Noch lange nicht alle können vor Publikum locker eine Rede halten. iMpuls zeigt, wie du dein Lampenfieber möglichst gut in den Griff bekommst.
Mark Twain brachte es einst auf den Punkt: Das menschliche Gehirn sei eine grossartige Sache, sagte er. «Es funktioniert vom Moment der Geburt an – bis zu dem Zeitpunkt, wo du aufstehst, um eine Rede zu halten.»
Der weltberühmte Schriftsteller ist bei weitem nicht der Einzige, dem es bei Auftritten vor Publikum geradezu die Sprache verschlug. Schwitzattacken, klatschnasse Hände, Herzrasen, Unwohlsein: Selbst professionelle Bühnendarsteller bleiben vor Lampenfieber nicht verschont, von Laien ganz zu schweigen. Sie gehen oft durch ein Feuer, sehen gar keine andere Möglichkeit, als vorgängig zu beruhigenden Medikamenten wie Betablockern zu greifen. (Fortsetzung weiter unten...)
Hier ein paar Tipps in Kürze, was du gegen Lampenfieber im Vorfeld eines Anlasses unternehmen kannst:
Lampenfieber kann durch völlig unterschiedliche Situationen ausgelöst werden. Einige Leute schreckt schon die Grösse des Publikums ab, andere scheuen das helle Bühnenlicht oder kommen bereits ins Zittern, sobald sie ein Mikrofon in den Händen halten.
Psychologen sprechen beim Lampenfieber von einem Teufelskreis, weil sich Gefühle und körperliche Reaktionen gegenseitig hochschaukeln. Ein beschleunigter Pulsschlag stresst das Gehirn noch mehr, sodass die Herzfrequenz weiter zunimmt.
Doch was lässt sich gegen Lampenfieber unternehmen? Fachleute geben folgenden Tipp ab: Es ist schon manchem sehr damit geholfen, wenn er die Angst vor dem Reden innerlich als etwas völlig Normales annehme. Jeder Redner, jede Rednerin sollte sich im Klaren sein: Wenn man sich exponiere, steige der soziale Druck unweigerlich. Niemand möchte sich schliesslich in aller Öffentlichkeit blamieren. Lampenfieber rühre letztlich daher, dass man dieses unerwünschte Szenario leider ständig im Hinterkopf mit sich trage.
Eine gute Vorbereitung ist schon die halbe Miete gegen Lampenfieber. Übe deinen Auftritt zu Hause, bis du den Text quasi auswendig kannst, vor allem die ersten paar Sätze. Das verleiht schon einmal eine grosse Sicherheit.
Eine weitere Möglichkeit, dem Lampenfieber ein Schnippchen zu schlagen, besteht darin, die Situation umzukehren: Man sollte in der gesteigerten öffentlichen Aufmerksamkeit eine Chance, nicht ein Problem sehen. Mit anderen Worten: Die aus der Aufregung resultierende Energie (höherer Adrenalinspiegel) könnte für eigene Zwecke nutzbar gemacht und in die richtigen Bahnen gelenkt werden, statt dass man sich von der eigenen Nervosität irritieren lässt. Stresshormone haben nämlich den grossen Vorteil, dass sie Reflexe und Denkvermögen stärken. Das liegt in unseren Genen.
Dieses Umschalten ist in der Theorie allerdings einfacher gesagt als getan. Wer oft in die Situation kommt, sich vor einem Publikum präsentieren zu müssen und das Lampenfieber einfach nicht loswird, sollte deshalb womöglich einen professionellen Coach zu Rate ziehen. Zu Mark Twains Zeiten gab es diese Möglichkeit noch nicht.