Eine Wandertour ist oft noch schöner, wenn unterwegs ein idyllischer Bergsee zum Bad einlädt. Wir stellen die schönsten Bergseewanderungen der Schweiz vor.
Spitzigstein, Freiheit, Teufelskanzel, Stiefelwald, Schafberg, Widderalp, Ruhesitz und mehr – auf dieser Wanderung wird man von vielen lustigen Namen begleitet. Hinzu kommen die einladenden Seen – der Seealpsee und der dunkel schimmernde Fählensee und Sämtisersee –, die sich wie Fjorde in grüne Wiesen einbetten, umgeben von abfallenden Felsflanken. Die Wanderung ist sehr beliebt. Wer am frühen Morgen startet, geht den vielen Sommerausflügler*innen am Seealpsee aus dem Weg. Die lange Tour kann in einem Tag absolviert werden oder als gemütliche 2-Tages-Wanderung mit einer Übernachtung unterwegs.
«Seeli» nennt man es hier liebevoll. Klar, das Hinterburgseeli ist ein Kleinod, aber eben auch ein Bijou, das man gern hat. Die Wanderung auf den Hangterrassen hoch über dem Brienzersee bietet einen Panoramablick auf gegenüberliegende Gipfel wie das Niederhorn, Harder Kulm, das August Matthorn oder das Brienzer Rothorn. Die Route führt zunächst durch lichte Wälder und über Alpweiden zu Farnigen, danach steigt man zum Chrutmettli auf und weiter Richtung Hinterburgseeli. Wo aber ist nun der See? Man sieht ihn erst, wenn man kurz davorsteht. Denn das blaugrüne Gewässer liegt in einer Senke. Auf der Wasseroberfläche spiegeln sich die umgebenden Tannen und die wuchtige Felswand, die den See auf einer Seite begrenzt. Der See liegt in einem Naturschutzgebiet – Baden und Grillieren sind aber erlaubt.
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Für alle, die den bekannten unbekannten Kanton Glarus mit seiner Bergwelt und seinen historischen Industriebauten entdecken möchten.
Auf dem Wegweiser steht «Bi den Seelenen» – ein viel schönerer Ausdruck, wenn das Wort See und Seele ineinanderfliessen, als die offiziellen Fessisseelein. Von der Bergstation der Aeugstenbahn steigt man auf eine Hochebene auf über 2000 Meter über Meer. Auf diesem Plateau verteilen sich gleich mehrere unterschiedlich grosse Seelein, eine ganze Wasserlandschaft auf verschiedenen Höhen. Im Wasser der Fessisseelein spiegeln sich grünschwarz die Felsen und tiefblau der Himmel. Rundum bieten die berühmtesten Glarner Gipfel des UNESCO-Weltnaturerbe Sardona wie der Tödi, Glärnisch oder die Tschingelhörner praktisch ein 360-Grad-Rundumpanorama.
Das langgezogene Hochtal Avers ist ein Paradies für Murmeltiere und für Ruhesuchende. Die Wanderung beginnt in Juf und führt im Zickzack über Alpwiesen hinauf auf den Stallerberg. Hier zweigt man ab zu den malerischen Flüeseen. Statt danach eine Schlaufe via den Obera Flüesee zu ziehen, kehrt man zum Stallerberg zurück und weiter in entgegengesetzte Richtung auf dem «Steinmändli-Weg» nach Uf da Flüe. Das Panorama ist fantastisch, der Blick fällt auf die Valletta da Beiva ob Bivio mit dem Leg Columban und zum Julierpass, streift die Engadiner und Bergeller Gipfel. Dann geht es hinab zur Fuorcla de la Valletta. In dieser Mulde findet sich ein ganz besonderes Seelein: Es ist offiziell namenlos, begeistert aber durch seine Herzform.
