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Gesünder leben?

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Was der Stuhlgang uns sagt und 7 Tipps wie er leichter fällt

Der Stuhlgang ist die natürlichste Sache der Welt und entscheidend für das Wohlbefinden. Doch aus Scham holen sich viele bei Problemen keine Hilfe. Was dein Stuhlgang über deine Gesundheit sagt und 7 Tipps, damit er besser klappt.

Was bedeutet Form, Geruch und Farbe meines Stuhlgangs?

Wir reden nicht gerne darüber – wohl weil es uns stinkt. Aber: Hast du dir schon mal deine Ausscheidungen genauer angeschaut? Wenn nicht, tue es. Denn der Stuhl kann viel über unsere Gesundheit verraten.

Die Norm ist ein brauner, geschmeidiger und geformter Stuhl. Aber auch Abweichungen davon gelten als normal. Ist Konsistenz, Geruch und Farbe mal ganz anders, kann man mal einen Tag lang nicht «dick» auf der Toilette oder muss mehrmals täglich, ist das zunächst kein Grund zur Sorge.

«Die Verdauung ist ein Biosystem und nicht ein Zug, der nach Fahrplan kommt», sagt Gastroenterologe Christian Trautwein an der Universität Aachen (D).

Halten diese Veränderungen mehr als drei Tage an, sollte man zur Sicherheit einen Arzt aufsuchen. Bei Blut an Stuhl, Toilette oder Papier auch sofort – das kann ein Alarmzeichen sein.

Die Stuhlgang-Skala

Bristolskala
Bristolskala

© www.researchgate.net

Es gibt für den Stuhl sogar Masseinheiten, die Bristol-Stuhlformen-Skala unterscheidet sieben Typen:

  • 1: Schwer auszuscheidende Kügelchen
  • 2: Klumpige Würstchen
  • 3: Wurstförmig mit Rissen
  • 4: Wurstförmig und glatt
  • 5: Nicht zusammenhängende Klümpchen
  • 6: Breiig, ungeformt
  • 7: Völlig flüssig

Typ 1 und 2: Es fehlt Flüssigkeit oder es wurden unlösliche Ballaststoffe wie Getreide oder Hülsenfrüchte gegessen.

Typ 3 und 4: alles gut.

Typ 5: Das ist völlig in Ordnung, wenn man öfters am Tag muss.

Typ 6 und 7: Durchfall. Ihr Körper verliert viel Wasser. Trinken Sie ausreichend. Ein Arztbesuch ist nur angesagt, wenn der Durchfall länger als drei Tage anhält oder sehr stark ist.

Ist der Stuhl regelmässig dünn, lang oder bandnudelartig, dann kann es sein, dass die Ausscheidungen wegen Polypen, Verwachsungen oder eines Darmtumors zu wenig Platz haben.

Der Geruch

Selbst gesunder Stuhl riecht nicht angenehm. Sollten die Ausscheidungen tatsächlich über Tage hinweg richtig übel, faulig oder beissend riechen, kann das ein Indiz für eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse, eine Glutenunverträglichkeit oder Morbus Crohn sein. Der Arzt kann weiterhelfen.

Die Farbe

Unsere Ausscheidungen können viele Farben annehmen. Viele Veränderungen sind vorübergehend und lassen sich auf die Nahrung zurückführen.

