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Gesünder leben?

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Schweiss: Deshalb schwitzen wir & das hilft im Sommer

Schwitzen ist eine überlebenswichtige Funktion unseres Körpers. Trotzdem kann der Schweiss – insbesondere Schweissflecken und Schweissgeruch – bei heissen Temperaturen unangenehm sein. Das hilft dagegen.

37 Grad – so hoch sollte unsere Körpertemperatur sein. Damit diese stetig reguliert werden kann, besitzt der Mensch mehr als zwei Millionen Schweissdrüsen. Sie sind über den ganzen Körper verteilt, eine besonders hohe Konzentration weisen Achseln, Handflächen und Fusssohlen auf.

Warum schwitzen wir?

Schweiss ist dazu da, um die Oberfläche des Körpers zu kühlen. Deshalb schwitzen wir bei heissen Temperaturen, beim Sport oder wenn wir etwas Scharfes essen. Scharfes Essen wird nämlich als heiss empfunden und diese Wahrnehmung wird ans Hirn weitergeleitet, welches wiederum die Schweissdrüsen aktiviert. 

«Früher nahm man an, dass der Körper über den Schweiss Abfallstoffe ausscheidet, um sich zu reinigen. Tatsächlich ist die Menge jedoch minimal. Diese Aufgabe übernehmen hauptsächlich Leber und Nieren», ergänzt der Facharzt Rubén Oliver.

Kalter Schweiss: Warum haben wir Schweissausbrüche?

Kalter Schweiss (Diaphorese) tritt vor allem bei emotionalem Stress auf. Zum Beispiel bei Angst, Schmerzen, Schock oder aber auch bei Atemnot oder Unterzuckerung. Der Körper schaltet dabei in den Fluchtmodus und will sich abkühlen. So entstehen Schweissausbrüche. Meistens sind diese harmlos. Treten sie jedoch regelmässsig auf, kann sich eine ärztliche Abklärung lohnen, um ernsthafte Erkrankungen aus Auslöser auszuschliessen.

Schwitzen bei Fieber und Erkältung

Um die Krankheitserreger zu bekämpfen, versucht der Körper seine Temperatur zu erhöhen. Wird diese nun zu hoch, versucht er sie mittels Schweisses wieder zu kühlen. Deshalb schwitzen wir manchmal bei Erkältungen oder Fieber.

Nachtschweiss: Schwitzen in der Nacht

Es gibt verschiedene Dinge, die nächtliches Schwitzen auslösen können:

  • Schlafzimmer: Raumtemperatur, synthetische Bett- und Nachtwäsche
  • Ernährung: Alkohol, Koffein, Nikotin, scharfes Essen
  • Hormonelle Schwankungen: Wechseljahre, Schwangerschaft, Wochenbett, Überfunktion der Schilddrüse
  • Psyche: ständige psychische Anspannung

13 Tipps: Was hilft gegen Schwitzen und den Schweissgeruch?

Ausreichend trinken

Erst bei extremem Flüssigkeitsmangel hört der Mensch auf zu schwitzen. Um die Schweissmenge im Alltag zu reduzieren, hilft es also nicht, einfach wenig zu trinken. Wer stark schwitzt, sollte eher mehr trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen und somit Nebenwirkungen wie Kreislaufproblemen oder Krampfneigungen vorzubeugen.

