Grippesymptome beginnen oft jäh: Fieber über 38 Grad, Schüttelfrost, Gliederschmerzen, Kopfweh, Husten und andere Erkältungszeichen. Der Name ist Programm: Das französische «gripper» bedeutet «ergreifen, packen».
Grippeviren sind zwar höchstens 0,00012 Millimeter gross, verursachen aber jeden Winter über 100 000 Arztbesuche, mehrere Tausend Hospitalisierungen und einige Hundert Tote. Viele Ansteckungen erfolgen über Kinder: Grippeviren werden durch Tröpfchen beim Niesen, Husten oder Sprechen weitergegeben oder beim Anfassen von Gegenständen, die damit kontaminiert sind. Insbesondere infizierte Kinder tragen zu ihrer Verbreitung bei.
Abstand halten und Hände mit Seife waschen: Die Wahrscheinlichkeit, sich – oder andere – anzustecken, lässt sich stark reduzieren, indem man mindestens einen Meter Abstand hält, benützte Papiernastücher rasch entsorgt, auf gute Händehygiene achtet, mit den Händen nicht Augen, Nase oder Mund berührt, in die Ellenbeuge niest und eine Mundschutzmaske trägt.
Bricht die Grippe dennoch aus, heisst es im Normalfall «durchseuchen». Nebst fiebersenkenden Medikamenten wie Paracetamol oder Aspirin (nicht für Kinder unter 18 Jahren) haben sich feuchte Wadenwickel bewährt. Sie dürfen nur angelegt werden, wenn die Füsse warm sind. Bei sonst gesunden Personen muss nur mässiges Fieber nicht gesenkt werden. (Fortsetzung weiter unten...)
Gegen den Husten können Brustwickel helfen, Myrtol, Thymian-, Efeu- oder Primelwurzel-Präparate sowie Honig (nicht für Kinder unter einem Jahr). Das Inhalieren von Kamille- oder anderen Dämpfen kann bei Schnupfen wohltun, ebenso Nasenspülungen mit Kochsalzlösung oder Nasenspray (maximal eine Woche anwenden). Kleinkinder, schwangere und stillende Frauen sollten nicht mit ätherischen Ölen behandelt werden. Vorsicht ist damit auch bei Asthma oder Epilepsie geboten.
Die Wirksamkeit der Grippeimpfung ist – verglichen mit anderen Impfungen wie etwa gegen Wundstarrkrampf – mässig. Ein Grund dafür ist, dass sich die Grippeviren laufend verändern. Fachleute müssen Monate im Voraus prognostizieren, welche Virentypen im folgenden Winter zirkulieren werden. Entwickeln sich diese jedoch anders als erwartet, schützt der Impfstoff eventuell nur mangelhaft.
Zudem lässt mit dem Alter die Immunabwehr nach. Das macht anfälliger für Infektionen und führt auch dazu, dass die Grippeimpfung schlechter anschlägt. Bis die Wirkung der Impfung einsetzt, vergehen etwa zwei Wochen.