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Gesünder leben?

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Halsschmerzen, was tun? Die besten Hausmittel

Ein rauer Rachen, Schmerzen beim Schlucken. Schnell ist klar: Eine Erkältung kündigt sich an. Was genau steckt hinter den Halsschmerzen, welche Hausmittel helfen und wann sollte man besser einen Arzt aufsuchen?

Was sind die häufigsten Ursachen für Halsschmerzen?

«Halsschmerzen sind ein Symptom, das auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen ist», erklärt Sandy Fröse, eidg. dipl. Apothekerin, Geschäftsführerin Medbase Apotheke Allschwil. «Je nach Ursache werden die Halsschmerzen anders behandelt.» Die häufigsten Auslöser im Überblick:

Die häufigste Ursache sind Viren 
Die Beschwerden werden in etwa 80% der Fälle durch Viren verursacht:

  • Erkältungsviren (z.B. Rhinoviren): Sie gehören zu den häufigsten Auslösern und treten meist im Rahmen einer Erkältung auf.
  • Grippeviren (Influenza): Die Grippe kann ebenfalls starke Halsschmerzen auslösen. Oft begleitet von hohem Fieber und einem allgemeinen Krankheitsgefühl.
  • Epstein-Barr-Virus (EBV): Auslöser des Pfeifferschen Drüsenfieber. Betroffene leiden unter starken Halsschmerzen, geschwollenen Lymphknoten und entzündeten Mandeln. Jährlich gibt es zwischen 44'000 bis 70'000 Erkrankungen in der Schweiz.

Bakterien sind seltener, aber oft schmerzhafter
Auch Bakterien können Halsschmerzen auslösen, wenn auch weniger häufig:
Für die Mandelentzündung (Angina, Tonsillitis) sind meist Streptokokken verantwortlich. Sie sind der häufigste Auslöser von bakteriellen Halsentzündungen.

Reizungen von aussen
Gerade im Winter, wenn die Luft trockener ist, belastet das die Schleimhäute. Aber auch Zigarettenrauch kann austrocknen und reizen. Wenn die Stimme zu stark beansprucht wird, kann es ebenfalls zu Entzündungen im Hals- und Rachenraum kommen.

Allergien
Wer allergisch auf Pollen, Hausstaub oder Tierhaare reagiert, kennt es. Der Hals ist gereizt, oft verbunden mit Niesen und tränenden Augen.

Wie entstehen Halsschmerzen?

Die bakteriellen und viralen Erreger für Halsschmerzen verbreiten sich durch Schmier- oder Tröpfcheninfektionen:

  • Bei einer Schmierinfektion gelangen Keime über kontaminierte Gegenstände oder direkten Kontakt, etwa Händeschütteln, auf die Schleimhäute. 
  • Tröpfcheninfektionen entstehen, wenn infizierte Personen beim Husten, Niesen oder Sprechen Erreger in die Luft abgeben. Atmet man diese Erreger ein, läuft man Gefahr, sich anzustecken. Wer schwache Abwehrkräfte hat, erleichtert den Keimen die Ausbreitung im Atemtrakt. «Die Abwehrkräfte zu stärken ist eine sinnvolle präventive Massnahme, die lästige Halsschmerzen vorbeugen kann. In der Apotheke können wir die passenden Präparate empfehlen», so Sandy Fröse.

Die Schmerzen entstehen durch entzündete Schleimhäute. Dabei werden Nerven gereizt, und das Gewebe schwillt an. Der Körper signalisiert damit, dass er gerade gegen Eindringlinge oder Reizstoffe kämpft.

Sandy Fröse
Die Abwehrkräfte zu stärken ist eine sinnvolle präventive Massnahme, die lästige Halsschmerzen vorbeugen kann. In der Apotheke können wir die passenden Präparate empfehlen.
Sandy Fröse, eidg. dipl. Apothekerin, Geschäftsführerin Medbase Apotheke Allschwil

Wo tut es weh? Die verschiedenen Halsentzündungen

Nicht alle Halsschmerzen sind gleich. Je nachdem, welcher Bereich betroffen ist, spricht man von verschiedenen Entzündungen:

  • Der Rachen schmerzt: Die Rachenschleimhaut ist gerötet und geschwollen. Beim Schlucken kratzt und brennt es (Rachenentzündung oder Pharyngitis).
  • Die Stimme ist weg: Der Kehlkopf und die Stimmbänder sind entzündet. Man wird heiser oder kann nur noch flüstern (Kehlkopfentzündung oder Laryngitis).
  • Die Mandeln sind dick: Die Mandeln schwellen an, werden rot und können weisse Beläge aufweisen. Schlucken tut richtig weh (Mandelentzündung oder Tonsillitis).

