Welche Medikamente gehören in die Reiseapotheke? Gibt es Bergkrankheiten? Was hilft gegen Reiseübelkeit? Unsere Experten haben Ihre Fragen zum Thema «Gesund und sicher reisen» im Live-Chat beantwortet. Lesen Sie die interessantesten Fragen und Antworten noch einmal nach.
Dr. med. Martin Denz, Facharzt Allgemeine Medizin, Medbase Winterthur
Hoi Mary, sorge mit einem Impfcheck dafür, dass Eure Impfungen aktuell sind, besonders die Starrkrampfimpfung (Tetanus): auch auf Reisen sind Unfälle das häufigste Problem. Ich empfehle Euch, eine Malaria-Notfallselbsttherapie mitzunehmen. Und bei risikoreichem Reisestil (Backpacking, Velofahren, Bevölkerungs- und Tiernähe) braucht Ihr eine Tollwutimpfung.
Dr. med. Martin Denz, Facharzt Allgemeine Medizin, Medbase Winterthur
Liebe Susanne, die akute Bergkrankheit tritt unabhängig von Geschlecht und Trainingsgrad auf. Sie tritt auf ab einer Höhe von 2'500 Metern und wenn man rascher als 500 Meter pro Tag aufsteigt. Gefürchtete Komplikationen sind das Höhen-Hirnödem und das Höhenlungenödem.
Albert Wettstein, Leiter QMS / Akquisition, Medbase Gruppe
Hoi Roland. Es kommt drauf an, wie und wo du genau unterwegs bist und was für Medikamente du benötigst. Meistens sind Blutdruckmittel in Tabletten- oder Kapselform – diese Arzneimittelform sollten nicht über 25 Grad Celsius gelagert werden. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, frage deinen Apotheker oder Hausarzt wegen deinen spezifischen Medikamenten.
Albert Wettstein, Leiter QMS / Akquisition, Medbase Gruppe
Hoi Doris. Generell ist Vorsicht geboten bei Einnahme von Medikamente, die man bei einem früheren Ereignis eingenommen hat und auf die Seite gelegt hat. Ich kann dir kein abschliessenden Rat geben, weil viele Faktoren berücksichtigt werden müssen wie z.B. was für eine OP, welches Medikament, weitere Grunderkrankungen etc. Deshalb rate ich Dir, sprich dich mit deinem Hausarzt ab.
Dr. med. Martin Denz, Facharzt Allgemeine Medizin, Medbase Winterthur
Hoi Jasmine, gegen Brechanfälle können bei Kindern zehn Milligramm Ingwertropfen helfen. Für kleinere Kinder, die sehr anfällig sind für die Reisekrankheit, gibt es Reisezäpfchen, die sowohl der Übelkeit vorbeugen als auch die Beschwerden lindern. Auch wenn sie rezeptfrei in Apotheken erhältlich sind, sollte dies wegen seltener paradoxer Nebenwirkungen vor Antritt der Reise mit dem Kinderarzt besprochen werden.
Dr. med. Martin Denz, Facharzt Allgemeine Medizin, Medbase Winterthur
Sali Nadine, für Kroatien gelten die üblichen europäischen Hygienemassnahmen. Sorge für einen aktuellen Impfausweis und achte bei Abenteuern auf Safer Sex.
Dr. med. Martin Denz, Facharzt Allgemeine Medizin, Medbase Winterthur
Kolumbien hat ein hohes Zika-Risiko. Allen Schwangeren wird deshalb dringend von einer Reise dorthin abgeraten! Gefährlich ist nicht nur eine Schwangerschaft während des Aufenthaltes in Kolumbien. Eine Kindesschädigung durch Zikaübertragung kann auch 2 bis 3 Monate NACH Rückkehr erfolgen. Auch Männer müssen streng verhüten, weil das Zika-Virus durch Geschlechtsverkehr übertragbar ist! Deshalb unbedingt Safer Sex (Kondom), bis 2 Monate nach der Rückkehr!
