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Gesünder leben?

Gesünder leben?

Hausmittel gegen Coronaviren?

Die meisten Menschen mit Covid-19 bekommen nur milde Symptome. Ein paar einfache Massnahmen können bei leichten Infektionen und zur Desinfektion helfen.

Hinweis zur Aktualität

Dieser Artikel gibt den Stand der Erkenntnisse vom Oktober 2020 wieder.

Soviel vorweg: Wer ernsthafte Beschwerden hat ist mit Hausmitteln nicht gut beraten. Er benötigt professionelle medizinische Hilfe. Personen, die aber nur leicht am neuen Coronavirus erkranken – und das ist die grosse Mehrheit – kommen vermutlich mit einfachen Massnahmen über die Runden.

Hausmittel bei leichten Symptomen

Auch wenn solche Massnahmen bei gewöhnlichen Erkältungen hilfreich sein können, ist noch offen, wie wirksam sie in der jetzigen Situation sind. Denn nichts davon wurde bisher gegen die neuen Coronaviren bei Menschen geprüft. 

  • Genügend trinken: Feuchte Schleimhäute können Viren besser abwehren, weil dann der Selbstreinigungsmechanismus besser funktioniert als bei trockenen Schleimhäuten. Zudem benötigt der Körper bei Fieber mehr Flüssigkeit als sonst. Wohltuend sind meist warme Getränke, zum Beispiel Salbeitee mit Honig (oder Zucker) und Zitrone. Honig kann beim Verdünnen eine Art «Desinfektionsmittel» freisetzen. Bei ausreichender Trinkmenge ist der Urin hell. Wer es lieber kalt mag, kann zum Beispiel starken Salbeitee zubereiten und daraus Eiswürfel zum Lutschen herstellen. Kaugummi kauen, Saures oder Kräuterbonbons zu lutschen fördert die Speichelproduktion. 
  • Schonen, eventuell Bettruhe: Diese altbewährte Massnahme ist heutzutage zwar nicht mehr «in», aber trotzdem nützlich bei fieberhaften Erkrankungen. 
  • Wadenwickel bei Fieber: Solange der Allgemeinzustand des Kranken gut und das Fieber nicht hoch ist, muss man keine Gegenmassnahmen ergreifen. Die Immunabwehr ist bei Fieber sogar aktiver. Wadenwickel können helfen, das Fieber zu senken. Dazu zwei Geschirrtücher in Wasser mit einem Spritzer Essig tränken, um die Waden wickeln und je ein trockenes Handtuch herumwickeln. Nur anwenden bei warmen Füssen.
  • Zink: Dieser Mineralstoff spielt bei der Immunabwehr eine wichtige Rolle. Zink ist Bestandteil von über 300 Enzymen im Körper und kann die Infektdauer bei Erkältungen vielleicht verkürzen und die Infekthäufigkeit möglicherweise senken. In der jüngsten Studie hatte Zink jedoch keinen Nutzen. Am ehesten nützen Lutschtabletten (tägliche Gesamtdosis 75 bis 90 Milligramm), die langsam im Mund zergehen und innerhalb der ersten 24 Stunden nach Beginn der Symptome eingenommen werden. Nach dem Ende der Erkältung absetzen, weil Zink die Aufnahme anderer wichtiger Mineralien aus der Nahrung bremst. Eine Nebenwirkung von Zink ist Übelkeit. 
  • Heilpflanzen: Die Fachgruppe «Herbadonna» empfiehlt folgende Arzneipflanzen zur Unterstützung des Immunsystems: Sonnenhut (Echinacea purpurea)-Präparate (idealerweise als Lutschtablette, Halsspray, Tee oder Fertigarzneimittel), Zistrose (Cystus incanus)-Präparate, Ingwer (Zingiber officinale) sowie Katzenkralle (Uncaria tomentosa). Bei ersten Symptomen rät sie zu Sonnenhut, Geraniumwurzel (Pelargonium sidoides), Ingwer, Süssholzwurzel (Glyzyrrhiza glabra) oder Zimtrinde (Cinnamomum ceylonicum). In Laborversuchen würden die genannten Arzneipflanzenextrakte eine gewisse Wirkung gegen Viren zeigen, sagt die Apothekerin Dr. sc. nat. Beatrix Falch von Herbadonna. «Wir wissen aber nicht, ob und wie gut entsprechende Präparate bei Menschen wirken. Das Risiko, dass gesunde Erwachsene bei korrekter Dosierung damit etwas falsch machen, erachten wir jedoch als sehr klein. Da wir zur Zeit keine Alternative haben, sind sie einen Versuch wert.»
    Vorsicht: Echinacea sollte nicht dauerhaft genommen werden. Personen mit Autoimmunerkrankungen wird von der Einnahme abgeraten. Nicht bei Allergien gegen Korbblütler (zum Beispiel Arnika, Kamille, Ringelblume, Schafgarbe) verwenden. Geraniumwurzel kann die Blutgerinnung sowie die Wirkung von Penizillin beeinflussen und leichte Nebenwirkungen wie Übelkeit, Durchfall oder Erbrechen verursachen. Auch Allergien sind möglich. Am besten lässt man sich sicherheitshalber fachkundig beraten.
  • Andere, bekannte «Hustenpflanzen» sind Efeu, Thymian sowie Primel.
  • Honig: Zumindest bei Kindern kann Honig einen hustenlindernden Effekt haben. Vor dem Schlafengehen einen halben bis zwei Teelöffel geben. Vorsicht: Kinder unter einem Jahr sollten keinen Honig bekommen! 
  • Ätherische Öle: Das Einreiben der Brust mit Bronchialbalsam wie Vicks VapoRub verhalf hustenden Kindern und ihren Eltern in einer kleinen Studie zu besserem Schlaf. Mögliche ätherische Öle sind laut der Fachgruppe Herbadonna: Ravintsara (Cinnamomum camphora), Eucalyptus radiata, Thymian vulgaris, Lorbeer (Laurus nobilis) oder Zitrone (Citrus limon). Hände waschen, einen bis zwei Tropfen des Öls auf die Hände geben, als Maske vor Mund und Nase halten und durch den Mund inhalieren. Danach wieder die Hände waschen. Sonst gesunde Erwachsene können auch einen Tropfen Ravintsara-Öl auf die Zunge geben, zehn Minuten einspeicheln und in kleinen Schlucken schlucken. Ätherische Öle werden nur verdünnt oder in winzigen Mengen verwendet, eine fachkundige Beratung vorab ist sinnvoll. Vorsicht damit bei Epilepsie oder Asthma. Nicht bei Babys und Kleinkindern sowie in der Schwangerschaft anwenden. Offen ist, ob die Dämpfe ätherischer Öle eine mit Coronaviren-infizierte Lunge womöglich zusätzlich reizen können.

