Internet Explorer wird nicht mehr unterstützt

Für ein optimales Website-Erlebnis bitten wir dich einen aktuellen Webbrowser zu nutzen.

Schliessen

Gesünder leben?

Gesünder leben?

Von der Katze oder dem Hund gebissen – was tun?

Der äussere Eindruck täuscht: Bisswunden sind oft als gefährlicher als vermutet. Unbehandelt kommt es danach häufig zur Infektion.

Etwa 8’700 Mal pro Jahr beisst in der Schweiz ein Tier so heftig zu, dass der Biss einer Unfallversicherung gemeldet wird. Die gesamte Anzahl an Tierbissen ist aber um ein Vielfaches höher. Frauen werden öfter – und häufiger von Katzen – gebissen, Männer eher von Hunden.

Katzenbiss: Der tückischste Biss

Am meisten unterschätzt wird der Biss der Samtpfote. Kein Wunder: Die kleinen, spitzen Zähne der Stubentiger dringen meist tiefer ein als von aussen zu sehen. Häufiger als nach Hundebissen kommt es dann in tieferen Gewebeschichten, wo das Desinfektionsmittel nicht hingelangen kann, zur Infektion, meist an der Hand. Darum auch bei scheinbar kleinen Katzenbissen sofort reagieren.

Hundebiss: Der kräftigste Biss

Spitzenreiter beim Zubeissen ist der Hund. Meist packt er die Hand, die Wade oder den Arm des Hundehalters. Oft wurden die Hunde beim Fressen gestört, erschreckt oder geärgert. Viele Bisse liessen sich also vermeiden. Ärztinnen, Tierärzte, Hundeausbilder und andere Berufsgruppen müssen Hundebissverletzungen dem kantonalen Veterinäramt melden. Auch Nicht-Biss-Verletzungen sind häufig, wenn die Hunde Personen umrennen oder ihre Halter ins Straucheln bringen, weil sie an der Leine zerren.

Menschenbiss: Der Biss, über den ungern gesprochen wird

Sex oder eine Schlägerei sind die häufigsten Gründe für Menschenbisse. Sie sind ähnlich gefährlich wie Katzenbisse. Erstens, weil sich diese Wunden oft infizieren, zweitens, weil es auch zur Übertragung von HIV oder Hepatitis kommen kann. Aus Sorge vor rechtlichen Konsequenzen begeben sich die Betroffenen oft erst spät in Behandlung.

(Fortsetzung weiter unten…)

Mehr zum Thema

Zum Dossier

Schlangenbiss: Der seltene Biss

In der Schweiz geht weder von Kreuzottern noch von Aspisvipern in. der Natur eine tödliche Gefahr aus (zum Arzt sollte man nach einem Biss aber dennoch). Gefährlicher sind manche Schlangen, die in Terrarien gehalten werden. Weltweit stirbt alle fünf Minuten ein Mensch an einem Schlangenbiss.

Wichtig ist, ruhig zu bleiben, damit das Tier nicht nochmal zubeisst. Bei Touristen häufiger sind Affenbisse, die sich beim Affen füttern ereignen. Das ist nicht nur schmerzhaft, sondern auch mit Sorgen verbunden. Denn bei Tollwut-Verdacht muss sofort geimpft werden. Der Impfstoff ist aber nicht in allen Reiseländern immer vorhanden.

So sollten Sie einen Biss behandeln

  • Stellen Sie den verletzten Körperteil möglichst ruhig und lagern Sie ihn hoch.
  • Holen Sie bei grösseren oder tiefen Wunden oder bei solchen mit viel zerstörtem Gewebe rasch ärztlichen Rat. Auch Personen mit eingeschränkter Immunabwehr brauchen ärztlichen Rat.
  • Ein hohes Infektionsrisiko besteht bei Bisswunden an der Hand, nahe an Knochen, Sehnen, Gelenken (oder Gelenkprothesen) und Wunden mit viel zerstörtem Gewebe. Spätestens bei ersten Anzeichen einer Infektion sollten Sie eine Ärztin, einen Arzt konsultieren. Die Symptome sind Rötung, Wärme, Schwellung, eitriger Ausfluss, Schmerzen, schmerzhafte Gelenkbewegung, Fieber und/oder Lymphknotenschwellungen.
  • Informieren Sie sich, ob eine Auffrischimpfung gegen Tetanus (Wundstarrkrampf) nötig ist. Falls Sie im Ausland in einem Tollwutgebiet gebissen wurden, erkundigen Sie sich rasch, ob eine Tollwutimpfung nötig ist.
  • Nach einem Schlangenbiss sofort Ringe und enge Ketten abziehen, weil dass Gewebe stark anschwellen kann. Schlangenbisswunden weder aussaugen noch abbinden oder aufschneiden und ausbluten lassen.
  • Machen Sie möglichst ein Foto vom Tier, das gebissen hat, und von der Wunde.

von Dr. med. Martina Frei,

veröffentlicht am 30.08.2022


Das könnte dich interessieren:

Newsletter abonnieren und 150.- gewinnen

Jetzt anmelden
newsletter-teaser