Die Joggingkarriere von Melanie Michael startete mit dem Entschluss, dem Laufband Tschüss zu sagen. Anstatt zu rennen, ohne vom Fleck zu kommen, wollte sie raus in die Natur.
Mit 20 ging ich ab und zu ins Fitnesscenter. Als ich dort jeweils auf dem Laufband «meine Runden drehte», hinterfragte ich jedes Mal den Sinn dieses Trainings. Man rennt und rennt, kommt aber nicht vom Fleck und schaut einem blinkenden Punkt auf dem Display nach. Irgendwie absurd. Ich wollte nach draussen – so startete meine Joggingkarriere.
Vor sieben Jahren zog ich nach Zürich und wusste noch nicht, wo es schöne Rennstrecken gab. Ich bin also kreuz und quer durch die Stadt gerannt. Manchmal gefrustet vom vielen Asphalt und den Menschenmassen, manchmal erfreut über die neuen schönen Flecken, die ich so entdeckte.
Ich joggte einmal pro Woche und legte jeweils um die fünf Kilometer zurück. Bei Regen und Kälte konnte ich damals aber beim besten Willen meinen inneren Schweinehund nicht überwinden. Irgendwann installierte ich die Running App von Nike, damit konnte ich meine Läufe aufzeichnen und sah, wie sich meine durchschnittliche Laufgeschwindigkeit veränderte. Das motivierte.
(Fortsetzung weiter unten...)
Als ich 2015 für sechs Wochen alleine nach New York reiste, war klar, dass meine Joggingschuhe mit mussten. Ich wohnte in Harlem, am oberen Ende des Central Parks. Naheliegend, dass ich dort meine Runden drehte.
Beschwingt vom grandiosen Park, dem Big-Apple-«running spirit» und dem schönen Wetter legte ich dort meine ersten 10 Kilometer am Stück zurück. Ein schönes Gefühl! 2016 habe ich dann an meinem ersten Lauf teilgenommen, am Greifenseelauf. Ich benötigte für 10 Kilometer 60 Minuten. Ziel erreicht.
Aus irgendwelchen Gründen habe ich in den darauffolgenden Monaten ein Laufpäusli gemacht. Doch als ich letztes Jahr meinen neuen Job bei der Migros anfing, habe ich mich sofort dem iMpuls-Lauftrüppli angeschlossen. Jeden Montag joggten wir 5 bis 7 km der Limmat entlang. Diese Regelmässigkeit hat mich zurück in den Jogging-Flow gebracht. Seither gehe ich zweimal wöchentlich rennen – heute sogar bei Schnee und Regen.