In den meisten Fällen greift die Entzündung auf mehrere Bereiche über – deshalb lassen sich die verschiedenen Formen oft nicht genau voneinander trennen.

Sandy Fröse
Halsschmerzen sind ein Symptom, das auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen ist.
Sandy Fröse, eidg. dipl. Apothekerin, Geschäftsführerin Medbase Apotheke Allschwil

Wann sollte man sich Hilfe in der Apotheke oder beim Arzt holen?

  • Wenn sich die Halsschmerzen nach 3 Tagen nicht bessern
  • Bei einseitigen, sehr starken Schmerzen (können auf eine lokale Entzündung oder Verletzung hinweisen)
  • Bei hohem Fieber über 39°C
  • Bei starken Schluckbeschwerden oder Atemnot

Die besten Hausmittel gegen Halsschmerzen

  • Kräutertee trinken: Heilkräuter wie Salbei oder Thymian beruhigen den gereizten Hals.
  • Gurgeln mit Salzwasser: Gurgeln mit Salzwasser oder Salbeitee gilt als Hausmittel mit desinfizierenden, entzündungshemmenden, antibakteriellen und abschwellenden Eigenschaften. Einfach einen halben Teelöffel Kochsalz in 250ml lauwarmen Wasser auflösen und täglich 2-3 Mal gurgeln. In der Apotheke gibt es portionierte Mittel, die die Anwendung erleichtern.
  • Honig in warmer Milch: Ein bewährtes Mittel, wenn der Rachen gereizt ist. Honig hat eine antiseptische und heilende Wirkung. Besonders wohltuend in erhitzter Milch. Achtung: Nicht für Kinder unter einem Jahr geeignet.     
  • Quarkwickel: Ein kalter Quarkwickel um den Hals wirkt abschwellend und schmerzlindernd. Dafür Quark auf ein Tuch streichen, um den Hals legen und mit einem Schal fixieren. Extra-Tipp: Bei Schüttelfrost besser warme Wickel verwenden, Quark sollte mindestens Zimmertemperatur haben. 
  • Inhalieren mit ätherischen Ölen: Inhalationen mit ätherischen Ölen wie Eukalyptus befeuchten die Schleimhäute und beruhigen die Atemwege.

Weitere Tipps, die gegen Halsschmerzen helfen:

  • Stimme schonen: Weniger Reden hilft, die Entzündung zu lindern.
  • Ausreichend Schlaf: Der Körper braucht Ruhe, um sich zu regenerieren. 
  • Gute Raumluft: Trockene Luft reizt die Schleimhäute zusätzlich. Ein Luftbefeuchter kann hilfreich sein. Notfalls tun es auch nasse Handtücher auf einem Wäscheständer.
  • Rauchen vermeiden: Das reizt deinen Hals zusätzlich und verzögert die Heilung.
  • Warm anziehen: Der Hals sollte im Alltag gut vor Kälte geschützt sein. Nicht nur, wenn die Halsschmerzen schon da sind.
  • Medizinische Produkte: Ibuprofenhaltige Schmerzmittel, Halssprays, Gurgellösungen oder Lutschtabletten (z. B. Ingwerbonbons) mit desinfizierender und schmerzstillender Wirkung können den Heilungsprozess unterstützen. 

Halsschmerzen in der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft kann nicht jedes Medikament bedenkenlos eingenommen werden. «Hausmittel wie Honig, Salbeitee oder mit Salzwasser gurgeln sind unbedenklich», so die Apothekerin. Vorsicht beim Stillen: Salbeitee hemmt die Milchbildung. Lass dich am besten in der Apotheke oder beim Arzt beraten.
 

Medikamentöse Behandlung: Wann sind Antibiotika nötig?

