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Das hilft bei Lampenfieber

Noch lange nicht alle können vor Publikum locker eine Rede halten. iMpuls zeigt, wie Sie Ihr Lampenfieber möglichst gut in den Griff bekommen.

Mark Twain brachte es einst auf den Punkt: Das menschliche Gehirn sei eine grossartige Sache, sagte er. «Es funktioniert vom Moment der Geburt an – bis zu dem Zeitpunkt, wo du aufstehst, um eine Rede zu halten.»

Schwitzattacken, Herzrasen

Der weltberühmte Schriftsteller ist bei weitem nicht der Einzige, dem es bei Auftritten vor Publikum geradezu die Sprache verschlug. Schwitzattacken, klatschnasse Hände, Herzrasen, Unwohlsein: Selbst professionelle Bühnendarsteller bleiben vor Lampenfieber nicht verschont, von Laien ganz zu schweigen. Sie gehen oft durch ein Feuer, sehen gar keine andere Möglichkeit, als vorgängig zu beruhigenden Medikamenten wie Betablockern zu greifen. (Lesen Sie unten weiter...)

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So beugen Sie vor

Hier ein paar Tipps in Kürze, was Sie gegen Lampenfieber im Vorfeld eines Anlasses unternehmen können.

  • Von grosser Bedeutung ist die Beherrschung der Atmung. Fünf Schläge ein-, fünf Schläge ausatmen und dann eine Pause von etwa sechs Sekunden einlegen und die Luft anhalten. Wählen Sie einen Rhythmus, der Ihnen behagt, und üben Sie das im Vorfeld. Mit der richtigen Atmung lässt sich die Atemfrequenz beruhigen.
  • Lampenfieber meint es nicht gut mit dem Speichelfluss. Vor einem Auftritt sollte man deshalb Salziges vermeiden, ebenso Kaffee, Milch und Süssgetränke. Von Vorteil ist aber, immer ein Glas ungekühltes Wasser in der Nähe zu haben - ohne Kohlensäure.
  • Lampenfieber führt zu einer erhöhten Schweissabsonderung. Wählen Sie deshalb die richtige Garderobe, vor allem eher ein helles Hemd statt ein graues oder dunkelblaues, wo die Schweissflecken stärker zur Geltung kommen.
  • Lampenfieber beeinträchtigt die Konzentrationsstärke. Hilfreich ist deshalb, vor dem Auftritt noch kurz die Gehirntätigkeit zu aktivieren, zum Beispiel indem die Treppe statt der Lift benützt wird oder indem man nochmals an die frische Luft geht.
  • Wenn Sie nicht nur eine Rede halten, sondern danach mutmasslich auch noch Antworten geben müssen, lohnt sich eine intensive Vorbereitung erst recht. Gehen Sie alle möglichen Szenarien durch. Halten Sie eine Generalprobe ab, zu der Sie Freunde einladen.
  • Auch bei öffentlichen Auftritten macht Übung oft den Meister. Nehmen Sie jede Gelegenheit in kleinem Kreise wahr, um eine Rede zu halten oder ein Gespräch zu moderieren. Das gibt mehr Sicherheit für grössere Auftritte.

Ein Teufelskreis

Lampenfieber kann durch völlig unterschiedliche Situationen ausgelöst werden. Einige Leute schreckt schon die Grösse des Publikums ab, andere scheuen das helle Bühnenlicht oder kommen bereits ins Zittern, sobald sie ein Mikrofon in den Händen halten.

Psychologen sprechen beim Lampenfieber von einem Teufelskreis, weil sich Gefühle und körperliche Reaktionen gegenseitig hochschaukeln. Ein beschleunigter Pulsschlag stresst das Gehirn noch mehr, sodass die Herzfrequenz weiter zunimmt. 

Als etwas völlig Normales annehmen

Doch was lässt sich gegen Lampenfieber unternehmen? Fachleute geben folgenden Tipp ab: Es ist schon manchem sehr damit geholfen, wenn er die Angst vor dem Reden innerlich als etwas völlig Normales annehme. Jeder Redner, jede Rednerin sollte sich im Klaren sein: Wenn man sich exponiere, steige der soziale Druck unweigerlich. Niemand möchte sich schliesslich in aller Öffentlichkeit blamieren. Lampenfieber rühre letztlich daher, dass man dieses unerwünschte Szenario leider ständig im Hinterkopf mit sich trage.

Als Chance sehen

Eine gute Vorbereitung ist schon die halbe Miete gegen Lampenfieber. Üben Sie Ihren Auftritt zu Hause, bis Sie den Text quasi auswendig können, vor allem die ersten paar Sätze. Das verleiht schon einmal eine grosse Sicherheit.

Eine weitere Möglichkeit, dem Lampenfieber ein Schnippchen zu schlagen, besteht darin, die Situation umzukehren: Man sollte in der gesteigerten öffentlichen Aufmerksamkeit eine Chance, nicht ein Problem sehen. Mit anderen Worten: Die aus der Aufregung resultierende Energie (höherer Adrenalinspiegel) könnte für eigene Zwecke nutzbar gemacht und in die richtigen Bahnen gelenkt werden, statt dass man sich von der eigenen Nervosität irritieren lässt. Stresshormone haben nämlich den grossen Vorteil, dass sie Reflexe und Denkvermögen stärken. Das liegt in unseren Genen.

Eventuell professionelle Hilfe beiziehen

Dieses Umschalten ist in der Theorie allerdings einfacher gesagt als getan. Wer oft in die Situation kommt, sich vor einem Publikum präsentieren zu müssen und das Lampenfieber einfach nicht loswird, sollte deshalb womöglich einen professionellen Coach zu Rate ziehen. Zu Mark Twains Zeiten gab es diese Möglichkeit noch nicht.

von Markus Sutter,

veröffentlicht am 04.01.2018, angepasst am 26.09.2019


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