Können Sie den Urin nicht immer halten? Oder macht die Blase Ihnen Probleme? Unsere Expertinnen haben Ihre Fragen zum Thema «Blasenschwäche und Inkontinenz» im Live-Chat beantwortet. Lesen Sie hier nochmals eine Auswahl an Fragen und Antworten nach.
Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, Medbase Bern Zentrum bis Mitte 2019
Sie sollten ihn ermutigen, einen Arzt (Hausarzt oder Urologe) aufzusuchen, um die Ursache abzuklären. Bei Männern sind die Ursachen solcher Beschwerden anders als bei den Frauen. Es kann z.B. an der Prostata liegen. Dafür kann man dann einiges tun.
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Ja, man kann einiges tun. Zunächst sollte ein Frauenarzt die genaue Form Ihrer Blasenschwäche feststellen. Danach wird er die beste Behandlung mit Ihnen besprechen. Es gibt spezielle Kurse für Alters-Inkontinenz. Der Hausarzt kann auch Physiotherapie verschreiben.
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Auf jeden Fall können Sie etwas dagegen tun! Es geht dabei um eine spezielle Form der Inkontinenz, die man Dranginkontinenz/ Reizblase nennt. Dafür gibt es ganz verschiedene Behandlungsformen. Um zu schauen, welche Behandlungsform speziell für Sie die Richtige ist, wenden Sie sich bitte zuerst an einen Frauenarzt, der dann mit Ihnen alles bespricht.
Physiotherapeutin HF, bis 2020 Leiterin Therapien bei Medbase
Unseren Patienten in der Physiotherapie, die mit einer Blasenschwäche kommen, empfehlen wir Liebeskugeln. Die Kugeln helfen Ihnen, die Beckenbodenmuskeln anzuspannen, da ein «Hoffentlich fallen sie nicht raus» Gefühl entsteht. Es gibt aber auch Patienten, bei denen ist der Beckenbodenmuskel verkrampft/verhärtet und arbeitet deswegen nicht gut. Da kann ein Vibrator helfen. Durch die Vibration wird die Durchblutung angeregt und der Muskel kann entspannen.
Es ist wichtig, erst einmal zu wissen, ob Ihre Beckenbodenmuskulatur eher hyperton (verspannt) oder hypoton (zu schwach) ist. Bei einem hypertonen Muskel kann es helfen - wie bei einer Rückenmassage - den Muskel zu durchbluten, und das können Sie sehr gut mit einem Vibrator selber machen.
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Wenn möglich, vor dem Husten die Beckenbodenmuskulatur anspannen. (als ob Sie eine Kugel nach innen, oben ziehen wollen). Um zu wissen, wo genau die Muskulatur ist, können Sie sich auf der Webseite www.beckenboden.com informieren oder ein Frauenarzt oder Physiotherapeut erklärt Ihnen alles.
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Dafür gibt es viele Möglichkeiten, je nach Form der Blasenschwäche. Bei Urinverlust beim Husten und Niesen ( z.B. Belastungsinkontinenz) wirkt die Physiotherapie sehr gut. Für die Reizblase stehen Medikamente zur Verfügung. Ihr Frauenarzt sollte zunächst die Form Ihrer Blasenschwäche feststellen.
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Komplementärmedizin wie Phytotherapie, Homöopathie und chinesische Medizin bieten eine gute alternative Therapie. Sie sollten es auf jeden Fall probieren. Die Akupunktur ist immer eine komplexe Behandlung und beachtet das ganze harnableitende System.
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Eine sehr gute Alternative ist Cystinol. Dies enthält Bärentraubenblätter-Extrakt und hat sich seit 50 Jahren gut bewährt. Sie sollten 3x2 Drg. für mindestens 5 Tage nehmen. Es wird von der Versicherung bezahlt. Weiterhin sollten Sie viel trinken. Zusätzlich können Sie Irfen 3x400mg für 3 Tage nehmen.