Sie tragen die Namen von Mineralien aus dem Corvatsch-Gebiet – die sechs kristallklaren Bergseen in Blau- und Grüntönen. Nach dem etwas happigen Aufstieg zur Alp Munt steht man kurz darauf vor dem Lejin Cristal und steigt noch etwas auf zum höchsten Punkt der Wanderung am Lejin Magnetit. Wer sich den Aufstieg ersparen will, kann auch direkt zum dritten See wandern, dem grünlich schimmernden Lejin Malachit. Weiter geht es zum Lejin Rhodonit, wo es Grillplätze gibt. Der Lejin S-chaglia – Schiefersee – schimmert tatsächlich so hellsilbrig bis grünlich wie Schiefer. Den Abschluss macht der dunkel gefärbte Lejin Epidot. Übrigens werden den verschiedenen Steinen Kräfte zugesprochen: Malachite etwa stehen für Harmonie, Rhodonite für Ausgeglichenheit. Bestimmt wirkt allein diese Wanderung durch die Engadiner Alpennatur heilsam und harmonisierend.
Wildromantisch! Hochalpin! Abwechslungsreich! Kein Wunder, ist die Pizol 5-Seen-Wanderung im UNESCO-Weltnaturerbe Sardona ein Gästemagnet. Nicht nur die Landschaften und Weitsichten wechseln ihren Charakter – auch jeder Bergsee zeigt seine eigene Persönlichkeit. Da ist der liebliche Wangsersee bei der Pizolhütte. Es folgt der türkisfarbene Wildsee beim Pizolgletscher, so etwas wie der Star der Seen. Der tiefblaue Schottensee bezaubert mit seinen Spiegelungen, dann geht es zum geheimnisvoll schimmernden Schwarzsee und zum sanften, grünlichen Baschalvasee. Es empfiehlt sich, früh am Morgen zur Panoramawanderung zu starten, idealerweise unter der Woche, wenn man auf weniger Mitwandernde treffen will.
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Von San Carlo zuhinterst im Val Bavona schwebt man mit der Luftseilbahn hinauf in die beeindruckende alpine Landschaft von Robiei mit Blick auf den grössten Tessiner Gletscher, den Basòdino. Welcher See soll es sein? Die Region gilt als Wasserschloss der Südschweiz mit vielen Berg- und Stauseen. Eine schöne Wanderung führt vom Lago Robiei durchs Hochtal Valletta, vorbei an einer einst durch Gletscher geformten Landschaft zum kleineren Lago Bianco. Hier steigt man auf einem Pfad Richtung Cristallinahütte bis zu einer Weggabelung auf. Wer will, macht einen Abstecher zum Lago Nero mit seiner dunkleren Farbe oder folgt dem Pfad Richtung Lago Sfundau.
Den Tessiner Zuckerhut – den Pizzo Zucchero oder Pizz Zücru – muss man besteigen, schon allein wegen seines Namens. Und auch, weil man auf dem Gipfel auf der grossen Holzschaukel «Swing the World» schaukeln und das Bergpanorama bewundern kann. Nach diesem Abstecher geht es wieder hinab über die Alpe Salei und über blühende Alpwiesen leicht hinauf zum Laghetto Salei. Wer beim ruhigen See vom Ufer noch ein bisschen höher Richtung Passo del Bùsan steigt, geniesst den Blick hinab ins Onsernonetal und auf den Lago Maggiore bis zu den piemontesischen Gipfeln. Der Laghetto Salei ist vor allem im Herbst beliebt, wenn sich die Lärchen rundum gelbgold verfärben und im Wasser spiegeln.
Eine hochalpine Rundwanderung in der kargen, mystischen Welt aus Stein, Seen und Bächen im Gotthardmassiv. Sie beginnt relativ eben bis zur Staumauer des Lago Lucendro. Dann geht es hinauf zum Lago d’Orsino, auf einem Blocksteinweg vorbei am Lago di Orsirora und noch weiter zum Höhepunkt: An der Gatschola-Lücke (auch Passo d’Orsirora genannt) öffnet sich der Blick und bietet ein tolles Panorama auf die Gipfel des Furka-Gebiets. Dieser Passübergang markiert die Grenze zwischen den Kantonen Uri und Tessin. Beim Abstieg passiert man drei Seen – die Laghi della Valletta – und läuft dem Lago di Lucendro entlang zurück bis zur Gotthardpasshöhe.