Schwitzen gehört an warmen Tagen einfach dazu. Trotzdem kann es natürlich unangenehm sein. Diese Tipps können dir dabei helfen, dich auch bei heissen Temperaturen wohlzufühlen:

  1. Im Sommer sind Kleider aus Stoffen wie Leinen, Baumwolle, Seide, Viskose, Tencel und Lyocell gut geeignet. Sie sind atmungsaktiv und kühlen. Kunstfasern wie Polyester hingegen sind nicht atmungsaktiv und können Schweiss nicht absorbieren. Das führt zum einen dazu, dass man unangenehm riecht und zum anderen dazu, dass man noch stärker schwitzt.
  2. Auf dunklen Kleidungsstücken sind Schweissflecken weniger gut sichtbar. Ausserdem hilft es, wenn sie luftig und nicht enganliegend sind. 
  3. Ein Unterhemd verteilt den Schweiss und sorgt dafür, dass er schneller verdunsten kann – bevor Schweissflecken auf dem Oberhemd entstehen.
  4. Achselpads schützen vor Schweissflecken. Sie werden im Achselbereich auf die Innenseite der Kleidung geklebt und saugen den Schweiss auf.
  5. Eine kalte Dusche hilft kurzzeitig gegen starkes Schwitzen. Dabei schliessen sich nämlich die Poren und die Schweissproduktion wird vorübergehend gedrosselt. Besser ist jedoch eine lauwarme Dusche. Wird der Körper durch das Wasser zu stark heruntergekühlt, muss er seine Temperatur wieder erhöhen, was wiederum Schweiss verursachen kann.
  6. Salbei, zum Beispiel in Form von Tee oder Umschlägen, wird eine schweisshemmende Wirkung nachgesagt.
  7. Natron und Backpulver reduzieren zwar nicht die Schweissmenge, können aber aufgrund ihrer antibakteriellen Wirkung den Schweissgeruch neutralisieren. Dafür einfach eine Paste mit Wasser anrühren, unter die Achseln streichen und nach etwa 15 Minuten abspülen.
  8. Apfelessig sorgt dafür, dass sich die Schweissdrüsen zusammenziehen und dadurch weniger Schweiss absorbiert wird. Am besten streicht man die Achseln abends damit ein und wächst sie morgens ab.
  9. Üppige Mahlzeiten und scharfe Speisen kurbeln den Stoffwechseln an. Das wiederum führt dazu, dass der Körper mehr Wärme produziert, welche er durch Schwitzen wieder auszugleichen versucht. Wer viel schwitzt, sollte im Sommer deshalb darauf verzichten.
  10. Deodorants neutralisieren den Schweissgeruch. Enthalten sie antibakterielle Inhaltsstoffe, können sie ausserdem dafür sorgen, dass sich weniger Bakterien ansiedeln, welche den Schweiss erst unangenehm riechen lassen.
  11. Antitranspirante mit Aluminiumsalzen können die Schweissdrüsen verschliessen und so dafür sorgen, dass weniger Schweiss austritt. Es wird jedoch immer wieder diskutiert, ob das darin enthaltene Aluminium gesundheitsschädigend sein kann. Gemäss Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) konnte aber beispielsweise kein kausaler Zusammenhang zwischen dem Aluminium und Brustkrebs herstellen lassen.
  12. Der Akupressur-Punkt für Schwitzen liegt etwa auf Höhe des Ohrläppchens, einen Finger breit hinter dem Ohr am Schädelknochen. Einfach beide Zeigefinger darauf positionieren und mit kreisenden Bewegungen massieren.
  13. Bakterien nisten sich gerne in den Achselhaaren ein. Rasierte Achseln können also dabei helfen, dass sich weniger Schweissgeruch bildet.

Übrigens: Gelbe Schweissflecken auf weissen T-Shirts bringst du zum Beispiel mit Gallseife oder Backpulver wieder weg. Einfach einreiben, einwirken lassen, ausspülen und mit dem Rest der Wäsche in der Maschine waschen.

Was sollte man bei schweisstreibendem Sport tragen?

Für schweisstreibende Aktivitäten eigenen sich leichte, enganliegende Kleider, die den Schweiss weg vom Körper an die Stoffoberfläche transportieren. Das hält den Körper trocken. Auch Kleider mit speziell eingewobenen Silberfäden, zum Beispiel Sportsocken oder T-Shirts reduzieren durch ihre antibakterielle Wirkung den Schweissgeruch.

