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Gesünder leben?

Gesünder leben?

Mit diesen 11 Tipps hältst du dir Erkältungen vom Leib

Erkältungen vorbeugen mit Vitaminen oder Echinacea? Oder doch nur Abstand halten und Hände waschen? Eine Übersicht über Methoden, die sich bewährt haben.

1. Der «inneren Uhr» folgen

Die Immunabwehr funktioniert besser, wenn man genügend Schlaf hat und im Einklang mit der inneren Uhr lebt. Menschen, die sich regelmässig um den Schlaf bringen oder zum Beispiel Schichtarbeit leisten, erkälten sich mit grösserer Wahrscheinlichkeit. Umgekehrt hat auch das Immunsystem eine Wirkung auf den Schlaf. Das ist ein Grund, weshalb man bei einer starken Erkältung viel mehr schläft als sonst oder bei bestimmten Infektionen zu untypischen Zeiten müde wird.

2. Gesundes Körpergewicht anstreben

3. Spülen mit Kochsalzlösung

«Jalaneti» heisst eine alte indische Methode, um bei einer Erkältung die Nase frei zu bekommen. Dabei spült die erkrankte Person zuerst mehrmals täglich ihre Nase mit einer milden Kochsalzlösung und gurgelt danach noch damit. Das spült Viren und Schleim heraus und unterstützt die Selbstreinigungsfunktion der Schleimhaut. Das «Jalaneti» kann nicht nur die Erkältung verkürzen. Auch die Mitbewohner im Haushalt profitieren vielleicht sogar, wie eine kleine Studie gezeigt hat: Denn wenn der Kranke das «Jalaneti» praktizierte, kam es bei den noch gesunden Haushaltsmitgliedern anschliessend zu weniger Erkältungen.

4. Entspannen und Meditieren

Stress, Angst oder andere negative Gefühle machen es Erkältungsviren leichter. Dagegen kann zum Beispiel Meditieren helfen. In einem Experiment mit Erwachsenen erkälteten sich diejenigen, die ein achtwöchiges Meditationstraining gemacht hatten, deutlich weniger. Und wenn doch, dann waren ihre Erkältungen leichter und kürzer, sodass sie im Durchschnitt einen Tag weniger bei der Arbeit fehlten, verglichen mit den Versuchsteilnehmern, die nicht meditiert hatten. 

5. Nicht rauchen

Sowohl Tabakrauch als auch Nikotin beeinflussen die Immunabwehr in der Lunge. Das kann sowohl Entzündungen dort verstärken als auch die Immunabwehr in der Lunge schwächen. Dazu kommt, dass die «Selbstreinigung» der Lungen schlechter funktioniert, weil das Rauchen auch die winzigen Flimmerhärchen schädigt. Diese helfen, Schleim aus den Lungen hinauszubefördern.

6. Warm genug anziehen

Bei Unterkühlung werden die Schleimhäute in den Atemwegen weniger gut durchblutet. Dadurch verschlechtert sich dort die Immunabwehr und man «erkältet» sich leichter – im wahrsten Sinn des Worts.

(Fortsetzung weiter unten…)

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7. Mit Hahnenwasser gurgeln

In Japan ist das Gurgeln mit Wasser oder Tee populär. In einigen kleinen Studien half das vorbeugend: Die Wahrscheinlichkeit, eine Erkältung zu bekommen, war bei den Personen, die mindestens dreimal am Tag gurgelten, etwa ein Drittel niedriger, verglichen mit solchen, die das nicht taten. Innerhalb von zwei Monaten bekamen etwa 30 von 100 Personen, die täglich gurgelten, eine Erkältung, verglichen mit 41 von 100, die nicht gegurgelt hatten. Menschen, die dazu neigen, sich zu verschlucken, sollten diese Methode aber nicht anwenden.

8. Ätherische Öle für gute Raumluft

In einem italienischen Pflegeheim führten Wissenschaftler vor einigen Jahren ein Experiment durch: Von November bis März kam dort auf einem Stockwerk jede Nacht eine Mischung aus ätherischen Ölen zur Raumluftdesinfektion zum Einsatz. Das Ergebnis: Erstens gediehen weniger Bakterien, Hefen und Pilze auf Tischen und anderen Oberflächen. Zweitens ging der Verbrauch an Antibiotika zurück. Mögliche ätherische Öle für die Raumluft sind zum Beispiel Ravintsara (Cinnamomum camphora), Eukalyptus (Eucalyptus radiata), Thymian (Thymus vulgaris), Lorbeer (Laurus nobilis) oder Zitrone (Citrus limon). Sie sind aber nicht für jedermann geeignet: Babys, schwangere Frauen, Menschen mit Asthma, Allergien oder Epilepsie sollten sie meiden. Am besten lässt man sich zuerst fachkundig beraten. 

9. Was bringt Echinacea?

Den indigenen Völkern Nordamerikas diente der Sonnenhut, wie die Pflanze auf Deutsch heisst, gegen Entzündungen, Erkältungen und anderes mehr. Auch bei uns ist er populär. In verschiedenen Studien hat von vier bis zehn Menschen, die Echinacea vorbeugend einnahmen, im Durchschnitt einer profitiert. Allerdings wurden dabei unterschiedliche Präparate und Dosierungen getestet. Im besten Fall hatten die Personen dank Echinacea etwas weniger oder kürzere Erkältungen, im schlechten Fall half es nicht oder es traten Nebenwirkungen auf wie etwa eine Allergie. Echinacea sollte bei Autoimmunerkrankungen nicht angewendet werden, dazu zählt auch die recht häufige «Hashimoto»-Schilddrüsenerkrankung.

10. Vorbeugen mit Vitaminen und Mineralstoffen?

Einige Mineralstoffe und Vitamine wie Eisen, Zink, Vitamin C oder Vitamin D tragen zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei. Sowohl ein Zuviel als auch ein Mangel sind ungünstig. Beim Vitamin D sinken die Blutwerte im Winter, weil vielerorts die Sonne fehlt. Sonnenlicht ist aber nötig, damit der Körper dieses Vitamin produzieren kann. 

Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung sowie eine gesunde Lebensweise sind wichtig für die Gesundheit. Nahrungsergänzungsmittel sollten nicht als Ersatz dafür verwendet werden. Die Einnahme sollte mit einer Ärztin oder einem Arzt besprochen werden.

11. Fieber – ein gutes Zeichen

Der berühmte altgriechische Arzt Hippokrates hielt Fieber bei einer Infektion für ein gutes Zeichen. Tatsächlich ist die Immunabwehr bei Fieber effizienter. Es gibt sogar Hinweise, dass Menschen, die Fieber hatten, mehr Antikörper bilden und so einen besseren Immunschutz gegen eine erneute Infektion aufbauen. Manche Viren und Bakterien können sich zudem bei Fieber schlechter vermehren. Solange der Allgemeinzustand gut ist und das Fieber sich im Rahmen hält, benötigen ansonsten gesunde Personen keine fiebersenkenden Medikamente.

von Dr. med. Martina Frei,

veröffentlicht am 17.11.2020, angepasst am 31.07.2024


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