Wenn in Zeiten der Pandemie im Alltag Mund und Nase bedeckt werden müssen, entscheiden sich viele für eine Maske aus Stoff – häufig aus Gründen der Nachhaltigkeit. Doch wie gut schützt eine Textilmaske wirklich? Worauf ist beim Kauf zu achten? Wie reinigt man sie? Expertin Nathalie Moravetz gibt Antworten.
Dieser Artikel gibt den Stand der Erkenntnisse vom Oktober 2020 wieder.
Sogenannte Community-Masken, also Stoffmasken, können eine gewisse Schutzfunktion bieten. Sie bilden eine physische Barriere, die bei richtiger Anwendung und Materialverwendung die Ausbreitung von Tröpfchen verringert. Wir erhalten mittlerweile sehr gute Textilmasken aus neu entwickelten Materialien, die die Empfehlungen der Swiss National Covid-19 Science Task Force* in allen Punkten einhalten.
Ziemlich sicher bieten jedoch zertifizierte FFP-Masken (Atemschutzmasken) einen höheren Schutz als die Textilmasken.
Und eine medizinische Einwegmaske – auch chirurgische Maske genannt – schützt den Träger vermutlich ähnlich gut vor infektiösen Tröpfchen wie die FFP-Masken. Auch ist die chirurgische Einwegmaske im täglichen Umgang wahrscheinlich hygienischer handzuhaben als eine Stoffmaske, da man sie nach dem Tragen entsorgen kann.
Sie sollte die Empfehlungen der Task Force einhalten. Neben dem Sicherheitsaspekt muss man eine Maske für sich finden, die angenehm zu tragen ist und die zu einem passt. Nur eine gut sitzende Maske ist am Ende auch eine sichere Maske. Wenn man ständig an ihr herumzupfen muss, ist das nicht sehr hygienisch.
Ich muss die Maske über Mund und Nase tragen. Eine unter dem Kinn «geparkte» Maske bringt nichts. Wer die Nase frei lässt, kann es auch gleich lassen, und das Tragen eines Exemplars über mehrere Tage ist nicht zu empfehlen. Die Hände sollten vor dem Anlegen der Maske gewaschen oder desinfiziert werden. Wer die Maske zwischendurch ablegt, sollte die Hygieneregeln einhalten.
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Wir testen den Schutz gegen Spritzwasser. Wir schauen, wie gut man mit der Maske atmen kann. Und das Wichtigste: Wir prüfen das Partikelrückhaltevermögen. Dies sollte bei mindestens 70 Prozent liegen. Zusätzlich waschen wir die Maske zehn Mal und machen einen Tragekomforttest. Wir vergeben für von uns geprüfte und für gut befunde Masken ein SQTS-Label für Community-Masken.
Als Konsument würde ich darauf achten, dass die Textilmaske geprüft wurde. Es gibt einlagige Masken aus speziellen Materialien, die allen Anforderungen des SQTS-Labels für Community-Masken entsprechen; es gibt aber auch Masken mit Filtern, die nicht so gut abschneiden, weil die Waschbarkeit nicht gegeben ist und die Maske zusammenschrumpft. Es kommt meist auf die Zusammensetzung der Materialien an. Deshalb kann man die Masken bei uns prüfen lassen.
Nach jedem längeren Tragen oder wenn sie durch den Atem durchfeuchtet ist, sollte eine Stoffmaske gewechselt und bei mindestens 60 Grad mit einem Waschmittel gewaschen werden. Es gibt speziell ausgerüstete Textilmasken, für die eine spezielle Waschanleitung gilt. Es sollte auch auf die maximale Anzahl der Waschzyklen geachtet werden. Vom nur heiss Bügeln wird mittlerweile abgeraten, da das Virus wohl am sichersten in der Kombination von Hitze und den Tensiden des Waschmittels herausgewaschen wird. Von einer chemischen Reinigung ist abzusehen, da hier Chemikalien eingesetzt werden, die man später dann direkt einatmet.
*Swiss National Covid-19 Science Task Force
Die Swiss National Covid-19 Science Task Force berät die Behörden in der Covid-19-Krise. Sie stellt die unabhängige wissenschaftliche Beratung sicher und informiert die Öffentlichkeit über aktuellste Erkenntnisse.
Die Stoffmasken sind SQTS-geprüft und entsprechen den Empfehlungen der
Swiss National Covid-19 Science Task Force.