Unser Stuhl ist einen Blick wert – denn er kann Hinweise auf Krankheiten liefern.
Wir reden nicht gerne darüber – wohl weil es uns stinkt. Aber: Haben Sie sich schon mal Ihre Ausscheidungen genauer angeschaut? Wenn nicht, tun Sie es. Denn der Stuhl kann viel über unsere Gesundheit verraten.
Die Norm ist ein brauner, geschmeidiger und geformter Stuhl. Aber auch Abweichungen davon gelten als normal. Ist Konsistenz, Geruch und Farbe mal ganz anders, kann man mal einen Tag lang nicht «dick» auf der Toilette oder muss mehrmals täglich, ist das zunächst kein Grund zur Sorge.
«Die Verdauung ist ein Biosystem und nicht ein Zug, der nach Fahrplan kommt», sagt Gastroenterologe Christian Trautwein an der Universität Aachen (D).
Halten diese Veränderungen mehr als drei Tage an, sollte man zur Sicherheit einen Arzt aufsuchen. Bei Blut an Stuhl, Toilette oder Papier auch sofort – das kann ein Alarmzeichen sein.
Es gibt für den Stuhl sogar Masseinheiten, die Bristol-Stuhlformen-Skala unterscheidet sieben Typen:
Typ 1 und 2: Es fehlt Flüssigkeit oder es wurden unlösliche Ballaststoffe wie Getreide oder Hülsenfrüchte gegessen.
Typ 3 und 4: alles gut.
Typ 5: Das ist völlig in Ordnung, wenn man öfters am Tag muss.
Typ 6 und 7: Durchfall. Ihr Körper verliert viel Wasser. Trinken Sie ausreichend. Ein Arztbesuch ist nur angesagt, wenn der Durchfall länger als drei Tage anhält oder sehr stark ist.
Ist der Stuhl regelmässig dünn, lang oder bandnudelartig, dann kann es sein, dass die Ausscheidungen wegen Polypen, Verwachsungen oder eines Darmtumors zu wenig Platz haben.
Selbst gesunder Stuhl riecht nicht angenehm. Sollten die Ausscheidungen tatsächlich über Tage hinweg richtig übel, faulig oder beissend riechen, kann das ein Indiz für eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse, eine Glutenunverträglichkeit oder Morbus Crohn sein. Der Arzt kann weiterhelfen.
Unsere Ausscheidungen können viele Farben annehmen. Viele Veränderungen sind vorübergehend und lassen sich auf die Nahrung zurückführen.