Blasenkrebs, auch als Blasenkarzinom bezeichnet, ist eine bösartige Erkrankung der Blasenschleimhaut, die Männer deutlich häufiger betrifft als Frauen. Rauchen gilt als häufigste Ursache. Im Frühstadium kann der Tumor lokal entfernt werden, bei fortgeschrittenem Krankheitsverlauf ist wahrscheinlich eine Blasenentfernung notwendig.
Die genaue Entstehung von Blasenkrebs ist nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass verschiedene Risikofaktoren wie Nikotingenuss, Exposition gegenüber chemischen Stoffen, chronische Harnwegsinfekte oder Strahlentherapie zur Entstehung beitragen können.
Als selbst beeinflussbaren und somit in der Prophylaxe wichtigsten Risikofaktor muss man den Nikotingenuss nennen. Die Dauer und die Menge der Zigaretten haben einen direkten Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit, an einem Harnblasenkrebs zu erkranken.
Blasentumore treten häufiger bei Männern (zwei Drittel) als bei Frauen (ein Drittel) auf und sind auch bei älteren Menschen häufiger anzutreffen. In der Schweiz erkranken jährlich 1100 Menschen an einem Blasentumor – das sind insgesamt 3% der Bevölkerung.
Eine langfristige Exposition gegenüber diesen Stoffen erhöht das Risiko, an einem Harnblasenkarzinom zu erkranken. In diesen Berufen sollte geeignete Schutzkleidung getragen und Massnahmen ergriffen werden, um die Exposition gegenüber den krebserregenden Stoffen zu minimieren.
Berufe, bei denen Mitarbeiter regelmässig Kontakt mit krebserregenden Chemikalien und Stoffen haben, sind mit einem erhöhten Risiko für Blasenkrebs verbunden. Dazu gehören zum Beispiel:
Regelmässige Vorsorgeuntersuchungen und eine gesundheitsbewusste Lebensweise können ebenfalls zur Vorbeugung beitragen. Als Prophylaxe besonders einfach ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (mindestens 2 Liter).
Zu den wichtigsten Symptomen zählen Schmerzen beim Wasserlassen, Blut im Urin, häufiger Harndrang, Druckgefühl in der Blase sowie allgemeines Unwohlsein und Gewichtsverlust. Der Nachweis von sichtbarem Blut im Urin ist ein Hauptsymptom und bedarf immer einer urologischen Abklärung.
Die Diagnostik umfasst in einem ersten Schritt die Sonografie und eine Blasenspiegelung. Ist der Befund «Tumor in der Harnblase» bestätigt, folgt die feingewebliche Sicherung durch eine über die Harnröhre durchgeführte Entfernung des Tumors. Vom histopathologischen Ergebnis ist abhängig, ob die Harnblase belassen wird oder entfernt werden muss. Ergänzend erfolgen computertomografische, gegebenenfalls auch nuklearmedizinische Untersuchungen, um eine mögliche Ausbreitung (Metastasierung) zu beurteilen.
Die Behandlung des Harnblasenkarzinoms hängt von verschiedenen Faktoren ab und wird individuell auf jeden Patienten abgestimmt. Dazu gehören unter anderem das Stadium und die Lage des Tumors, dessen Grösse und das Vorhandensein von Metastasen.
(Fortsetzung weiter unten…)
Zu den gängigen Behandlungsmöglichkeiten des Harnblasenkarzinoms gehören:
Weitere mögliche Behandlungsmethoden bei einem Harnblasenkarzinom sind Immuntherapie, Lasertherapie, die lokale Chemotherapie und die Photodynamische Therapie (PDT).
Für die operative Behandlung stehen verschiedene Methoden und Zugangswege zur Verfügung. Welche Methode zum Einsatz kommt, hängt von Art, Grösse und Lage des Tumors sowie von der Gesundheit des Patienten ab. Die wichtigsten sind:
Eine weitere Technik ist die roboterassistierte radikale Zystektomie (RARC), bei der ein Robotersystem zur Entfernung der Harnblase eingesetzt wird. Diese Methode ist jedoch aufgrund der hohen Kosten und der begrenzten Verfügbarkeit spezieller Einrichtungen noch nicht weit verbreitet.
Ist die Harnblase entfernt, muss der Urin gezielt aus dem Körper ausgeleitet werden. Hierbei unterscheidet man zwei grundlegende Prinzipien – die kontinente und die inkontinente Harnableitung.
Die Ureterosigmoidostomie (Einpflanzung der Harnleiter in den Dickdarm) sowie eine Abwandlung, der Mainz-Pouch II, sind eher historische Verfahren, die heute nur noch sehr selten angewandt werden. Hier müssen die Patientinnen und Patienten unbedingt stuhlkontinent sein. Weiterhin ist die Gefahr der Entwicklung von Zweitkarzinomen deutlich erhöht.
Im Idealfall wird das Harnblasenkarzinom frühzeitig erkannt und behandelt, um die Heilungschancen und somit die Überlebenschancen zu maximieren. Nach der Behandlung sind regelmässige Nachsorgeuntersuchungen wichtig, um einen Rückfall oder die Entwicklung von Metastasen frühzeitig zu erkennen.
Eine Heilung von Blasenkrebs ist letztlich nur möglich, wenn der Tumor vollständig entfernt werden kann. Ist der Tumor bereits in die Muskelschicht eingewachsen, ist es manchmal notwendig, die gesamte Blase zu entfernen. In diesem Fall wird während der Operation eine neue Methode zur Harnableitung eingerichtet, etwa eine Ersatzblase oder ein Urostoma. Wenn der Krebs bereits Metastasen gebildet hat, gibt es meist keine Therapie, die eine vollständige Heilung ermöglicht; das Fortschreiten der Krankheit kann jedoch verlangsamt werden.
Bei Blasentumoren treten Metastasen häufig in den Lymphknoten, der Leber, der Lunge und den Knochen auf. In Einzelfällen kann auch das Gehirn betroffen sein, was jedoch eher selten vorkommt. Der Verlauf von Blasenkrebs hängt jedoch immer auch vom jeweiligen Tumorstadium ab.
Der Urin riecht nur in sehr seltenen Fällen unangenehm. Das wichtigste Symptom ist eine sichtbare Blutbeimengung im Urin bzw. blutiger Urin. Ein unangenehmer Geruch findet sich in sehr weit fortgeschrittenen Tumorstadien.