Antibiotika sollten aufgrund der wachsenden Antibiotikaresistenzen mit Vorsicht verwendet werden. Da viele Infektionen der oberen Atemwege durch Viren verursacht werden, sind sie in diesen Fällen ohnehin wirkungslos. Antibiotikum wird nur bei bakteriellen Infektionen, etwa einer Mandelentzündung, verschrieben. Studien zeigen jedoch, dass ibuprofenhaltige Medikamente praktisch gleich wirksam sind. Der Vorteil: Ibuprofen ist verträglicher und führt nicht zu Antibiotikaresistenzen.

Wie kann ich Halsschmerzen vorbeugen?

Mit ein paar einfachen Gewohnheiten schützt du deinen Hals:

  1. Regelmässig lüften: Das verbessert die Luftqualität und hält die Schleimhäute feucht.
  2. Luftfeuchtigkeit im Auge behalten: siehe Tipps weiter oben.
  3. Reizstoffe meiden: also nicht rauchen und die Stimme schonen (kein Schreien oder Flüstern).
  4. Ausgewogen essen: Genug Vitamine und Mineralstoffe stärken dein Immunsystem.
  5. Raus an die frische Luft: Regelmässige Bewegung draussen tut den Abwehrkräften gut.

Die häufigsten Fragen zu Halsschmerzen beantwortet

Was ist das stärkste Mittel gegen Halsschmerzen? 
Als stärkstes Mittel bei bakteriellen Infektionen, beispielsweise einer Mandelentzündung, gilt weitläufig Antibiotikum. Die Annahme ist jedoch nicht gerechtfertigt, denn die Wirkung von ibuprofenhaltigen Schmerzmitteln ist laut Studien gleich gut. Da die Antibiotikaresistenz ein immer grösser werdendes Problem darstellt, sollte man wenn immer möglich auf Antibiotikum verzichten. Vor allem, wenn eine gleichwertige Alternative besteht. Weitere Informationen zu Hausmitteln und Tipps unter: Die besten Hausmittel gegen Halsschmerzen.

Wie gehen Halsschmerzen über Nacht weg?
Schön wäre es, wenn die Schmerzen einfach über Nacht verschwinden würden. Das geht leider nicht. Aber man kann die Beschwerden lindern: Mit Medikamenten, Hausmitteln und einfachen Verhaltensmassnahmen. Die besten Tipps sind oben zusammengefasst.

Was darf man bei Halsschmerzen nicht tun?
Grundsätzlich muss man sich mit Halsschmerzen nicht unter der Bettdecke verstecken. Um den Heilungsprozess zu unterstützen, können folgende Tipps helfen:

  • Rauchen oder Passivrauchen vermeiden
  • Sehr kalte oder sehr heisse Getränke schaden mehr, als dass sie nützen
  • Flüstern oder Schreien belastet die Stimmbänder zusätzlich
  • Trockene Luft schwächt die Abwehrkräfte
  • Viel trinken befeuchtet die Schleimhäute und hilft die Erreger loszuwerden.

Welche Lutschtabletten helfen am besten gegen Halsschmerzen?
Eine Frage, die auch in der Apotheke immer wieder gestellt wird. Lutschtabletten unterstützen die Heilung und lindern Symptome, ibuprofenhaltige Medikamente nehmen die Schmerzen und bekämpfen die Entzündung direkt. Bei den Lutschtabletten gibt es folgende Optionen:

  • Schmerzlinderung: Tabletten mit Betäubungsmitteln (z. B. Lidocain).
  • Entzündungshemmung: Produkte mit entzündungshemmenden Wirkstoffen wie Flurbiprofen.
  • Feuchtigkeit: Lutschtabletten mit Isländisch Moos, Salbei oder Honig für den trockenen Rachen.

Welche Krankheiten beginnen mit Halsschmerzen?
Halsschmerzen sind in den meisten Fällen einfach Halsschmerzen, die sich zu einer Erkältung oder Grippe entwickeln können. Wenn die Halsschmerzen nicht nachlassen und oder die Erkältung ausbleibt, lohnt es sich, Rat in der Apotheke oder beim Arzt zu holen. 

Gut zu wissen bei Erkältungen

von Carmen Schmidli,

veröffentlicht am 31.10.2025


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