  • Braun: Alles gut. Die braune Farbe entsteht durch die bräunlichen Verdauungssäfte wie Gallenflüssigkeit.
  • Schwarzbraun: Die Farbe kann ein Hinweis auf Blutungen im oberen Magen-Darm-Trakt sein. Die dunkle Farbe kann auch durch Medikamente wie Eisen- und Kohlepräparate entstehen.
  • Grün: Oft rührt die Farbe von viel grünem Gemüse her. Hat man dabei Durchfall, ist sie ein Indiz für eine Darminfektion.
  • Rot: Hat man Randen gegessen, besteht kein Grund zur Sorge. Ansonsten ist es wohl Blut: Sofort zum Arzt.
  • Orange: Karotten oder Kürbis gegessen?
  • Gelb: Die Färbung kann durch Antibiotika oder Lebensmittel entstehen. Ist er zudem schmierig, glänzend und stinkt, handelt es sich um einen Fettstuhl. Er kann auf Probleme mit der Bauchspeicheldrüse, eine Glutenunverträglichkeit oder Gallensteine hinweisen.
  • Weiss: Nicht gut. Es fehlen die Verdauungssäfte. Vielleicht gibt es Probleme mit der Galle. Suche einen Arzt auf. (Lese unten weiter …)

7 Tipps, damit es mit dem Stuhlgang besser klappt

1. So sitzt du richtig

Toiletten sind bequem und hygienisch. Doch für viele Millionen Jahre kauerten die Menschen. In dieser Haltung sind die anatomischen Voraussetzungen für eine schnelle und komplette Darmentleerung am besten. Um ein Knicken des Enddarms zu vermeiden, kannst du zuhause einen Schemel unter die Füsse stellen und dich nach vorn beugen. Der Winkel zwischen Oberkörper und Beinen sollte 35 bis 45 Grad betragen.

2. Lange Sitzungen vermeiden

Zeitung lesen oder durch Social Media scrollen sind nicht nur für Wartende vor dem stillen Örtchen ein Ärgernis. Weil man dabei unbewusst stets etwas presst, können die Hämorrhoiden anschwellen. Dabei handelt es sich um Gefässpolster im Analkanal, die uns helfen, die Stuhlausscheidung zu kontrollieren. Beschränke den Toilettengang auf zwei bis drei Minuten. Bleibt der Erfolg aus, warte bis du Stuhldrang hast und probiere es erneut.

3. Nicht zu stark pressen

Bei hartem Stuhl sind wir versucht, diesen mit Druck loszuwerden. Das bringt oft wenig, kann aber zu Beschwerden an den Hämorrhoiden führen – etwa schmerzhaftes Anschwellen, Jucken, Bluten oder Nässen. Besser sorgt man für weichen Stuhl.

4. Richtig essen, trinken, bewegen

Wenn der Stuhl die richtige Konsistenz hat, lösen sich viele Probleme von selbst. Wichtig ist eine ballaststoffreiche Ernährung: Gemüse, Früchte, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte. Sehr wirksam sind auch Flohsamenschalen. Wenn man sie in Flüssigkeit einlegt, quellen sie auf das mehrfache Volumen auf. Weiter soll man viel trinken – mindestens 1,5 Liter pro Tag – und sich regelmässig bewegen.

5. Nicht multitasken

Lesen oder Gamen auf der Toilette empfiehlt sich auch deshalb nicht, weil du dann nicht bei der Sache bist. Versuche, dich zu entspannen und lenke deine Gedanken auf die Entleerung. Dies stimuliert die Nerven, die den Vorgang steuern.

6. Regelmässig aufs Klo gehen

Gewöhne deinen Darm an regelmässige Entleerungszeiten. Bei vielen ist der Morgen am günstigsten, um das über Nacht Verdaute auszuscheiden. Einige Menschen müssen aber auch nur zwei bis dreimal wöchentlich, andere mehrmals täglich – alles normal, solange keine Beschwerden auftreten.

7. Richtig pflegen

Seife, Duschgel, Feuchttücher und Recycling-Toilettenpapier reizen die feine Haut am After. Am besten reinigst du deinen Allerwertesten mit purem Wasser: Mit einem Dusch-WC, in der Dusche oder einem Bidet.

Sollten die Probleme weiterhin bestehen, empfiehlt sich eine Abklärung bei einer Ärztin oder einem Arzt. 

Bereitet dir deine Verdauung andere Probleme?

Alles zum Thema Verdauung

von Christian Andrae und Andrea Söldi,

veröffentlicht am 08.09.2017, angepasst am 31.10.2023


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