Wann ist der Blutdruck normal? Wann zu hoch? Wie misst man ihn richtig? Die 13 wichtigsten Fakten über den Blutdruck, die du kennen solltest.
In den arteriellen Blutgefässen braucht es einen gewissen Druck, damit das Blut im Kreislauf vorwärts fliesst. Zwei Mechanismen sorgen dafür, dass der Druck entsteht: das rhythmische Pumpen des Herzens und der Widerstand der Gefässwände.
Wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht und das Blut vorwärts befördert, entsteht in den Arterien ein höherer Druck (oberer Blutdruckwert). Entspannt sich der Herzmuskel anschliessend und füllt sich das Herz wieder mit Blut, geht der Blutdruck in den Arterien wieder zurück (unterer Blutdruckwert). Er fällt aber nicht auf null ab, denn die elastischen und muskulösen Arterienwände sorgen dafür, dass der Blutdruck auch zwischen den Pumpstössen des Herzens hoch genug bleibt, damit das Blut im Kreislauf weiterbefördert wird.
Im Tagesverlauf unterliegt der Blutdruck natürlichen Schwankungen: Am Morgen ist er im Vergleich zur Nacht etwas höher, um sich im Laufe des Tages meist ein wenig abzusenken.
Es gibt Oberarm- und Handgelenk-Messgeräte. Sie funktionieren automatisch und berechnen den Blutdruck elektronisch. Apparate, die den Blutdruck am Oberarm messen, sind meist genauer als solche fürs Handgelenk – aber nur, wenn die Manschettengrösse passt. Die übliche 12 cm breite Manschette eignet sich für einen Armumfang von 27 bis 34 cm. Ist er grösser, braucht es eine 14 bis 16 cm breite Manschette. Sie sollte auf Herzhöhe sein, zwei Querfinger über der Ellbeuge platziert werden und so befestigt, dass noch bequem ein Finger darunter passt.
Wichtig: Das Blutdruckmessgerät sollte «klinisch validiert» sein. Selbst das gibt aber keine 100-prozentige Garantie, dass die Messung korrekt ist. Im Zweifelsfall am besten beim Arzt Vergleichsmessungen mit seinem Gerät machen. (Lesen Sie unten weiter …)
Miss deinen Blutdruck mindestens einmal pro Jahr.
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Als normal gelten Blutdruckwerte bis 130/85, hochnormal sind Werte bis 139/89 mmHg. Optimal sind Werte unter 120/80 mmHg.
Ein Bluthochdruck besteht, wenn entweder der obere (systolische) Wert über 140 mmHg oder der untere (diastolische) Wert über 90 mmHg liegt, oder wenn beide Werte über den genannten Grenzen liegen.
Um einen Bluthochruck festzustellen, muss der Blutdruck gemessen werden, denn in den allermeisten Fällen spüren Patienten lange Jahre nichts davon, dass ihr Blut mit zunehmend mehr Druck durch die Adern fliesst. Spezifische Symptome des leicht oder mässig erhöhten Blutdruck, an denen man die Erkrankung bemerken kann, gibt es nicht. Die Hypertonie wird deshalb manchmal «stiller Killer» genannt. Später können zunächst allgemeine Symptome auftreten wie Schwindel, Kopfschmerzen, Herzklopfen oder -stolpern, Kurzatmigkeit bei Belastung, Nervosität, manchmal auch Schlafstörungen.
Tag für Tag ein zu hoher Druck im Kreislauf – das überlastet auf Dauer jedoch das Herz und andere lebenswichtige Organe. Auch setzt die natürliche Gefässalterung bei Bluthochdruck früher ein und schreitet schneller fort. Gefässe in Augen, Nieren, Herz, Gehirn, ja eigentlich überall verkalken vorzeitig (Arteriosklerose).
Ohne Behandlung können die Organe Schaden nehmen, das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall steigt enorm. Auch Nieren- und Augenerkrankungen beruhen oft auf zu hohem Blutdruck. Mit der Zeit kann es zu Nierenversagen und Sehbehinderung (hypertensive Retinopathie) kommen. Das Risiko für vorzeitige Invalidität und Tod ist deutlich erhöht.
Der Blutniederdruck selbst ist keine Krankheit, er stellt meist auch keine Gefahr für die Gesundheit dar. Im Gegenteil: Die Gefässe, das Herz, ja der ganze Kreislauf werden bei zu tiefem Blutdruck sogar geschont. Erst das Auftreten von Beschwerden wie Schwindelgefühl, Sternchen-Sehen oder Müdigkeit können ihn zu einem subjektiven Problem werden lassen.
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Etwa drei Viertel aller Fälle von Bluthochdruck liessen sich durch eine gesunde Lebensweise vermeiden. Konkret heisst das: wenig Alkohol, weniger Salz und kein Übergewicht sowie viel Bewegung, idealerweise auch Ausdauersport.
Wer zu hohe Werte hat, kann in der Regel zunächst versuchen, den Blutdruck durch einen gesünderen Lebensstil zu senken. Vor allem auf zwei Punkte kommt es an: eine ausgewogene, möglichst salzarme Ernährung und regelmässige Bewegung.
Je mehr Salz wir im Körper haben, desto höher ist das Flüssigkeitsvolumen – und damit der Blutdruck. In Fertiggerichten, Käse, Wurst und Brot steckt besonders viel Salz drin. Diese Lebensmittel sollte man reduzieren.
Auch die seelische Verfassung nimmt Einfluss auf den Blutdruck. Weniger Stress und Alkohol, dazu natürlich auch Nichtrauchen tun ein Übriges. Bei Übergewicht sollte man dauerhaft abnehmen. All das hilft, den Blutdruck im grünen Bereich zu halten.
Wenn die oben genannten Massnahmen nicht ausreichen, können zahlreiche gut wirksame und verträgliche Medikamente einen zu hohen Blutdruck senken. Meistens ist es eine Dauertherapie. Am gesunden Lebensstil sollte man trotzdem festhalten, da er die Therapie unterstützt.
Der Blutdruck beschreibt den Druck, mit dem das Herz bei jedem einzelnen Schlag das Blut durch unseren Körper treibt (siehe auch Punkt 1). Der Puls gibt an, wie oft dies passiert, also wie schnell das Herz schlägt. Meist wird dies in Schlägen pro Minute angegeben.
Früher benutzten die Ärzte zum Blutdruckmessen sogenannte «Quecksilber-Sphygmomanometer». Zunächst wurde die Armmanschette so stark aufgepumpt, dass kein Blut mehr in den Arm fliessen konnte. Dann wurde die Luft sachte aus der Manschette abgelassen. Dabei sank der Druck in der Manschette und damit auch das Quecksilber (chemisches Kürzel: Hg) in der Säule. Zugleich lauschte der Arzt mit seinem Stethoskop auf die Strömungsgeräusche des Bluts in der Armarterie. Sobald er sie hörte, war der systolische Blutdruck erreicht. Die Höhe der Quecksilbersäule (mm Hg) in diesem Moment entsprach also dem oberen Blutdruckwert. Verebbten die Strömungsgeräusche in der Arterie, war der diastolische Blutdruckwert erreicht.
Heutige automatische Blutdruckmessgeräte enthalten kein Quecksilber mehr, sie messen den Druck auf andere Weise. Die Messung beruht aber grundsätzlich auf der gleichen Methode.
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