Mit vier Tipps lässt sich die Aufnahme von Substanzen senken, die im Verdacht stehen, wie Hormone zu wirken.
«Allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei.» Dieser berühmte Satz des mittelalterlichen Arztes Paracelsus stimme nicht, behauptet der US-Professor Leonardo Trasande von der Universität New York. Er ist Kinderarzt und Spezialist für Umweltgifte.
Hunderte von Studien würden nämlich darauf hindeuten, dass bei bestimmten Chemikalien selbst kleinste Mengen eine unerwünschte Wirkung haben könnten. Entscheidend sei nämlich nicht allein die Dosis, sondern auch der Zeitpunkt der Einnahme, ererbte Faktoren und anderes mehr, gibt der Wissenschaftler zu bedenken.
Dabei denkt Trasande vor allem an Substanzen, die das Hormonsystem stören können: Sogenannte «endokrine Disruptoren» (auf Deutsch etwa «Hormonstörer»). Unter Verdacht stehen über 800 verschiedene Chemikalien, unter anderem Weichmacher im Plastik, Parabene in Kosmetika oder UV-Filter in Sonnenschutzmitteln.
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Endokrine Disruptoren können unter Umständen in den Stoffwechsel eingreifen und über die Jahre zum Beispiel Übergewicht begünstigen, befürchten Umweltmediziner. Wie kann man sich vor diesen «Hormonstörern» schützen?
Trasande gibt vier einfache Tipps. Vor allem die ersten beiden Ratschläge solle man beherzigen, rät er.
So weit die Tipps des US-Fachmanns, die er an Ärzte richtet, damit sie die Informationen an ihre Patienten weitergeben. Andere Fachleute sehen es weniger kritisch und halten solche Massnahmen für übertrieben.
Sie weisen auf zwei Punkte hin: Erstens würden viele Erkenntnisse aus Tierversuchen stammen, die bekanntermassen nicht immer auf den Menschen übertragbar sind. Und zweitens enthalten auch viele Pflanzen Substanzen, die wie Hormone wirken können, beispielsweise Bisphenol-F in Senf oder Phytoöstrogene in Soja. Der menschliche Körper könne damit umgehen.
Quelle: Medscape & Endocrine Society (Seite auf Englisch)