Wer nachts oder beim Sport zu Muskelkrämpfen neigt, sollte süss-saure Gurken vorrätig haben. Der Sud, in dem sie eingelegt sind, verkürzt die Krämpfe.
In einem im Jahr 2010 durchgeführten Experiment lösten sich die Muskelkrämpfe dank Gurkenwasser nach durchschnittlich 85 Sekunden bis zu 50 Sekunden schneller als mit Trinkwasser. Die Dosis beträgt einen Milliliter Gurkensaft pro Kilogramm Körpergewicht; bei einem 70 Kilo schweren Menschen wären das 70 Milliliter. Wie die Wirkung zustande kommt, können die Forscher nicht erklären; sie vermuten, dass der Kontakt mit der Essigsäure im Rachen krampflösend auf die Muskulatur wirkt.
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Ob der Gurkensud auch vorbeugend hilft, ist nicht erforscht. Was sicher vorbeugt, sind Dehnübungen vor dem Zu-Bett-Gehen: Dreimal für jeweils zehn Sekunden die Waden und Oberschenkelmuskeln dehnen reduziert die Krampfneigung. In der Praxis haben sich auch chininhaltige Limonade wie zum Beispiel «Schweppes Bitter Lemon» und Magnesium bewährt, obwohl beides gemäss «physiopraxis» wissenschaftlich betrachtet kaum etwas bringe.
Chinin senke zwar die Zahl und die Dauer von Muskelkrämpfen, die in der Limonade enthaltene Dosis sei aber zu gering, um eine Wirkung zu entfalten. Höhere Chinin-Dosierungen als in der Limonade sollten wegen der Gefahr schwerer unerwünschter Wirkungen vorgängig mit einem Arzt abgesprochen werden. (Quellen: «physiopraxis» 1/2017 / National Center for Biotechnology Information, U.S. National Library of Medicine)