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Gesünder leben?

Gesünder leben?

11 Fakten über Tabak, die du noch nicht kanntest

Am 31. Mai ist der «Welttag ohne Tabak». Damit macht die Weltgesundheitsorganisation auf die Folgen des Tabakkonsums für Mensch und Umwelt aufmerksam. Was du wissen musst.

1. Was ist Tabak?

Damit sind die getrockneten, zerkleinerten Blätter der Tabakpflanze gemeint, die in Form von Zigaretten oder Zigarren geraucht werden. Die krautige Tabakpflanze gehört zu den Nachtschattengewächsen und ist eng mit der Kartoffel und der Tomate verwandt. Sie wird bis zu zwei Meter hoch und hat grosse, klebrige Blätter. Es gibt etwa 75 verschiedene Tabak-Arten.

2. Hat es Nikotin im Tabak?

Das Nervengift Nikotin bildet sich in den Wurzelspitzen der Tabakpflanze und wird in den Blättern abgelagert. Damit schützt sich die Pflanze gegen Fressfeinde wie Raupen, denn das Kauen der Blätter führt bei ihnen zu Krämpfen oder Atemlähmung. Seinen lateinischen Namen «Nicotiana» verdankt der Tabak diesem Wirkstoff.

3. Hat es Teer im Tabak?

Nein. Teer entsteht erst bei der Verbrennung des Tabaks, also beim Rauchen der Zigarette, und sammelt sich als zähflüssiger Rückstand in den Atemwegen. Teer enthält krebserzeugende Stoffe.

4. Wo wird am meisten Tabak angebaut?

China ist mit Abstand der grösste Tabakproduzent der Welt. Dort werden jedes Jahr gut 2,8 Millionen Tonnen Tabak geerntet (weltweit sind es etwa 5,9 Millionen Tonnen). Danach folgen Brasilien und Indien. Insgesamt stammen 55% der globalen Erntemenge aus diesen drei Anbauländern. Laut WHO wird Tabak in mehr als 124 Ländern produziert – auch in der Schweiz.

5. Wie ist die Umweltbilanz des Tabakanbaus?

Für die Produktion von einer Tonne Tabak werden 670 Tonnen Wasser benötigt, schreibt die WHO. Dies entspricht dem achtfachen Wasserverbrauch für dieselbe Menge an Kartoffeln. Zudem kritisiert die Organisation die Abholzung ganzer Urwälder in Südamerika und Asien für neue Anbauflächen. Problematisch sei auch der hohe CO2-Ausstoss, da die Öfen zur Trocknung der Tabakblätter in den meisten Anbauländern immer noch mit Feuer betrieben würden.

6. Wie bedeutend ist der Anbau in der Schweiz?

Mit einer Erntemenge von rund 1000 Tonnen pro Jahr – gemäss Zahlen von Swiss Tabac – ist der globale Marktanteil gering. Betrug die Anbaufläche im Jahr 2003 noch 679 Hektar, fiel sie 2019 unter 400 Hektar. Aktuell gibt es 134 Schweizer Tabakbauern, 2003 waren es noch 331. 85% der Anbauflächen befinden sich im Broyetal (VD, FR). Schweizer Tabak deckt zirka 4% der Nachfrage im Inland. Er wird zumeist anderen, aromatischen Sorten als «Fülltabak» beigemischt.

7. Ist Tabak wichtig für die Schweizer Wirtschaft?

Insgesamt soll der Tabaksektor rund 6,3 Milliarden Franken zur Schweizer Volkswirtschaft beitragen, das sind 1% des Bruttoinlandsprodukts, so eine Schätzung des Wirtschaftsprüfers KPMG aus dem Jahr 2017. Mit British American Tobacco, Philip Morris International und Japan Tobacco haben gleich drei grosse internationale Tabakkonzerne hierzulande Produktionsstätten oder sogar den Hauptsitz.

8. Wo wird am meisten geraucht, wo am wenigsten?

Innerhalb von Europa hat Griechenland mit 42% der Gesamtbevölkerung den höchsten Anteil Raucher. Zu diesem Ergebnis kommt Eurostat, das Statistische Amt der EU, in einer Erhebung aus dem Jahr 2020. Es folgen Bulgarien (38%) und Kroatien (36%). Die wenigsten Raucher gibt es in Schweden (7%), Island (8,2%) und Norwegen (9%). In der Schweiz liegt der Anteil bei 19,1%.

9. Wo sinkt die Raucherquote am stärksten?

Europaweit belegen Irland und Grossbritannien die Spitzenplätze bei der Eindämmung des Tabakkonsums. Gemäss dem Tobacco-Control-Scale-Ranking von 2021 sank die Raucherquote in Grossbritannien bei den über 18-Jährigen von 24% (2005) auf 13%, in Irland bei den über 15-Jährigen von 29% (2009) auf 16%.

10. Wie viele Menschen sterben jedes Jahr am Tabakkonsum?

In der Schweiz sind es 9500 Menschen, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) schreibt. Das entspricht 14% aller Todesfälle. Hauptursachen sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen (34%), Lungenkrebs (29%), Erkrankungen der Atemwege (17%) und andere Krebsarten (16%). Knapp zwei Drittel der tabakbedingten Todesfälle betreffen Männer. Weltweit sterben laut WHO 8 Millionen Menschen pro Jahr am Tabakkonsum – davon 1,2 Millionen durch Passivrauchen.

11. Welche Kosten verursacht der Tabak-Konsum?

Die Kosten für die schweizerische Volkswirtschaft belaufen sich laut BAG auf rund 3,9 Milliarden Franken pro Jahr. Davon entfallen 3 Milliarden auf medizinische Behandlungen und 0,9 Milliarden auf den Erwerbsausfall. Die Tabaksteuer kann diese Kosten nicht auffangen: 2022 lagen die Einnahmen bei knapp 2,1 Milliarden Franken. Der Weltwirtschaft entstehen durch den Tabakkonsum jedes Jahr Kosten in Höhe von 1 Billion Franken, wie die WHO und das Nationale Krebsinstitut der USA 2017 berechnet haben.

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von Jörg Marquardt,

veröffentlicht am 25.05.2023, angepasst am 08.06.2023

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