Magnesium gehört zu den meist verkauften Nahrungsergänzungsmitteln und das, obwohl kaum jemand an einem Magnesiummangel leidet. Ein Grund dafür mag sein, dass jeder Hobbysportler weiss: wenns im Bein zwickt, nimm Magnesium. iMpuls geht der Frage nach, ob Magnesium bei Muskelkrämpfen tatsächlich hilft, welche anderen wichtigen Funktionen der Mineralstoff im Körper hat und wo er überall drinsteckt.
Magnesium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, und mit rund 25 Gramm der vierthäufigste im Körper. Mehr als die Hälfte des Magnesiumspeichers befindet sich in den Knochen, 30 Prozent in den Muskeln und der Rest verteilt sich auf alle Zellen im Körper.
Der Mineralstoff ist an über 300 Stoffwechselvorgängen beteiligt, weil er unter anderem zahlreiche Enzyme aktiviert, besonders jene des Energiestoffwechsels. Auch ist er beteiligt an der Synthese der DNS (Erbsubstanz) und am Aufbau von Knochen und Zähnen. Bei der Reizübertragung im Nervensystem und der Muskelkontraktion spielt Magnesium eine wichtige Rolle. Aufgrund dieser Funktion und der Tatsache, dass bei einem Magnesiummangel Muskelkrämpfe entstehen, entstand die Annahme, dass Magnesium den Krämpfen entgegenwirke. Die Wirkung von Magnesiumtabletten konnte aber bislang durch wissenschaftliche Studien nicht belegt werden. Daher gilt die Empfehlung für alle Krampfgeplagten: Ausprobieren, ob Magnesium hilft.
Die schweizerische Gesellschaft für Ernährung empfiehlt erwachsenen Frauen täglich 300 mg Magnesium zuzuführen, Männer benötigen 350 mg. In der Schwangerschaft und Stillzeit ist der Bedarf erhöht. Die meisten Schwangeren erhalten ein Magnesiumpräparat, da die Magnesium-Ausscheidung über die Nieren während der Schwangerschaft erhöht ist und deshalb das Risiko für einen Mangel grösser ist.
Magnesium steckt in pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln. Besonders gute Quellen sind: Nüsse, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte und grüne Gemüsesorten. Wie alle Mineralstoffe ist Magnesium wasserlöslich und wird daher beim Kochen leicht ausgelaugt. Eine schonende Zubereitung ist wichtig: Gemüse, Salat und Obst kurz und gründlich unter fliessendem Wasser waschen, Gemüse mit wenig Wasser dünsten und das Kochwasser für Saucen und Suppen verwenden. (Fortsetzung weiter unten...)
Bei üblicher Ernährung ist ein Magnesiummangel praktisch ausgeschlossen. Auslöser für einen Mangel können chronischer Alkoholkonsum und Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes sein. Die Symptome sind Herz-Rhythmusstörungen, Muskelschwäche und -krämpfe, Kribbeln in den Händen und Füssen.
Eine Überdosierung mit Magnesium ist kaum möglich. Eine Zufuhr von 250 mg Magnesium in Form von Tabletten, Pulver oder angereicherten Lebensmitteln gilt als unbedenklich. Eine Ursache für einen Überdosierung kann die Einnahme von zu vielen Magnesiumsupplementen sein. Die Beschwerden bei einer Überdosis Magnesium sind Durchfall und Erbrechen.