(Lesen Sie unten weiter…)

Coronavirus: So schützen wir uns

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Desinfektion: Zur Not hilft Rum

In «normalen» Zeiten verursachen Coronaviren etwa 10 bis 25 Prozent der Erkältungen. Von diesen Viren gibt es verschiedene Typen, der neuste Typ sind die Sars-CoV-2 Viren, die nun zirkulieren. Allen Coronaviren gemeinsam ist, dass sie eine Hülle haben. Das macht sie angreifbar: Seife zerstört ihre Virenhülle und inaktiviert die Viren. Deshalb: Hände waschen! Richtige Händehygiene ist sehr wirksam: Sie kann Infektionen verhindern und eventuell sogar ein bisschen verkürzen. 

Wenn ein erkrankter Mensch sich zum Beispiel die Nase reibt und danach eine Türklinke oder andere Gegenstände anfasst, können auf den Oberflächen unter Umständen noch tagelang Coronaviren haften. Der Erkrankte kann auch ansteckend sein und (fast) keine Symptome haben. Deshalb ist Hygiene das A und O. 

Alkohol (äusserlich) kann die Zahl der neuen Coronaviren innerhalb einer Minute deutlich reduzieren, wenn er mindestens 62-prozentig ist. Noch besser ist mindestens 70-prozentiger. Wer kein Desinfektionsmittel auftreibt, kann für die Händedesinfektion zur Not auch sehr hochprozentigen Whisky oder zum Beispiel 80-prozentigen «Stroh Rum» verwenden, der sonst zum Flambieren dient.

Verdünntes Javelwasser für die Desinfektion

Für die Desinfektion von Gegenständen eignet sich auch 0,1-prozentige Haushaltsbleiche wie Javel-Wasser. Um sie herzustellen, wird käufliche 5-prozentige Haushaltsbleiche 1:50 mit Wasser verdünnt, also zum Beispiel in 5 Liter Wasser einen Deziliter Bleiche giessen. Achtung: Mit Handschuhen herstellen, Augen gut vor Spritzern schützen (Schutzbrille tragen) und nicht auf die Haut oder an Schleimhaut bringen! Nicht alle Oberflächen vertragen diese Chemikalie.

Gut lüften vertreibt Viren

Bei einer Infektion kommt es auch darauf an, wie viele Viren es schaffen, den Körper zu «entern». In stickigen, schlecht gelüfteten Räumen tummeln sich mehr Viren als in regelmässig und gut gelüfteten. Deshalb: immer wieder Stosslüften!

