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Krampfadern: Symptome und Behandlung

Was die Ursachen von Krampfadern sind, wie sie behandelt werden und warum Kompressionsstrümpfe so wichtig sind.

Wer bis 55 Jahre noch keine hat, braucht sich wegen Krampfadern kaum Sorgen zu machen: Die Wahrscheinlichkeit, dass danach noch welche entstehen, ist klein. All jene hingegen, die bereits Krampfadern haben, sollten sich damit befassen – auch, wenn sie im Moment nicht stören. Denn mit jedem Lebensjahr werden die Krampfadern etwa zehn Prozent mehr und auch die Folgeschäden nehmen zu. Krampfadern sind übrigens kein reines «Frauenproblem». Auch Männer können Krampfadern haben.

Welche Ursachen haben Krampfadern?

Der grösste Teil ist Veranlagung, einen zusätzlichen Beitrag leistet erhöhter Venendruck, sei es durch eine Schwangerschaft, Übergewicht, ungesunde Lebensweise mit viel Sitzen oder infolge einer tiefen Beinvenenthrombose, also nicht in einer oberflächlich sichtbaren, sondern in einer tiefer liegenden Vene. 

Beides – Veranlagung und erhöhter Venendruck in den Beinvenen – führt dazu, dass die Venen übermässig gedehnt werden und sich zu Krampfadern ausweiten – bis die Venenklappen nicht mehr schliessen. Die Venenklappen im Innern der Venen unterstützen im Normalfall den Blutstrom Richtung Herz. Fallen sie aus, staut sich das Blut in den Venen, der Venendruck steigt und die Innenauskleidung der Krampfadern entzündet sich. Weil die Venen miteinander verbunden sind, werden immer mehr Venen geschädigt und die Krampfadern nehmen zu. Deshalb ist eine rechtzeitige Behandlung ratsam.

Was sind die Symptome von Krampfadern und wann sollte man rasch zum Arzt?

Woran erkenne ich eine Beinvenenthrombose?

Eine Beinvenenthrombose zeigt sich meist in akuten, einseitigen Schmerzen in der Wade, oft verbunden mit einer Schwellung. Bei einem Verdacht sollte man deshalb sofort einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Tiefe Beinvenenthrombosen sind häufiger nach längeren Reisen, langem Hocken (zum Beispiel beim Gärtnern) oder Bettlägerigkeit infolge von Erkrankungen. Die Ärztin oder der Arzt weiss, ob und wann eine Thromboseprophylaxe sinnvoll ist.

Durch den erhöhten Druck in den Venen wird mehr Flüssigkeit ins Gewebe gepresst, so dass sich die Beine schwer anfühlen, die Knöchel anschwellen und die Haut zu spannen beginnt. Bei längerer Dauer erhält die Haut zu wenig Nährstoffe, erkennbar an Juckreiz, verdickter Haut im Knöchelbereich, hartnäckigen Hautekzemen dort (Stauungsdermatitis), bräunlichen Pigmentveränderungen und unter Umständen schlecht heilenden Geschwüren. Diese Folgen gehen nicht komplett zurück, wenn die Krampfadern zu spät operiert werden.

Wenn sich eine oberflächliche Vene entzündet, sollte man sich ärztlich behandeln lassen. Die Entzündung könnte auf Venen übergreifen, die tief im Bein verlaufen. Eine mögliche Folge wäre eine tiefe Beinvenenthrombose oder gar eine akut lebensbedrohlich Lungenembolie. Dabei bildet sich ein Blutgerinnsel in einer Vene, das mit dem Blutstrom in die Lunge geschwemmt werden kann. Diese Gerinnselbildung wird begünstigt, wenn der Blutfluss in der Vene ins Stocken gerät.

(Fortsetzung weiter unten...)

Wie behandelt man Krampfadern?

Was hilft gegen geschwollene Beine?

Gegen die geschwollenen Beine kann eine lymphologische Physiotherapie helfen. Dabei werden gezielt die Lymphgefässe behandelt. Durch den hohen Druck in den Krampfadern werden Wasser, Eiweiss, zerstörte Zellen und Fette ins umliegende Gewebe «ausgepresst». Dann kommt es zu dicken Beinen. Normalerweise wird diese sogenannte Lymphe übers Lymphsystem abtransportiert. Die lymphologische Physiotherapie ist jedoch nur sinnvoll, wenn man bereit ist, Kompressionsstrümpfe zu tragen.

