie führen kann (Störung in der Motorik und Sensibilität, ängstliche Unruhe, Übererregbarkeit der Nerven und Muskeln).