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Gesünder leben?

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Prostatakrebs: Früherkennung als Schlüssel für die Heilung

Er wächst sehr langsam, neigt aber zu Metastasen: der Prostatakrebs. Wird das Karzinom früh entdeckt, stehen die Heilungschancen gut. Doch ab wann sollte man ärztliche Hilfe suchen?

7400 Männer erkranken in der Schweiz jährlich an Prostatakrebs. Das macht ihn zur häufigsten Krebsart und zur zweithäufigsten Todesursache bei Männern. Ein Tumor an der Prostata wächst in der Regel sehr langsam, neigt jedoch zu Metastasen. Ablagerungen in Lymphknoten oder Knochen sind typisch. Wird Prostatakrebs jedoch in einem frühen Krankheitsstadium erkannt, ist die Prognose sehr gut. Das Risiko, dass der Krebs zurückkehrt, ist äusserst gering. In der Regel ist der Patient nach Abschluss der Behandlung geheilt.

Das Alter als Risikofaktor für Prostatakrebs

Über die genauen Ursachen für eine Prostatakrebserkrankung weiss man nicht viel. Der grösste Risikofaktor für das Auftreten von Prostatakrebs ist das Alter: Betroffen ist insbesondere die Altersgruppe der über 70-Jährigen. Ein weiterer Risikofaktor ist die Genetik: Sind Verwandte ersten Grades – also Bruder oder Vater – bereits an einem Prostatatumor erkrankt, verdoppelt sich das Risiko, selbst ein Prostatakarzinom zu entwickeln. Die erbliche Vorbelastung erhöht zudem das Risiko, bereits in jüngeren Jahren zu erkranken.

Prostatakrebs-Untersuchung: Ab wann?

Die Früherkennung bildet also die wichtigste Grundlage für eine erfolgreiche Therapie. Männern mit erblicher Vorbelastung empfehlen sich regelmässige Vorsorgeuntersuchungen ab 45 Jahren. Bei Männern ohne Häufung in der Familie gilt als Richtwert die Altersgrenze 50: Ab dann sollte die Vorsorge in regelmässigen Abständen beginnen. Ob der Krebs bei Menschen mit einem bestimmten Lebensstil öfter auftritt, ist schwer zu sagen. Es gibt Anzeichen dafür, dass Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung einen Prostatakrebs begünstigen können.

Wie läuft die Prostatakrebs-Untersuchung ab?

Sehr wichtig ist das gegenseitige Kennenlernen durch ein persönliches Gespräch. Mithilfe einer Blutentnahme wird der PSA-Wert ermittelt. Das von der Prostata produzierte Enzym liefert erste Hinweise dafür, ob eine Erkrankung an der Prostata vorliegen könnte. Anschliessend folgt die rektale Untersuchung. Mit dem Finger eruiert der Arzt Grösse und Beschaffenheit der Prostata und ermittelt, ob entzündete Stellen vorliegen. Ein klares Indiz für Krebs sind beispielsweise Verknotungen oder Verhärtungen. Um die Gewebestruktur noch besser beurteilen zu können, wird meist ein MRI gemacht. Ob es sich um Krebs handelt, kann letztlich nur durch eine Biopsie festgestellt werden. Dabei werden mittels einer feinen Nadel mehrere Gewebeproben entnommen, die anschliessend im Labor untersucht werden. Für die Biopsie kommt in der Uroversum-Praxis eine Lokalanästhesie zum Einsatz.

(Fortsetzung weiter unten…)

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Was sind die Symptome von Prostatakrebs?

Im Frühstadium macht ein Prostatakarzinom selten Beschwerden. Symptome für Prostatakrebs können sein:

  • Probleme beim Wasserlösen
  • Häufiger Drang zum Wasserlösen
  • Schmerzen beim Wasserlösen
  • Blut im Urin
  • Blutiger oder schmerzhafter Samenerguss
  • Knochenschmerzen in einem späteren Stadium

Eine gutartige Vergrösserung der Prostata macht oft ähnliche Beschwerden. Es gilt jedoch als gesichert, dass aus einer gutartigen Vergrösserung der Prostata kein Prostatakrebs entstehen kann.

Wie kann Prostatakrebs behandelt werden?

Die Behandlung von Prostatakrebs erfolgt stets sehr individuell. Anhand des PSA-Werts, dem mikroskopischen Erscheinungsbild, der Tumorgrösse und dem Vorliegen von lokalen Lymphknotenmetastasen und Fernmetastasen wird gemeinsam mit dem Patienten die Art der Therapie festgelegt.  

Für die Behandlung von Tumoren, die auf die Prostata beschränkt sind, hat der Patient folgende Möglichkeiten:

  • Operative Entfernung der Prostata (Prostatektomie)
  • Bestrahlung der Prostata (Radiotherapie)
  • Aktive Überwachung (Active Surveillance)
  • Abwartendes Beobachten (Watchful Waiting)

Für welche Therapie sich der Patient entscheidet, hat viel mit der persönlichen Krankheitsgeschichte und den Lebensumständen zu tun. Der Urologe zeigt dem Patienten die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Therapieformen auf. Bei der operativen Entfernung wird die Prostata inklusive Samenblasen vollständig entfernt. Anschliessend wird die verbleibende Blasenöffnung mit der Harnröhre vernäht.

Eine gleichwertige Alternative zur Operation ist die Bestrahlung. Mittels hoch-energetischer Röntgenstrahlen wird auf den Tumor eingewirkt, um ihn gezielt abzutöten. Die Bestrahlung kann in gewissen Situationen mit einer Hormontherapie ergänzt werden. Ob Operation oder Strahlentherapie: Beide Behandlungsmethoden haben eine gleichwertige Chance auf Heilung. Bei der Strahlentherapie können vermehrter Harndrang oder Erektionsstörungen auftreten. Auch die operative Entfernung birgt theoretisch das Risiko von Erektionsstörungen – doch dank neuen Operationstechniken kann heute nervenerhaltend operiert werden. Bei allen beschriebenen Methoden wird der Mann zeugungsunfähig. 

Die aktive Überwachung zielt darauf ab, die Krebserkrankung engmaschig zu kontrollieren und erst dann zu behandeln, wenn das Wachstum des Karzinoms weiter fortschreitet. Beim abwartenden Beobachten steht die Erhaltung der Lebensqualität im Vordergrund. Sofern keine Beschwerden vorkommen, kann ein spät im Leben auftretender Prostatakrebs auch unbehandelt bleiben. Dr. med. Sergej Staubli ist Facharzt für Urologie und hat eine eigene Praxis in Wallisellen.

von Dr. med. Sergej Staubli,

veröffentlicht am 25.03.2023


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