Wie man die Viren der nächsten Saison prognostiziert und wie viele Hühnereier es für den Impfstoff braucht.
Gerade erst hat die WHO bekannt gegeben, dass man für die Grippesaison 2018/19 gegen die folgende vier Virenstämme Impfstoff produzieren soll:
Im Februar trifft sich stets eine Gruppe von Expertinnen und Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO), um den Impfstoff für die nächste Grippesaison zu bestimmen.
Er wird jedes Jahr neu zusammengestellt und wirkt jeweils gegen drei oder vier Virenstämme. Die Wissenschaftler orientieren sich dabei an den Daten der 142 weltweiten Influenza Centers, welche das Jahr über Viren sammeln und analysieren.
Die Experten müssen sich früh festlegen, denn die Produktion des Serums und der fertigen Stoffe dauert gut ein halbes Jahr. Sie werden aus Viren hergestellt, enthalten aber keine lebenden Erreger: Diese sind inaktiviert.
«Das Schwierige ist, dass diese Viren in Hühnereiern wachsen müssen», erklärt Daniel Koch, Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten beim Bundesamt für Gesundheit (BAG). «Aber nicht jedes Influenzavirus des Menschen gedeiht einfach so in einem Hühnerei.» Zudem sind für die Produktion mehrere Millionen absolut keimfreie Eier notwendig.
Weltweit stellen nur wenige Unternehmen Grippeimpfstoffe her: das Verfahren ist sehr aufwändig und nur in grossem Umfang rentabel. In der Schweiz gibt es keinen Hersteller mehr.
Gemäss dem BAG liegt die Zahl der geimpften Personen bei konstanten 1 bis 1,2 Millionen. «Die Situation ist aus unserer Sicht nicht befriedigend», findet Koch. «Es lassen sich zu wenig Menschen impfen, vor allem zu wenige Personen, die mit Risikogruppen in Kontakt kommen.»
Gefährdet sind hauptsächlich Senioren und kleine Kinder. «Gerade Senioren erholen sich teils nur schlecht von der Grippe.» (lesen Sie unten weiter...)
Gemäss dem BAG liegt die Zahl der geimpften Personen bei konstanten 1 bis 1,2 Millionen. «Die Situation ist aus unserer Sicht nicht befriedigend», findet Koch. «Es lassen sich zu wenig Menschen impfen, vor allem zu wenige Personen, die mit Risikogruppen in Kontakt kommen.»
Gefährdet sind hauptsächlich Senioren und kleine Kinder. «Gerade Senioren erholen sich teils nur schlecht von der Grippe.»
Bei älteren Menschen und bei gewissen chronischen Erkrankungen ist die Wirksamkeit reduziert. Immer wieder wird die Effizienz der Grippeimpfung angezweifelt.
Daniel Koch hält die Skepsis für ungerechtfertigt: «Wir haben schon rund 70 Jahre Erfahrung damit. Die Grippeimpfung gilt als ausgesprochen sicher und zeigt sehr wenige Nebenwirkungen.»
Die Wirksamkeit der Impfung liegt für jüngere gesunde Personen gemäss dem BAG bei etwa 70 Prozent, wenn sie mit den zirkulierenden Viren übereinstimmt. Das ist derzeit nur beim Vierfach-Grippeimpfstoff der Fall, der auch die Influenza-B-Viren abdeckt. Nur die Hälfte der Personen wurde aber damit geimpft.
Die Prognose ist und bleibt unsicher. Sicher ist nur, dass die nächste Grippe wieder kommt.