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Alkohol im Alter: Die Warnzeichen ernst nehmen

Rund sieben Prozent der 65- bis 74-Jährigen trinken zu viel Alkohol. Und doch ist Alkoholabhängigkeit im Alter ein Thema, über das kaum gesprochen wird.

Sind Menschen im Alter alkoholabhängig, hatten sie meist früher schon ein Alkoholproblem. Das Zuviel an Alkohol kann aber auch eine Reaktion auf Veränderungen im Leben in Verbindung mit dem Älterwerden sein: Wenn die sozialen Kontakte abbrechen oder die Menschen ihre Selbstständigkeit verlieren. Auch Krankheit und Trauer können Ursachen sein. Die Betroffenen flüchten in den Alkohol, weil sie seine angstlösende Wirkung suchen. Aber auch ohne Abhängigkeit kann ein exzessiver Konsum verheerende Folgen haben.

Der Körper wird schwächer

Bei älteren Menschen sind die Auswirkungen von Alkohol meist schädlicher als bei jüngeren. Der Körper funktioniert mit zunehmendem Alter langsamer und die Abwehrmechanismen gegen aggressive Stoffe wie Alkohol sind schwächer. 
Abgesehen vom hohen Sturzrisiko bei Trunkenheit, kann Alkoholabhängigkeit zu Verwirrung, Depression und dem Verlust sozialer Beziehungen führen. Alkoholismus kann Angstzustände auslösen und zur Folge haben, dass sich der Betroffene falsch ernährt und unter Nährstoff- und Vitaminmangel leidet. Zudem kann ein übermässiger Alkoholkonsum psychiatrische und andere bereits bestehende Erkrankungen verschlimmern. Eine weitere Gefahr liegt in der Kombination mit Arzneimitteln: Alkohol kann die Wirkung von Medikamenten vermindern oder verstärken. (Lesen Sie unten weiter...)

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Das sind Warnzeichen

Die Schwierigkeit zu erkennen, ob ein älterer Mensch alkoholabhängig ist, liegt hauptsächlich daran, dass es keine klaren und spezifischen Anzeichen gibt. So können manche Symptome auch andere Ursachen haben und auf Krankheiten oder ganz einfach auf das Alter zurückzuführen sein. Es gibt jedoch Alarmzeichen:

  • häufige Stürze, Gleichgewichtsverlust
  • psychiatrische Störungen
  • Mangelernährung
  • inadäquates Verhalten
  • leere Flaschen oder ungewöhnliche Vorräte in der Wohnung der betroffenen Person

Im Zweifelsfall sollte man das Problem ganz direkt ansprechen, um den Dialog zu eröffnen und das Thema Alkohol nicht zu tabuisieren.

Es ist oft schwierig, bei älteren Menschen einen mehr oder weniger risikoreichen Alkoholkonsum zu erkennen, deshalb bleibt er auch häufig unbemerkt. Die Angst vor Unannehmlichkeiten und Schwierigkeiten, die Anzeichen zu deuten, sind nur zwei der Gründe, warum Menschen im Umfeld des Abhängigen nichts unternehmen. Oft wissen sie auch nicht, wie die Abhängigkeit behandelt werden könnte. Je nach Begleiterkrankungen, Allgemeinzustand und der Art des Alkoholkonsums, kann den Betroffenen jedoch durchaus geholfen werden.  

Es ist wichtig, den Alkoholkonsum bei regelmässigen Gesprächen mit den Betroffenen zu thematisieren. Dabei sollte auch das Thema Prävention angesprochen werden. Die Betroffenen können mit psychotherapeutischen und/oder medikamentöse Behandlungen unterstützt werden, so dass sie auf den Alkohol verzichten können. Ist die Abhängigkeit erwiesen, kann ein Klinikaufenthalt vorgeschlagen werden. Wofür auch immer sich die Betroffenen und ihre Angehörigen und Bekannten entscheiden: Das Schlimmste wäre, nichts zu tun und der Abhängigkeit ihren Lauf zu lassen.

Quelle: Laut dem Bundesamt für Gesundheit spricht man von einem «chronisch risikoreichen Alkoholkonsum» bei Männern, wenn sie mehr pro Tag mehr als 40 Gramm Reinalkohol (3 Bier und ein Schnaps) konsumieren, bei Frauen bei mehr als 20 Gramm pro Tag.

von Dr. Robert Barroussel,

veröffentlicht am 19.02.2019


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