Albert Wettstein, Leiter QMS / Akquisition, Medbase Gruppe
Hoi Feuerblitz. Unbedingt dabei haben, muss man die Medikamente, die man bereits schon aufgrund von Grunderkrankungen benötigt. Zudem würde ich eine Rezeptkopie mitnehmen (falls man Betäubungsmittel oder psychotrope Medikamente benötigt siehe: https://www.swissmedic.ch/swissmedic/de/home/humanarzneimittel/besondere-arzneimittelgruppen--ham-/narcotics/kranke-reisende/andere-laender.html). Die Medikamente im Handgepäck mitführen – Vorsicht bei flüssigen Arzneimitteln, die müssen bei der Sicherheitskontrolle vorgezeigt werden (am besten gleich mit der ärztlichen Verschreibung). Lass dich zur Sicherheit durch deinen Arzt betreffend den Medikamenten für den Senior und betreffend deiner Flugangst beraten – er kann dir bei Bedarf ein Beruhigungsmittel verschreiben.
Dr. med. Martin Denz, Facharzt Allgemeine Medizin, Medbase Winterthur
Salü Bettina, Du nimmst Deine Bulimie überall mit Dir mit, wo Du hingehst. Wie wäre es, wenn Du mit Deinem/r Therapeuten/in besprechen würdest, ob und wie Du die Ferien als Startpunkt für eine anhaltende Änderung Deines Essverhaltens einsetzen könntest?
Albert Wettstein, Leiter QMS / Akquisition, Medbase Gruppe
Hoi Peter. Ich verstehe, dass deine Frau gerne erholsame Ferientage machen möchte. Es ist ja nicht nur die Hitze, die man berücksichtigen muss, sondern auch die Anreise, wo genau in Sizilien und welche Spitäler wären in der Nähe, wie verlief bisher die Schwangerschaft etc. Eine abschliessende Empfehlung kann dir euer Gynäkologe geben, weil er alle Gesundheitsdaten deiner Frau hat.
Dr. med. Martin Denz, Facharzt Allgemeine Medizin, Medbase Winterthur
Liebe Petra, bitte beachte, dass auch Luxushotels keine Gewähr für perfekte Hygiene bieten!
Achte darauf, Getränke nur aus verschlossenen Originalflaschen zu konsumieren. Wichtig dabei: Die Flasche sollst nur Du öffnen, nicht der Kellner!
Keine Speisen essen, die länger an der Wärme gestanden haben, zum Beispiel Dip-Saucen oder Salate jeder Art.
Du kannst auch andere Gäste, die schon länger im Hotel weilen, nach ihren Erfahrungen fragen – das kann durchaus beruhigend sein.
Dr. med. Martin Denz, Facharzt Allgemeine Medizin, Medbase Winterthur
Hoi Christian, die ganze Schweiz ist ein Zecken-Risikogebiet, mit wenigen Ausnahmen im Kanton Tessin und Genf. Schau für Deinen Standort (PLZ) nach unter zecken-stich.ch/risiko oder in der Zecken-App.
Mit der Zeckenimpfung kannst Du Dich vor der FSME-Infektion (Frühsommer-Meningoenzephalitis) schützen. Du brauchst dafür drei Impfungen. Eine Auffrischimpfung ist erst nach zehn Jahren wieder nötig.
Das Zeckenexpositionsrisiko für Beruf und Freizeit ist so gross, dass der Bund ernsthaft prüft, die FSME-Impfung als obligatorische Impfung in den nationalen Impfplan aufzunehmen.
Dr. med. Martin D. Denz ist Mediziner und besitzt einen Executive Master der EPFL Lausanne. Seit 2017 ist er Leitender Arzt Telemedizin/Enhanced Medicine sowie Projekt Manager Tele- und Online-Services bei der Medbase Gruppe in Winterthur.
Albert Wettstein ist Eidgenössisch Diplomierter Apotheker ETH und hat einen Master of Business Administration an der University of Rochester (USA) absolviert. Seit 2016 ist er als Leiter der Unternehmensentwicklung bei der Topwell-Apotheken AG in Winterthur tätig.
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