Die jungen Fotografen von «The Alpinists» wanderten fünf Tage auf der Via Alpina von Meiringen an den Oeschinensee bei Kandersteg. Ihre unterwegs entstandenen Bilder zeigen die Schönheit der Schweizer Bergwelt.
Die Via Alpina ist ein Fernwanderweg von 390 km durch die Schweiz von Vaduz nach Montreux. Die 20 Etappen bieten für jeden etwas. Die Alpinisten haben folgende vier Etappen unter die Füsse genommen:
Saison: Juni bis Oktober
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Die Via Alpina führt über die 14 schönsten Schweizer Alpenpässe. Sie durchquert in 20 Etappen sechs Kantone der Schweiz. Sie startet in Vaduz (FL) und endet in Montreux. Der Höhepunkt punkto Bergfeeling der insgesamt 390 Kilometer langen Tour ist das Berner Oberland.
Der 23-jährige Valentin Manhart, einer der drei «Alpinisten», die während fünf Tagen von Meiringen nach Kandersteg gewandert sind, blickt zurück: «Der Sonnenuntergang in der Blüemlisalphütte war der Höhepunkt.» Der ganze Tag – der vierte insgesamt – war regnerisch, auch den «sehr sportlichen» Aufstieg zur Blüemlisalphütte bewältigten sie im Nass. «Es ging richtig in die Beine – dann riss es auf – und da war dieser Supersonnenuntergang!» Die Wanderung zur Blüemlisalp übers Hohtürli (2778) gilt als Königsetappe der Via Alpina. Eindrücklich die Aussicht auf Eiger, Mönch, Jungfrau, Schilthorn, Blüemlisalphorn und Blüemlisalpgletscher bis zum Wildstrubel.
Der Verein The Alpinists, setzt sich für nachhaltiges Reisen und ebensolche Verpflegung ein. Verpflegt haben sich die Vegetarier mit saisonalen Bio-Produkten – auch Pilzen für eine Sauce zu Pasta. Früchte wie Äpfel, Zwetschgen, Birnen und viel Pasta gehörten neben der Fotoausrüstung zum Gepäck. Mit dem Kocher vor dem Zelt liess sich so auch ein Gourmetgericht zubereiten. Eingekauft haben die drei in der Migros Meiringen. «Es gibt alles ausser der kompletten Verpackungslosigkeit», sagt Valentin Manhart.
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Ziel der Tour war, die schönsten Ausblicke fotografisch festzuhalten. Welche Punkte gibt es zu berücksichtigen? Valentin Manhart rät, während der Mittagszeit auf Fotos zu verzichten, da die Mittagssonne zu harte Kontraste verursacht. «Perfekt sind die ‹goldenen Stunden› – eine Stunde nach dem Sonnenaufgang oder eine Stunde vor dem Sonnenuntergang», sagt der 23-jährige Student, dessen Hobby die Fotografie ist. Drei Viertel der gelungenen Fotos entstehen in den «goldenen Stunden». Einzelne Wolken, die dann über den Himmel ziehen, erzeugten die schönsten Stimmungen.
Eine weitere Besonderheit der Bergfotografie: Im Unterschied zur Stadt müsse man sich körperlich anstrengen, um einen guten Spot zu finden. Mit einem Equipment von rund 25 Kilogramm und durchschnittlich über 20 km Wegstrecke pro Tag mit mindestens 1000 Höhenmetern ein nicht immer leichtes Unterfangen.
Obwohl Handykameras eine «Riesenkonkurrenz» zu herkömmlichen Spiegelreflexkameras seien, haben sie ihre Grenzen für Fotografen mit Profianspruch. Valentin Manhart: «Sobald man ein gewisses Level erreicht hat, kommt man an Grenzen mit dem Handy. Filme für Social Media drehen funktioniert damit, für Werbe- oder Magazinfotos kann es eine Spiegelreflexkamera nicht ersetzen.»
Der Abstieg vorbei am Blüemlisalpgletscher und hinunter zum tiefblauen Oeschinensee – einem der schönsten Bergseen der Schweiz – nach Kandersteg setzt den Schlusspunkt unter die Wanderwoche mit vielen Fotosujets. Obwohl die Fotospots auf der Route planbar sind, sollten Fotografen spontan bleiben. «Es ergeben sich stets überraschende Lichtverhältnisse und Sujets, die man spontan entdeckt», sagt Valentin Manhart.
Für den 23-jährigen Studenten ist das Wandern schon länger ein «Ausbruch aus dem Alltag in die Natur». Mit 16 ½ Jahren kam nach einem Instagramtreffen in Walenstadt die Fotografie dazu. Im Verein The Alpinists versuchen Valentin Manhart und seine Kollegen, Jugendliche zum Fotografieren in den Bergen zu animieren. Damit sie so begeisterte Bergfans wie er werden.
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