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Es gibt sehr effektive Beckenbodenübungen, die Sie auch abends zu Hause durchführen können. Als erstes ist es wichtig, zu erlernen, wo der BeBo überhaupt liegt, um ihn dann zu kräftigen. Dafür benötigen Sie keine/wenige Geräte. Durch regelmässiges Trainieren erlangen Sie die Kontrolle über Ihre BeboMuskulatur wieder und Probleme wie plötzliches Tröpfeln beim Niesen oder Husten gehören der Vergangenheit an.
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Das ist nicht normal. Es klingt nach einer Belastungsinkontinenz, was an einer Muskulaturschwäche des Beckenbodens liegen kann. Das kann man gut behandeln, z.B. mit Beckenbodentraining. Mehr Informationen finden Sie auf der Webseite www.beckenboden.com.
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Tatsächlich ist es so: Kaffee, Schwarztee, Grüntee und Alkohol wirken reizend auf die Blase.
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Grundsätzlich ist Trampolin-Springen keine Kontraindikation. Jedoch würde ich erst mit einfachen Beckenbodenübungen anfangen.
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Wenn es immer noch der gleiche Keim ist, reicht die einmalige Einnahme von Fosfomyzin. Das ist die erste Wahl der antibiotischen Behandlung bei einfacher, gelegentlicher Blasenentzündung.
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Evtl liegt es daran, dass, wenn Sie nach Hause kommen, Sie sich wohlfühlen, sich besser entspannen können und deswegen der starke Harndrang auftritt.
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Sie sollten direkt nach dem Geschlechtsverkehr auf die Toilette gehen und Wasser lassen. Zusätzlich sollten Sie viel trinken. Ausserdem sollten Sie keine spermienabtötenden Mittel zur Verhütung in der Scheide benutzen und keine vaginalen Spülungen vornehmen. Wenn es dann doch zu einer Blasenentzündung kommen sollte, können Sie dagegen Cystinol einnehmen: 3x2 Drg. am Tag für 5 Tage.
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Ja das ist schwierig, da haben Sie Recht. Es gibt gute Videos im Internet, in welchen ausgebildete Trainer oder Therapeuten alles ganz genau beschreiben. Falls das nicht hilft, würde ich Ihnen empfehlen, in die Physiotherapie zu gehen. Das kann Ihnen Ihr Hausarzt / Gynäkologe verschreiben. Da haben Sie Profis, die Ihnen helfen.
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Ein Frauenarzt sollte genau untersuchen, was die Ursache ist. Danach kann er eine entsprechende Behandlung mit Ihnen besprechen. Bis dahin kann ich Ihnen eine Übung gegen den Harndrang empfehlen. Beim Ausatmen den Beckenboden anspannen und beim Einatmen locker lassen. Damit kann man den Harndrang kurz veratmen lassen, bis man auf eine Toilette kommt.
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Es ist nicht selten, dass Kälte und Kontakt mit Wasser die Blase erregt. Versuchen Sie einmal, die Blase zu trainieren. Zum Beispiel, indem Sie jedesmal beim Harndrang fünf zusätzliche Minuten versuchen, das Wasser zu halten. Jedesmal die Zeit steigern. So kann man die Blase erziehen.
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Der Beckenboden besteht aus vielen Muskeln, die alle zusammen arbeiten müssen. Darunter ist auch der Schliessmuskel vom Darm. Deswegen sind Beckenbodenübungen nicht immer nur gegen die Blasenschwäche wirksam.
Lisa Steffen ist dipl. Physiotherapeutin HF und Leiterin Therapien von Medbase in Olten. Sie ist spezialisiert auf Manualtherapie nach Maitland, NDT-Therapie nach Bobath sowie medizinische Trainingstherapie.
Dipl. med. Kati Vogt ist Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe. Ihre Tätigkeitsschwerpunkte sind unter anderem das gesamte Spektrum der gynäkologischen und geburtshilflichen Vorsorge, sowie Beratung bei Senkung und Balsenbeschwerden wie Inkontinenz und wiederholte Blasenentzündungen.
Dr. med. Anouk Bertrang Warncke ist ebenfalls Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe bei Medbase Zentrum in Bern.