Woher kommt der Schweissgeruch?

Der Schweissgeruch wird durch Bakterien auf der Hautoberfläche verursacht. Sie bauen Fettsäuren und Eiweisse ab, die im Schweiss enthalten sind. Frischer Schweiss ist geruchlos. Je länger der Schweiss jedoch mit der Haut in Kontakt ist und je mehr Bakterien auf der Haut angesiedelt sind, desto stärker beginnt der Schweiss zu riechen.

Warum riecht Schweiss manchmal mehr und manchmal weniger?

  • Schweiss wird konzentrierter, wenn jemand zu wenig Flüssigkeit zu sich genommen hat oder gut an die Hitze gewöhnt ist. Aufgrund des höheren Anteils an organischen Substanzen und des tieferen Anteils an Wasser riecht der Schweiss dann stärker.
  • Fieber und gewisse Stoffwechselstörungen können die Intensität und den Geruch des Schweisses verändern. Zum Beispiel wenn Körperstoffe in der Leber nicht in geruchlose Abbaustoffe umgewandelt werden können.
  • Lebensmittel wie Knoblauch, Zwiebeln, Spargeln und Gewürze wie Curry können den Geruch des Schweisses ebenfalls beeinflussen.

Warum schmeckt Schweiss salzig?

Der Körper braucht Salze, um den Schweiss nach aussen zu transportieren. Die Schweissdrüsen sondern Natrium, Kalium und Chloridsalze ab, die dann Flüssigkeit nach sich ziehen.

Warum schwitzen nicht alle Menschen gleich stark?

Das Wichtigste vorweg: Die Menge des Schweisses hat nichts mit der körperlichen Fitness zu tun. Stattdessen wird die Schweissmenge von der Hitzegewöhnung beeinflusst und ist, wie die Salzkonzentration im Schweiss, genetisch bedingt. 

Schwitzen Männer stärker als Frauen?

Die Schweissmenge ist – neben der genetischen Veranlagung und der Akklimatisation – in erster Linie von der Körpergrösse und nicht vom Geschlecht abhängig. Denn je grösser ein Mensch ist, desto grösser ist die Körperoberfläche, die durch den Schweiss gekühlt werden muss. Da Männer oftmals eine höhere Muskelmasse haben, welche wiederum Wärme erzeugt, schwitzen sie trotzdem häufig stärker. 

Gut zu wissen: Frauen haben mehr aktive Schweissdrüsen als Männer, Männer schwitzen pro Schweissdrüse jedoch stärker als Frauen.

Übermassiges Schwitzen: Wann sollte man zum Arzt?

Übermässiges Schwitzen ohne klare Ursache oder mit Begleitsymptomen sollte immer ärztlich abgeklärt werden.

Krankhaftes Schwitzen – auch bekannt als Hyperhidrose – kann durch eine Überfunktion der Schweissdrüsen oder eine Fehlregulation des vegetativen Nervensystems hervorgerufen werden. Starkes Schwitzen – auch ohne Anstrengung – kann aber auch durch hormonelle Schwankungen, zum Beispiel während der Pubertät, psychische Belastungen oder Medikamente ausgelöst werden.

Eine medizinische Fachperson aufsuchen sollte man in den folgenden Fällen:

  • Das starke Schwitzen tritt plötzlich auf ohne erkennbare Ursache. Die Schweissausbrüche sind häufig und unkontrollierbar oder treten vor allem nachts auf.
  • Zu den Schweissausbrüchen kommen weitere Beschwerden wie Atemnot, Herzrasen oder Schwindel dazu.

«Übermässiges Schwitzen ohne klare Ursache oder mit Begleitsymptomen sollte immer ärztlich abgeklärt werden», meint auch der Experte Dr. med. Rubén Oliver.

Lies mehr zum Thema Hitze und Schwitzen

von Lara Brunner,

veröffentlicht am 18.06.2025


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