Am wirksamsten ist ein einfacher Test, der nach bestimmten Bakterien fahndet. Das ist das Fazit einer aktuellen Studie.
Magenschmerzen, Unwohlsein nach dem Essen oder andere Magenprobleme – mindestens einer von fünf Erwachsenen verspürt irgendwann einmal solche Beschwerden. Vier von zehn Betroffenen gehen wegen dieser «Dyspepsie» zum Arzt.
Was ist dann das beste Vorgehen, im Wissen, dass bei drei von vier Betroffenen keine fassbare Ursache gefunden wird? Sofort eine Magenspiegelung machen lassen? Bloss die Symptome bekämpfen, zum Beispiel mit Pfefferminzöl, verdauungsfördernden Kräutern oder anderen Mitteln? Oder vielleicht besser versuchsweise einen Magensäureblocker einnehmen?
Einer aktuellen Analyse zufolge heisst die Antwort «Testen und behandeln», also zuerst einen Atem- oder Stuhltest machen und schauen, ob Spuren von Helicobacter pylori nachweisbar sind.
Diese Bakterien können Magengeschwüre hervorrufen. Sind sie vorhanden, macht ihnen eine Antibiotikatherapie den Garaus. (Lesen Sie unten weiter ...)
Mit diesem Vorgehen werden die Betroffenen am ehesten und einfachsten beschwerdefrei. Das ist das Fazit der Analyse von 15 Studien, bei denen Erwachsene mit solchen Symptomen per Los verschiedenen Behandlungen zugeteilt wurden, um herauszufinden, welche am besten ist.
Genauso gut, aber teurer und aufwändiger ist demnach die Magenspiegelung. Ging es um die Zufriedenheit der Betroffenen, schnitt sie aber besser ab als «Testen und behandeln». Möglicherweise, weil viele insgeheim befürchteten, an einem Magenkrebs zu leiden und die Magenspiegelung rasch Gewissheit schuf.
Diese Sorge war aber fast immer unbegründet: Von 1000 Personen, die wegen der genannten Oberbauchbeschwerden zum Arzt gingen, hatten gemäss dieser Studie statistisch 996 keinen Magenkrebs.
Die anderen Strategien, einfach nur die Symptome zu bekämpfen oder probeweise einen Magensäureblocker zu nehmen, sind gemäss der Analyse nur tendenziell, aber nicht markant schlechter als «Testen und behandeln». Der Nachteil beim Versuch mit einem Magensäureblocker war, dass die Betroffenen im Gefolge öfter doch noch zur Magenspiegelung geschickt wurden als beim «Testen und Behandeln». (Lesen Sie unten weiter ...)
Bedingung für die Studienteilnahme war, dass die Personen zum ersten Mal Magenprobleme hatten und dass keine Warnzeichen bestanden. Dazu zählen zum Beispiel eine unerklärliche Gewichtsabnahme, Schluckbeschwerden, unaufhörliches Erbrechen, Blutarmut oder wiederkehrende Magenprobleme.
Auch bei Magen- oder Darmkrebs in der Familie und ab dem Alter von 55 Jahren ist das Risiko für Krebs höher, weshalb dann verstärkt zur Magenspiegelung geraten wird.
Quelle: «BMJ»