Von der Wanderlust gepackt? Schön, aber aufgepasst: Wer hoch hinaus will, muss sich entsprechend akklimatisieren. Schon ab 2500 Höhenmetern kann die Gesundheit leiden.
Gerade im Sommer, wenn sich in den Städten die Ofenhitze breit macht, zieht es viele Wanderlustige in kühlere Höhenlagen. Für viele von uns ist es kein Problem, auf über 2500 bis 3000 Metern Höhe zu wandern. Doch manchen kann die Höhe schwer zu schaffen machen und Symptome wie Übelkeit, Kopfschmerzen, Euphorie und Schlafstörungen hervorrufen. Fachleute sprechen dann von einer akuten Bergkrankheit.
Die Symptome beginnen nicht sofort, sondern erst nach ein paar Stunden in der Höhe. Wir wissen zwar, dass diese Störung mit dem sinkenden Sauerstoffangebot in der Höhe zu tun hat, verstehen aber den auslösenden Mechanismus noch nicht ganz. Zudem gibt es keinen Test, der eine mögliche Höhenkrankheit voraussagt.
Gesichert ist nur, dass jemand, der schon mal an Höhenkrankheit gelitten hat, mit grosser Wahrscheinlichkeit unter vergleichbaren Bedingungen wieder von ihr heimgesucht wird. Auch höhenempfindliche Menschen können diese Komplikation meistens verhindern. Vieles ist nämlich eine Frage der Vorbereitung und Akklimatisierung.
Zu vermeiden ist ein schneller Aufstieg, vor allem ab 2500 Metern Höhe. Die Erfahrung zeigt, dass jede zweite Person, die schnell auf über 4500 Meter steigt, an akuter Höhenkrankheit leiden wird. (Lesen Sie unten weiter...)
So sollte man ab 2500 Metern Höhe wenn möglich nicht mehr als 300 bis 500 Höhenmeter pro Tag hinauf. Treten Kopfschmerzen oder andere bekannte Symptome der Bergkrankheit auf, sollte man nicht weiter aufsteigen.
Kopfschmerzen kann man in dieser Situation mit den gleichen Medikamenten behandeln, die man auch im Tal verwendet. Reicht dies nicht, kann ein Tag ohne weiteren Aufstieg notwendig sein. Und wenn die Symptome anhalten, muss man 500 bis 1000 Meter absteigen.
Die akute Bergkrankheit ist in der Regel harmlos. Wer die Symptome jedoch ignoriert und seinen Weg in die Höhe fortsetzt, riskiert schwerwiegende Komplikationen.
In seltenen Fällen kann sich bei längerem Aufenthalt in grösserer Höhe ein Hirnödem entwickeln, das aus einer Ansammlung von Flüssigkeit im Gehirn besteht. Wer davon betroffen ist, verliert seine Urteilsfähigkeit, schläft dauernd ein und kann nur schwer geweckt werden.
Ebenfalls nach längerer Zeit in grösserer Höhe kann ein Lungenödem auftreten. Dann ist die betroffene Person bei geringster Anstrengung oder sogar im Ruhezustand ausser Atem.
Hast man eine dieser beiden Erkrankungen im Verdacht, gibt es nur eins: so schnell wie möglich um mindestens 1000 Höhenmeter abzusteigen. Nur wenn man rechtzeitig handelt, lassen sich bleibende Schäden meist vermeiden.