Man wähnt sich in Island, wenn man vor dem Gletschersee steht: Je nach Jahreszeit treiben Eisschollen auf dem Wasser, ab und zu bricht ein Stück vom Gletscher donnernd ab. Der See – manchmal auch Griesslisee genannt – wächst, weil sich das Gletschereis immer mehr zurückzieht. Die bläuliche Eismasse ist erst auf den zweiten Blick erkennbar, denn sie ist mit Schutt und Geröll bedeckt. Vom umgebenden Moränenwall kann man über Geröllfelder zum See absteigen – Achtung Rutschgefahr. Es lohnt sich, hier dem Hörspiel zu lauschen: An den Flanken der Claridenwand flüstern und rauschen Wasserfälle, unten murmelt der abfliessende Fätschbach und manchmal stürzen sich Eisbrocken mit einem Platsch ins Wasser.
Mit der Zahnradbahn geht es von Villars hinauf auf den Col de Bretaye. Von der Passhöhe auf 1800 Meter über Meer fällt der Blick auf die Waadtländer Alpen mit dem Les Diablerets Massiv und dem Montblanc. In der sanft hügeligen Landschaft mit Tannenwäldern lässt sich eine idyllische Seenwelt entdecken. Zuerst steigt man kurz leicht bergab zum Lac de Bretaye. In der Nähe stehen hübsche Chalets mit Schindeldächern – eins davon gehörte einst dem kanadischen Autorennfahrer Jacques Villeneuve. Weiter führt der Weg zum kleinen Lac Noir und danach zum azurblauen Badesee Lac des Chavonnes. Zwei kurze Steigungen führen zur Alp Perche. Von dort geht es schliesslich durch ein wildes Tal zurück zum Col de Bretaye.
Auch wenn der türkisblaue Moiry Stausee der Star in dieser wilden, von Gletschern geprägten Alpenlandschaft ist – auf der Rundtour zuhinterst im Val d’Anniviers passiert man auch drei weitere Seen. Vom Staudamm steigt man im Zickzack der westlichen Flanke entlang auf rund 2370 Meter über Meer und weiter in südlicher Richtung bis zum Ende des Stausees. Hier werden die Alpweiden von Fêta d’Août de Châteaupré überquert, bevor der Weg hinunter zum Gletscherwasser des Lac de Châteaupré führt. Der Blick auf den Moiry Gletscher und die dahinterliegenden 3000er ist faszinierend. Hier überquert man den Bach La Gougra und steigt entlang der Gletschermoräne auf der anderen Talseite auf. Der Weg folgt der Flanke auf der Ostseite des Tals. Unterwegs kommt man an zwei kleinen Bergseen, dem Lac de la Bayenna und dem Lac du Louché vorbei, bevor man zum Staudamm absteigt.
Zermatt hat einen Strand – und zwar am Leisee, dem letzten See auf der 5-Seen-Wanderung. Ideal, wenn man zum Abschluss baden möchte. Spektakulär ist hingegen der Auftakt zur Tour: Im ersten See, dem Stellisee, spiegelt sich das Matterhorn auf eindrückliche Weise. Auch im wilden und mystischen Grindjisee spiegeln sich der bekannte Gipfel sowie umliegende Lärchen. Im Grünsee ist Baden erlaubt, doch das von Bergquellen gespeiste Wasser ist eher kalt. Auch im Grünsee wird das Matterhorn zum Fotomotiv. See Nummer 4, der Moosjisee, schimmert in türkiser Gletschermilch-Farbe. Verschwitzt? Dann bietet der Leisee Abkühlung sowie Grill- und Picknickplätze und natürlich Aussicht auf viele 4000er rundum.