Vorbeugen durch gesunde Ernährung

Ausgewogene und gesunde Lebensmittel versorgen das Immunsystem mit allen wichtigen Nährstoffen. Erwachsene, die sich nicht an die Empfehlungen der der Schweizer Lebensmittelpyramide halten können, laufen eher Gefahr, zu wenig von manchen Mikronährstoffen zu erhalten. Solche Mangelzustände wirken sich auch aufs Immunsystem negativ aus. Insbesondere Menschen mit chronischen Erkrankungen, Senioren, die weniger als 1500 Kilokalorien pro Tag essen und Personen, die bestimmte Diäten einhalten (müssen) sollten darauf achten, dass sie ausreichend mit Mikronährstoffen versorgt sind. Im Zweifelsfall ist es gut, sich fachkundig beraten zu lassen.  

Vorbeugen durch Gurgeln, Meditieren, Schlafen

  • Gurgeln mit Wasser: Dreimal täglich mit circa 20 Milliliter, jeweils 15 Sekunden lang, konnte die Erkältungshäufigkeit in einer japanischen Studie reduzieren.
  • Warm genug anziehen: Bei Unterkühlung werden die Schleimhäute in den Atemwegen schlechter durchblutet. Dadurch verschlechtert sich dort die Immunabwehr.
  • Genug Schlafen: Nach absichtlicher Infektion mit Schnupfenviren bekamen in einem Experiment die Personen, die mindestens sieben Stunden pro Nacht schliefen, mit viel kleinerer Wahrscheinlichkeit eine Erkältung. Als Vergleich dienten Personen, die weniger als sechs Stunden ruhten
  • Probiotika: Regelmässig eingenommen (zum Beispiel in Form von Joghurt) können sie eine Erkältung möglicherweise um fast zwei Tage verkürzen. Die bisherigen Studien mit Milchsäure-, Bifidus- und anderen probiotischen Bakterien liefern laut der Cochrane-Vereinigung aber noch keinen Beweis.
  • Psyche: Wichtig ist, nach anstrengenden Phasen für Erholung zu sorgen. Lachen kann das Immunsystem beeinflussen. Wie gut es Erkältungen vorbeugt, ist aber ungewiss. Auch Musik kann in einer angespannten Situation wie jetzt helfen: Sie kann Ängste und Sorgen mindern und auf andere Gedanken bringen.
  • Meditation: Regelmässige Meditation wirkt entspannend und angstmindernd. In einem Experiment waren Personen, die regelmässig meditierten, während einer Erkältungssaison weniger krank als Vergleichspersonen.
  • Weitere Tipps: Nicht rauchen, weil dies den Selbstreinigungsmechanismus der Lunge behindert. Wenn möglich zwischendurch an die Sonne gehen und darauf achten, dass die Versorgung mit Vitamin D ausreichend ist. Bewegung tut dem Körper gut, aber nicht exzessiv trainieren.

Weitere, wichtige Quelle: «Primary and Hospital Care»

Was ist normal?

Je nach Lehrbuch und Messort beginnt Fieber bereits bei 37,8 Grad Celsius oder aber erst bei 38,5 Grad Körpertemperatur. Bei Säuglingen unter zwei Monaten gilt alles über 38 Grad als Fieber.

In Ruhe macht ein gesunder Erwachsener etwa 14 bis 20 Atemzüge pro Minute. Kinder atmen häufiger (etwa 25 Atemzüge pro Minute beim sechsjährigen Kind), Kleinkinder und Säuglinge noch schneller. Wer wissen will, wie oft ein Kranker atmet, sollte unauffällig mitzählen, weil Menschen, die sich beobachtet fühlen, oft schneller atmen.

Das Herz schlägt beim gesunden Erwachsenen regelmässig und etwa 60- bis 80-mal pro Minute. Gut trainierte Sportler haben oft einen tieferen Puls. Bei Fieber, Bewegung, Aufregung oder anderen starken Gefühlen wird der Herzschlag schneller. Auch Kaffee, Rauchen und manche Medikamente können die Pulsrate beeinflussen.

Dann sollten Sie sich an einen Arzt wenden

  • schlechter Allgemeinzustand
  • wenn sich die Symptome verschlimmern oder wenn zusätzlich Fieber auftritt
  • Erkrankung eines Babys oder Kleinkindes
  • Alter über 65 Jahre
  • bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronischen Atemwegserkrankungen, Krebs sowie bei Erkrankungen oder Therapien, die das Immunsystem schwächen, bei starkem Übergewicht und bei Schwangerschaft
  • ungewöhnliche Beschwerden wie hohes Fieber, Kurzatmigkeit, Benommenheit, Schüttelfrost

Das Bundesamt für Gesundheit informiert besonders gefährdete Personen auf dieser Website.

von Dr. med. Martina Frei,

veröffentlicht am 19.03.2020, angepasst am 28.10.2020


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