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Gesünder leben?

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So wirkt Licht auf uns: 10 Fakten

Licht regelt den Schlaf-Wach-Rhythmus und macht uns glücklich. Warum ist das so? Und wieso sehen wir den Himmel blau? 10 Fakten zum Licht.

1. Licht ist Energie

Licht ist Energie in Form von elektromagnetischer Strahlung, die von einer Quelle, zum Beispiel der Sonne, ausgestrahlt wird. Die elektromagnetischen Strahlen breiten sich als  Wellen im Raum aus, ähnlich wie Wellen im Wasser, wenn man einen Stein hineinwirft. Elektromagnetische Strahlen haben unterschiedliche Wellenlängen. Das für die Menschen sichtbare Licht umfasst Wellenlängen zwischen 400 und 700 Nanometern. «Langwellige Lichtstrahlen in diesem Bereich erscheinen uns als Rot, etwas kürzere als Orange und dann Grün bis hin zu den sehr kurzen blauen Strahlen», erklärt Reik Leiterer, Ko-Leiter vom Science Lab der Universität Zürich. «Aber das ist nur ein kleiner Ausschnitt des gesamten elektromagnetischen Spektrums. Der grösste Teil ist für menschliche Augen unsichtbar, dazu gehören zum Beispiel UV- und Röntgenstrahlen oder auch die Mikro- und Radiowellen.»

2. Licht versorgt uns mit Vitamin D

Sonnenlicht hilft dem Körper, Vitamin D zu bilden. Menschen benötigen das Vitamin zur Aufnahme von Kalzium – ein Nährstoff, der für die Bildung und Stabilität der Knochen essenziell ist. Ein Mangel an Vitamin D führt im schlimmsten Fall zu Knochenschwund (Osteoporose) oder bei kleinen Kindern zur Knochenerweichung (Rachitis). Um die Depots zu füllen, empfehlen Experten mindestens 20 bis 30 Minuten Sonnenlicht pro Tag. «Mit einem kurzen Spaziergang in der Mittagspause können wir schon viel für unsere Gesundheit tun», bestätigt auch Prof. Dr. Beat Knechtle von Medbase St. Gallen. Die Portion Tageslicht hilft auch gegen Müdigkeit.

3. Licht hat verschiedene Farben

Auf den ersten Blick erscheint uns Licht oft weiss. «Tatsächlich setzt sich weisses Licht entsprechend dem Prinzip der additiven Farbmischung aus den verschiedenen Wellenlängenbereichen des sichtbaren Lichts zusammen», erklärt Reik Leiterer. Gut sichtbar machen dies Regenbogen: Diese entstehen, weil das Sonnenlicht an den Wassertropfen in die einzelnen Spektralbereiche aufgefächert wird und unsere Augen dann das ganze Farbspektrum wahrnehmen können – von Violett und Blau über Grün und Gelb bis hin zu Rot.

4. Licht kann gemessen werden

Die Helligkeit von Licht wird in Lux gemessen. Beim Tageslicht liegt sie zwischen 1 und über 100 000 Lux. Sie nimmt von der Morgendämmerung bis zum Mittag zu und sinkt dann wieder ab.

5. Licht regelt unseren Schlaf-Wach-Rhythmus

Unser Tagesrhythmus wird zum grössten Teil von der Sonne beeinflusst. Das Sonnenlicht gibt dem Körper vor, wann er wach und aktiv sein soll oder wann es Zeit ist, sich zu regenerieren. Unsere «innere Uhr» ist wichtig für die Regulation von Körpertemperatur, Hirnaktivität, Hormonproduktion und anderen physiologischen Prozessen. Forscher der University of Edinburgh haben entdeckt, dass die «innere Uhr» auch über die Augen reguliert wird. Kommt diese, zum Beispiel durch Nachtschichten oder falsche Beleuchtung aus dem Rhythmus, kann sich das negativ auf unsere körperliche und psychische Gesundheit auswirken.

