Elektrobikes boomen. Wer eines hat, der fährt auch viel häufiger damit als Besitzer einer herkömmlichen Velos. Das müssen E-Bike-Neulinge wissen.
Schauspieler Leonardo DiCaprio macht eine gute Figur, wenn er auf ihm durch Hollywood reitet: Das «Pedal Electric Cycle», kurz Pedelec, oder wie in unseren Breitengraden gebräuchlicher, das E-Bike. Mittlerweile dürfte auf Schweizer Strassen und Trails über 600'000 der Stromesel unterwegs sein.
Kein Verwendungszweck, für den es nicht das passende Modell gäbe: Citybikes und Trekkingbikes für den Alltag, Cargobikes und Klappräder für die Arbeit, Mountainbikes und Rennräder für den Sport. Der Motor reduziert auf Knopfdruck den Kraftaufwand. Selbst schwere Steigungen werden elegant gemeistert.
Aufhand der Motorenleistung lassen sich grundsätzlich zwei Kategorien E-Bikes unterscheiden:
Mit Tretunterstützung bis 25 km/h: Für diese Kategorie ist kein Führerausweis notwendig. Helmpflicht besteht nicht.
Mit Tretunterstützung bis 45 km/h: Das Lenken dieser Kategorie erfordert einen Ausweis der Kategorie M und ein Kontrollschild (wie beim Mofa). Das Tragen eines Helmes ist obligatorisch.
Der Akku ist das Herzstück und somit auch das teuerste Teil am E-Bike. Er kostet schnell einmal 1000 Franken. Je länger die Kraftquelle ohne Nachladen hält, desto weiter kommst du. Allerdings hängt die Reichweite von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel vom Körpergewicht, vom persönlichen Fahrstil, von der Beschaffenheit des Untergrundes oder der Aussentemperatur.
Niedrige Gänge benötigen weniger Motorenunterstützung als schwere und verbrauchen deshalb weniger Strom.
Durchschnittlich ermöglichen vollständig geladene Akkus Trips von 50 bis 100 Kilometer. Tipp: Herstellerangaben durch zwei dividieren, schon hat man einen in der Praxis realistischen Wert! In der Regel halten die Powerpakete zwischen 500 bis 1000 Ladezyklen aus. Das entspricht etwa 25'000 bis 100'000 Kilometer oder einer Lebensdauer von fünf Jahren.
Je grösser die Leistung des Akkus (ausgedrückt in Wattstunden, Wh), desto schwerer ist er, was sich auf das Gesamtgewicht des Velos auswirkt.
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Der motorenunterstützte Spass hat seinen Preis. Einsteigermodelle kosten schnell einmal 3000 Franken. Eine Probefahrt empfiehlt sich da gleich doppelt.
Und wer ob all den technisch «gedopten» E-Bikern die Nase rümpfen sollte: Wissenschafter haben herausgefunden, dass Elektrobiker dreimal häufiger aufs Rad steigen als Fahrer herkömmlicher Velos. Der Fitnesseffekt dürfte sich damit in etwa ausgleichen.
«Ja, denn bei einem E-Bike lässt sich der Widerstand individuell einstellen», sagt Adrian Gonzenbach, Leiter der Fachmarktkette Bike World. Man kann also selbst entscheiden, wie stark man ins Schwitzen kommt. Es ist keine Schande, sich beim Velofahren von einem Elektromotor helfen zu lassen. Das ist sicher besser, als auf dem Sofa zu sitzen oder für jeden Weg das Auto zu nehmen.
Für sportliche Fahrer gibt es zudem Elektrovelos mit einem sogenannten Lightweight-Antrieb. Der Akku und der Motor sind dann klein und leicht. Man schaltet diesen Antrieb nur punktuell ein, um sich ein wenig Elektrodoping zu geben. Solche Velos haben meist einen schlanken Rahmen – man sieht ihnen gar nicht an, dass sie E-Bikes sind.
Jedes Fahrrad mit Elektromotor bietet den Vorteil, dass man schneller unterwegs ist, darum längere Strecken und auch steilere Passagen bewältigen kann. Das bringt ganz neue Möglichkeiten und Abwechslung in eine Velotour. Abgesehen davon gibt es heute E-Bikes für jedes Bedürfnis – zum Beispiel City-, Trekking-, Gravel-, oder Mountainbikes.
Moderne Bike-Akkus benötigen keine spezielle Pflege. Ab und zu mit einem feuchten Lappen abwischen – that’s it. Auf keinen Fall dürfen die Batterien mit dem Dampfstrahler gereinigt werden. Und wenn der Akku keinen optimalen Kontakt mehr zum E-Bike aufweist, besser direkt den Fachmann aufsuchen.
So verlängerst du das Leben deines Akkus: