Ein Hormon aus dem Bauchfett spielt dabei eine grosse Rolle.
Dass Bewegung dem Herz guttut und Herzinfarkten vorbeugt, ist mittlerweile klar. Aber wie kommt diese Wirkung zustande?
Das ergründeten Wissenschaftler mit Hilfe von Mäusen und Menschen. Die Mäuse erhielten ein Laufrad, in dem sie nach Belieben rennen konnten.
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Manche Nager waren so agil, dass sie darauf pro Nacht fast zehn Kilometer zurücklegten. Die Mäuse der Vergleichsgruppe hingegen bekamen statt des Laufrads nur ein kleines Hüttchen. Sie pflegten – gezwungenermassen – ein Leben ohne Training.
Das wirkte sich bis in die Knochen aus. Dort, im Knochenmark, werden die weissen Blutkörperchen gebildet, die zur Immunabwehr nötig sind – aber auch zu Herzinfarkten beitragen.
Denn schon lange, bevor ein solches einschneidendes Ereignis eintritt, kommt es in den Herzarterien zu chronischen Entzündungen. Und daran sind weisse Blutkörperchen beteiligt.
Bei den «Laufmäusen» entstanden im Knochenmark aber weniger weisse Blutkörperchen als bei den Vergleichsmäusen. Der Grund dafür war das Hormon Leptin.
Leptin wird im Bauchfett gebildet und wirkt nicht nur appetitzügelnd, sondern es beeinflusst auch die Produktion von weissen Blutkörperchen, wie die Forscher nun herausfanden. Die trainierten, schlankeren Nager produzierten in ihrem Bauchfett weniger Leptin als die Vergleichsmäuse.
Die Reihenfolge lautet also: Mehr Training – weniger Leptin – weniger weisse Blutkörperchen – weniger Entzündung in den Arterien – weniger Gefässablagerungen – und vermutlich weniger Herzinfarkte. Aber gilt das auch für Menschen? (Lesen Sie unten weiter...)
Vermutlich ja. Als Beleg führen die Forscher verschiedene Studien an. Dabei zeigte sich: Menschen, die ein- bis sechsmal pro Woche trainierten, hatten tiefere Leptinwerte, und zwar umso tiefer, je öfter sie Sport trieben.
Damit einher ging die Anzahl weisser Blutkörperchen in ihrem Blut. Nun ist der Zusammenhang zwischen beidem klar – dank den Mäusen.
Und weil die Tiere trotz weniger weisser Blutkörperchen nicht infektanfälliger wurden, erhoffen sich die Forscher von ihren Erkenntnissen neue Ansätze, um Therapien zu entwickeln. Bis es so weit ist, bleibt nur: Trainieren.
Quelle: «Nature Medicine»