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Gesünder leben?

Gesünder leben?

Auswirkungen von Stress auf unseren Körper

Kurzfristiger Stress kann in gewissen Situationen hilfreich, ja sogar überlebenswichtig sein. Doch lang anhaltender, chronischer Stress ist gefährlich und kann zu schweren Erkrankungen führen. Erfahre mehr über die wichtigsten Folgen von Dauerstress.

Wie wirkt sich chronischer Stress aus?

In Stresssituationen schaltet unser Körper auf den Notfallmodus, was durchaus sinnvoll ist. Sobald die Gefahrensituation vorüber ist, nimmt die Produktion der Hormone Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin wieder ab, und der Körper beruhigt sich. Bei Dauerstress geschieht dies jedoch nicht. Die betroffene Person verbleibt weiterhin in einem Erregungszustand, anstatt sich zu erholen. Mit der Zeit macht sich eine immer grössere Erschöpfung in körperlicher und psychischer Hinsicht breit. Chronischer Stress sollte nicht einfach hingenommen, sondern aktiv bekämpft werden, denn er hat tiefgreifende Auswirkungen auf Körper und Geist. Er kann unter anderem das Immunsystem schwächen, was uns automatisch anfälliger für Infektionen macht. Oder uns emotional belasten, indem wir unzufrieden und antriebslos werden, um nur einige Beispiele zu nennen. 

Welche Organe sind bei ständigem Stress betroffen?

Eine dauerhaft hohe Konzentration der Hormone Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin, die bei Stress freigesetzt werden, kann Körper und Geist in Mitleidenschaft ziehen. Vor allem folgende Organe sind davon betroffen: 

  • Herz: Stress erhöht sowohl den Puls als auch den Blutdruck.
  • Magen und Darm: Die Verdauung gerät durcheinander.
  • Muskelapparat: Ständige Anspannung führt oft zu chronischen Schmerzen und Verspannungen. 
  • Haut: Vor allem seelischer Stress kann sich in Form von Unreinheiten, Hautreizungen und Ausschlägen bemerkbar machen.

(Fortsetzung weiter unten…)

Welche Krankheiten können durch Dauerstress entstehen?

Es gibt viele Erkrankungen, die mit dauerhaftem Stress in Verbindung gebracht werden und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen können. Und leider ist es so, dass schwere oder chronische Erkrankungen wiederum noch mehr Stress erzeugen – ein Teufelskreis. Krankheiten, die im Zusammenhang mit Stress häufig entstehen können:

  • Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall, Arteriosklerose
  • Diabetes Typ 2, Adipositas
  • Reizdarm-Syndrom, Magengeschwüre
  • Schlafstörungen
  • Depressionen, Angststörungen, Panikattacken, Burnout 
  • Suchterkrankungen
  • Tinnitus, Hörsturz
  • Neurodermitis, Schuppenflechte

Kann Stress das Gehirn schädigen?

Ja, auch die Leistung unseres Gehirns und damit unsere kognitiven Fähigkeiten können bei chronischem Stress abnehmen. Nicht umsonst klagen stressgeplagte Menschen häufig darüber, dass sie keinen klaren Gedanken fassen können. Verbindungen zwischen Nervenzellen können durch Stress geschwächt werden, was die kognitiven Funktionen beeinträchtigen kann. Verlangsamtes Denken und eine verringerte Reaktionsfähigkeit sind die Folgen. Chronischer Stress kann aber nicht nur die Funktion, sondern sogar die Gehirnstruktur beeinflussen. Ein langfristig erhöhter Cortisol-Spiegel kann zu einer Reduktion des Hippocampus führen, einem Bereich des Gehirns, der für das Gedächtnis und das Lernen wichtig ist. 

Gibt es weitere Folgen von Stress?

Neben den körperlichen und psychischen Anzeichen kann sich Stress auch negativ auf das Verhalten eines Menschen auswirken. Oft sind diese Veränderungen nicht leicht zu erkennen, da sie schleichend stattfinden. Übermässiger Alkohol-, Tabak- oder Drogenkonsum, Medikamentenmissbrauch, veränderte Essgewohnheiten und damit einhergehend eine signifikante Gewichtszunahme oder auch -abnahme können die Folgen sein. Bei dauerhaftem Stress können zudem vermehrt Konflikte in der Partnerschaft oder im Arbeitsumfeld auftreten. Betroffene können sich dadurch in ihrem sozialen Umfeld unbeliebt machen und distanzieren sich in der Folge, in manchen Fällen bis zur völligen sozialen Isolation. (Fortsetzung weiter unten…)

Was hilft bei chronischem Stress?

Stressbewältigungsstrategien leisten gute Dienste, um schwierige Phasen zu überstehen. Nicht alles ist für jede und jeden geeignet. Hier eine Auswahl an Tipps: 

  • Bemühe dich um eine ausgewogene, gesunde Ernährung.
  • Bleib in Bewegung. Such dir eine Tätigkeit, die dir Spass macht und dich nicht noch zusätzlich stresst (zum Beispiel ohne Zeitdruck oder Wettkampfsituation).
  • Sorge dafür, dass du genug Schlaf bekommst, um ausgeruht und damit belastbarer zu sein.
  • Achte auf deine Atmung. Verlangsame und vertiefe sie bewusst in Stresssituationen. Möchtest du besseres Atmen gleich ausprobieren? Hier findest du 3 Videos mit Anleitung.
  • Schaffe immer wieder Entspannungsmomente, zum Beispiel mit Yoga, Progressiver Muskelentspannung nach Jacobson, Spaziergängen im Wald oder Musik.Setze dir realistische Ziele («Gut genug ist gut genug») statt idealistische oder perfektionistische Ziele.
  • Sprich mit Familie und Freunden offen über deine Situation und bitte um Unterstützung.
  • Falls es nicht besser wird oder du sehr stark leidest, such dir professionelle Hilfe, zum Beispiel durch ein Coaching oder eine Psychotherapie.

Weitere Tipps für den Umgang mit Stress und hilfreiche Informationen findest du hier

Was tun gegen Stress?

Zum Dossier

von Nadia Fernández,

veröffentlicht am 27.08.2024


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