Solange die Krampfadern nur kosmetisch stören wie zum Beispiel kleine «Besenreiser», ist eine Behandlung möglich, aber nicht unbedingt nötig. Sobald aber die «Stammvene» kaputt ist, sollte man die Krampfadern sanieren lassen. Das geschieht operativ mit Laser, Radiowellen, Skalpell oder chemisch. Das Ziel ist immer dasselbe: die erkrankte Vene ausschalten, sodass es zu keiner Venenstauung kommt. Dabei werden die betroffenen Venen inwendig verödet, sodass sie verkleben, oder aber entfernt.

Vor der Behandlung ist eine Ultraschalluntersuchung nötig. Sie zeigt, wo der Blutfluss in den Venen gestört ist. Der Eingriff wird dann in Kurznarkose, Spinalanästhesie oder (bei der endoluminalen Behandlung) auch in Lokalanästhesie durchgeführt. Endoluminal bedeutet, dass zum Beispiel ein Laser in die Vene vorgeschoben wird. Er erwärmt die Innenwand der Vene, worauf sie verklebt. Nach dem Eingriff ist es wichtig, für einige Zeit Kompressionstrümpfe zu tragen. 

Krampfadern vorbeugen: Was sonst noch hilft neben Kompressionsstrümpfen

Tipps
  • Mache im Verkehrsstau, beim Sitzen oder wenn du an der Kasse anstehst «Venengymnastik»: Die Muskelpumpe in den Waden aktivieren!
  • Lass bei Schwellungen im Knöchelbereich prüfen, ob Krampfadern der Grund dafür sind.
  • Flache Schuhe sind für die Venen gesünder als hohe Absätze.
  • Nach einer Schwangerschaft bilden sich manchmal auch Krampfadern im Bereich des Beckens. Am besten wartet man nach der Geburt sechs bis acht Monate mit einem Eingriff, denn in dieser Zeit bilden sich die Krampfadern manchmal zurück.

Laufen und Liegen ist für die Venen besser als Sitzen oder Stehen. Und wenn schon Sitzen oder Stehen, dann tut den Venen zwischendurch eine Knöchel-Gymnastik gut: Dabei die Zehen im Sitzen abwechselnd zum Schienbein hochziehen und wieder nach vorne strecken, wie eine Ballerina beim Zehenspitzentanz. 

Das aktiviert die «Muskelpumpe» in den Waden und unterstützt den Blutfluss Richtung Herz. Beim Gehen ist es wichtig, gut abzurollen (Knöchel nicht versteifen). Denn nur dann funktioniert die Muskelpumpe. Und versteift der Knöchel nicht.

Kompressionsstrümpfe sind für die Venen – auch bei Männern – eine Wohltat. Sie bremsen nicht nur die mit jedem Jahr zunehmende Verschlechterung der Krampfadern, sie beugen auch unschönen Hautveränderungen und «offenen Beinen» vor. Heutzutage gibt es Kompressionsstrümpfe in schönen Farben, die auf Anhieb nicht als solche zu erkennen sind. Anziehhilfen erleichtern das Anlegen. Spätestens, wenn die tief im Innern des Beins gelegenen Venen nicht mehr richtig funktionieren, sind solche Strümpfe ein Muss, denn diese Venen sind unverzichtbar, man kann sie nicht operativ veröden oder entfernen. Schwangeren Frauen sind die Kompressionsstrümpfe ebenfalls sehr zu empfehlen. Nützlich sind sie bei langen Reisen, wo man nicht umhin kommt, stundenlang zu sitzen.

Was ist noch zu beachten?

Weil auch die Haut an den Unterschenkeln Schaden nimmt, ist tägliche, gute Hautpflege mit rückfettenden Cremes zu empfehlen, eventuell auch mit Pflegeprodukten, die den Juckreiz lindern. Das beugt offenen Beinen vor.

Spezielle Salben gegen Krampfadern bringen nicht viel. Nützlich sind hingegen Präparate zum Einnehmen mit hochdosierten Pflanzen-Flavonoiden. Sie helfen gegen die Entzündung in der Venenwand.

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von Dr. med. univ. (CZ) Milada Touzil,

veröffentlicht am 27.10.2016


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