Etwa 130 Personen in der Schweiz verunfallen jährlich beim Standup-Paddling. Manche Verletzung würde sich durch Aufwärmen wohl vermeiden lassen.
Standup-Paddling ist leicht zu erlernen, es trainiert die Arm- und Rumpfmuskulatur, das Gleichgewicht und die Fitness. Die Pulsrate beträgt dabei die meiste Zeit sechzig bis achtzig Prozent der maximal möglichen Herzfrequenz.
Am schnellsten, nämlich mit 85 Prozent der maximalen Pulsfrequenz, schlägt das Herz des Standup-Paddlers jedoch beim Sturz vom Brett. Und da wären wir bei der Kehrseite dieser Sportart.
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Noch gibt es erst wenige wissenschaftliche Untersuchungen zu den Verletzungen beim Standup- Paddling. In einer (nicht repräsentativen) internationalen Online-Umfrage bei 230 stehenden Paddlern gaben 41 Prozent an, sich in den letzten zwölf Monaten bei diesem seit gut zehn Jahren immer beliebter werdenden Hobby verletzt zu haben.
Die gute Nachricht ist: Die geringste Verletzungsrate hatten diejenigen, die den Sport zum Spass ausübten und um ihre Fitness zu verbessern. Bei den Freizeitsportlern passierten pro 1000 Stunden, die auf dem Brett verbracht wurden, 4,67 Verletzungen.
Die Schäden womöglich begünstigt hat der Umstand, dass sich nur etwa 40 Prozent der Befragten ihre Muskeln vor dem Paddeln aufgewärmt hatten. Ein Drittel der Verletzungen betraf die Schulter, gefolgt vom unteren Rücken und dem Ellbogen. Meist litten Muskeln und Sehnen, am zweithäufigsten wurden Gelenke oder Bänder in Mitleidenschaft gezogen und an dritter Stelle die Haut.
Unter den Befragten waren auch Paddler, die nicht nur gemütlich auf einem See dahin glitten, sondern grosse Meereswellen ansteuerten oder an Wettkämpfen teilnahmen. Ausdauer-Paddeln scheint demnach die meisten Schäden zu verursachen. Die Kollision mit dem Brett beim Sturz oder Schürfungen, wenn eine Welle den Sportler über den Sandboden schleift, waren weitere Unfallhergänge.
Die Suva erfährt jährlich von etwa 130 Unfällen beim Standup-Paddling. Knapp die Hälfte davon sind oberflächliche Verletzungen, Prellungen oder Verstauchungen, gefolgt von Knochenbrüchen (18%). Laut der Suva sind Unterschenkel, Knöchel und Füsse am häufigsten betroffen.
Quellen: «Orthopaedic Journal of Sports Medicine», «Sports», Suva