(Fortsetzung weiter unten…)

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6. Licht sorgt für gute Laune

Wenn die Sonne scheint, fühlen wir uns gut, das Leben macht mehr Spass und wir können uns besser konzentrieren. Licht hilft unserem Körper Serotonin zu bilden.  Dieser Stoff, der auch  als «Glückshormon» bezeichnet wird, wird während des Tages produziert. 

7. Licht macht unseren Himmel blau oder rot

Das weiss aussehende Sonnenlicht muss durch die Erdatmosphäre hindurch und wird an den Molekülen in der Luft gestreut – je kürzer die Wellenlänge der Strahlung, umso höher der Anteil der Streuung. «Bei strahlend schönem Himmel werden dementsprechend vor allem die kurzwelligen Bereiche des sichtbaren Lichts gestreut und erreichen dann aus allen Richtungen unsere Augen: der Farbeindruck des ‹blauen Himmels› entsteht», sagt Reik Leiterer. «Bei einem Sonnenuntergang hingegen müssen die Lichtstrahlen einen viel weiteren Weg durch die Atmosphäre bis zu unseren Augen zurücklegen. Da sind die ‹kurzen› blauen Strahlen schon so stark gestreut, dass vor allem die längeren Wellen uns dann erreichen – und das sind die Bereiche des Spektrums, die wir dann als Rot und Orange wahrnehmen.»

8. Licht beugt hohem Blutdruck vor

Mit der Distanz zum Äquator steigen der Blutdruck und die Anzahl von Herz-Kreislauf-Erkrankungen an. Wissenschaftler der University of Edinburgh sind zum Schluss gekommen, dass dies an der UVA-Strahlung liegt.  Sie teilten die Teilnehmer einer Studie in zwei Gruppen ein. Die eine Gruppe erhielt über einen Zeitraum von 30 Minuten UVA-Strahlen in einer Intensität, wie sie für Südeuropa typisch ist. Die andere Gruppe erhielt über den gleichen Zeitraum künstliches Licht, das keine UVA-Strahlen beinhaltete. Die Ergebnisse zeigten, dass jene Personen, die den intensiven UVA-Strahlen ausgesetzt waren, im Anschluss einen niedrigeren Blutdruck hatten, als Personen, die künstlichem Licht ausgesetzt waren.

9. Licht hilft gegen den Herbst-Winter-Blues

Die Häufigkeit von depressiven Symptomen nimmt in den kalten Monaten zu. Der exakte Grund für das Phänomen des sogenannten «Herbst-Winter-Blues» ist nach wie vor umstritten. Viele Wissenschaftler gehen jedoch davon aus, dass in der eher düsteren Jahreszeit eine vermehrte Melatonin-Produktion den Serotonin-Spiegel sinken lässt, wir also weniger Glückshormone im Blut haben. Licht und Bewegung helfen gegen die Stimmungsschwankungen. Auch wenn es schwerfällt, sollte man aktiv bleiben und tagsüber an die frische Luft gehen. Selbst bei trübem Himmel dringt etwas UV-Strahlung durch die Wolkendecke oder den Hochnebel.

10. Licht ist nicht gleich Licht

Workshops zum Thema Licht gibt es beim Science Lab der Universität Zürich:

Moderne Deckenbeleuchtungen oder Stehlampen haben nicht die gleiche Wirkung auf unseren Körper wie das Sonnenlicht, da sie häufig nur sehr ausgewählte Bereiche des elektromagnetischen Spektrums aussenden. Es gibt jedoch spezielle Tageslichtlampen, die das Tageslicht nachahmen können. So können diese zum Beispiel einen dem Sonnenlicht vergleichbaren Bereich des Spektrums abdecken oder, wie im Fall dynamischer LED-Leuchten, das Licht je nach Tageszeit anpassen. In der Lichttherapie – zum Beispiel zur Behandlung von Winterdepressionen – werden Tageslichtlampen mit einer Lichtstärke zwischen 2500 Und 10 000 Lux eingesetzt. Dabei gilt der Grundsatz: Je höher die Lichtleistung, desto weniger Zeit benötigt eine Sitzung vor der Lampe.

von Susanne Schmid Lopardo,

veröffentlicht am 08.11.2021


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