Über Selen weiss die Wissenschaft fast nichts – ausser, dass es für uns lebenswichtig ist. iMpuls kennt die Fakten und verrät alles, was du wissen musst.
Selen ist ein essentielles Spurenelement. Das bedeutet, dass es unser Körper nicht selbst herstellen kann, und wenn zu wenig aufgenommen wird, entstehen Mangelerscheinungen. Spurenelemente gehören in die Gruppe der Mineralstoffe, kommen aber nur in geringen Mengen (Spuren) vor.
In unserem Körper sind etwa 10–20 mg Selen enthalten, das meiste befindet sich in der Muskulatur. Bis heute sind noch nicht alle Funktionen bekannt. Es schützt als Antioxidans unsere Zellen vor schädlichen Umwelteinflüssen, die durch Stress, schlechte Ernährung, Umweltverschmutzungen oder Krankheiten entstehen. Selen ist wichtiger Bestandteil von Aminosäuren, welche für den Aufbau von Proteinen zuständig sind. Es ist beteiligt an der Aktivierung der Schilddrüsenhormone. Diese haben im Körper zahlreiche wichtige Funktionen, unter anderem steuern sie den gesamten Stoffwechsel und beeinflussen den Sauerstoffverbrauch unserer Zellen. (Lies unten weiter...)
Ein exakter Selenbedarf lässt sich derzeit nicht ermitteln. Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung gibt daher «Schätzwerte für die angemessene Zufuhr» an, diese orientieren sich an der tatsächlichen Aufnahme und dem Ausbleiben offensichtlicher Mangelerscheinungen. Die täglich empfohlene Zufuhr beträgt 60 μg für Frauen und 70 μg für Männer.
Selen kommt in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln vor. Jedoch hängt der Selengehalt der Lebensmittel stark vom Selengehalt der Böden und des Tierfutters ab. Die Schweizer Böden sind selenarm, daher sind die pflanzlichen Lebensmittel, wie zum Beispiel Getreide aus der Schweiz selenarm.
(Quelle: Schweizerische Gesellschaft für Ernährung)
Unter normaler Ernährung ist ein Selenmangel selten. Beim Menschen konnten bislang kaum Mangelerscheinungen beobachtet werden, deshalb sind auch keine Symptome bekannt. Wissenschaftler vermuten, dass sich tiefe Selenwerte im Blut negativ auf gewisse Krankheiten auswirken oder sie gar begünstigen können. Selen wird aktuell vor allem präventiv eingesetzt, so zum Beispiel auf der Intensivstation bei schweren Blutvergiftungen und Verbrennungen oder als Antioxidans zur Vorbeugung gegen Tumor- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Als unbedenkliche obere Zufuhrmenge für Erwachsene gelten 300 μg. Überdosierungen mit Selen sind äusserst selten. Die ersten Anzeichen einer Selenvergiftung sind unspezifisch. Sehr früh ist ein knoblauchartiger Mundgeruch zu erkennen. Als weitere Symptome zeigen sich Verdauungsbeschwerden, Kopfschmerzen und Haarausfall.