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«Ich habe oft einen Blähbauch, was hilft?»

Lieber Ziegen- als Kuhmilch, abends keinen Salat und auch Süssigkeiten eher meiden - Welche Lebensmittel wirklich Blähungen begünstigen und was dagegen hilft, war Thema unseres Live-Chats «Alarm im Darm». Lesen Sie hier eine Auswahl der interessantesten Fragen und Antworten noch einmal nach.

Auswahl mit Fragen aus dem Chat

Pia Teichmann
Pia Teichmann

Ernährungswissenschaftlerin (M.Sc.)

Die Eiweissbestandteile der Ziegenmilch sind anders zusammen gesetzt als bei der Kuhmilch: Es sind mehr Albumine vorhanden. Diese sind besser verdaulich, als die Caseine, die hauptsächlich in der Kuhmilch vorkommen. Die Fette sind kleiner als bei der Kuhmilch, so dass die Verdauung einfacher ist. Ausserdem sind mehr mittelkettige Fette enthalten. Diese sind ebenfalls besser verdaulich. Bei der Schafmilch sieht es ähnlich aus. Sie enthält mehr Fett und Eiweiss, als die beiden anderen Milchsorten. Probieren Sie sie mal aus. Die genaue Verträglichkeit kann auch von Person zu Person unterschiedlich sein.

Pia Teichmann
Pia Teichmann

Ernährungswissenschaftlerin (M.Sc.)

Ab und zu leichte Verstopfungen und Durchfall zu haben, ist gar nicht so schlimm. Generell spricht man von Durchfall, wenn Sie mehr als 3x pro Tag Stuhlgang haben. In den meisten Fällen ist das allerdings harmlos. Hält der Durchfall über mehrere Wochen an, kann z.B. eine Lebensmittelunverträglichkeit dahinter stecken. In diesem Fall müssten Sie die Symptome mit Ihrem Hausarzt besprechen. Auch nach den Ferien kann es zu Verdauungsproblemen kommen. Zum Beispiel durch die Nahrungsumstellung oder langes Sitzen auf der Reise. Das sollte sich aber nach 1 bis 2 Tagen normalisieren. Je nach Reisegebiet können natürlich auch andere Ursachen dahinterstecken. Falls der Durchfall nicht nachlässt, gehen Sie zu Ihrem Arzt.

Claudia Vogt
Claudia Vogt

Ernährungsberaterin

Gibt es Situationen, in denen es nicht vorkommt? Vielleicht haben Sie bereits ein Muster entdeckt (Kaffeekonsum/Lebensmittel/Stress)? Ich rate Ihnen, alles genau zu protokollieren und dann auszuwerten, evtl. mit Hilfe eines dipl. Ernährungsberaters oder Ihres Hausarztes.

Pia Teichmann
Pia Teichmann

Ernährungswissenschaftlerin (M.Sc.)

Ja, es stimmt. Das mit den Fremdwörtern kann unter Umständen schwierig sein. Wenn Sie grosse Verdauungsprobleme haben, die Sie sehr beeinflussen, so können Sie eine Ernährungsberaterin aufsuchen. Sie kann Ihnen auch mit den Fremdwörtern weiterhelfen. Die Darmbewegung wird Peristaltik genannt. Flatulenz sind die Blähungen und Meteorismus der Blähbauch. Verstopfungen werden auch Obstipation genannt. Diarrhö ist der bekannte Durchfall und Steatorrhoe ist der Fettstuhl. Er tritt bei Problemen mit der Fettverdauung auf.

Pia Teichmann
Pia Teichmann

Ernährungswissenschaftlerin (M.Sc.)

Generell können Ballaststoffe der Verdauung sehr gut helfen. Essen Sie viele Getreidevollkornprodukte, Hülsenfrüchte sowie Obst und Gemüse. Nüsse und Samen können auch helfen. Essen Sie Flohsamenschalen und Leinsamen. Hier ist es aber wichtig, dass Sie genug trinken.

Claudia Vogt
Claudia Vogt

Ernährungsberaterin

Es gibt Personen, die nach dem Konsum von Salat abends Beschwerden haben (Bauchschmerzen, Blähungen). Falls Sie nicht davon betroffen sind, dann geniessen Sie den Salat abends.

Claudia Vogt
Claudia Vogt

Ernährungsberaterin

Für die Verdauung kann es hilfreich sein, mehrere kleinere Mahlzeiten zu essen. Je nach Beschwerden oder Verträglichkeit können Sie schauen, wie es für Sie am Besten ist. Generell ist es aber so, dass der Verdauungstrakt vor allem bei schnellem Essen in grossen Mengen Probleme bekommen kann. Bei einer geringeren Nahrungsmenge kann der Körper die Nahrung einfacher bearbeiten und man wird zum Beispiel auch nicht so müde nach dem Essen.

Pia Teichmann
Pia Teichmann

Ernährungswissenschaftlerin (M.Sc.)

Das könnte eine Laktoseintoleranz sein. Dabei verträgt man keine Milchprodukte. Versuchen Sie einmal, die Milchprodukte wegzulassen und schauen Sie, ob es besser wird. Der Arzt kann dazu auch einen Test machen.

Pia Teichmann
Pia Teichmann

Ernährungswissenschaftlerin (M.Sc.)

Ja, das kann sehr gut sein. Wenn der Körper Stress hat, so ist er auf «flüchten» eingestellt. Dabei sind Hormone beteiligt. Diese steuern, dass das Blut nicht im Verdauungstrakt bleibt, sondern in das Gehirn und in die Muskeln geleitet wird. So ist der Körper ideal aufs Weglaufen vorbereitet. Darunter kann die Verdauung leiden und Krämpfe, Verstopfungen und Durchfall können entstehen. Versuchen Sie, den Stress abzubauen und etwas Entspannung in Ihren Alltag zu bringen. Vielleicht mit einem Yoga-Kurs oder regelmässigen Spaziergängen.

Pia Teichmann
Pia Teichmann

Ernährungswissenschaftlerin (M.Sc.)

Wie lange sind die Verstopfungen denn schon vorhanden? Generell sollte man öfter als alle 3-4 Tage auf die Toilette gehen. Wenn Sie sonst keine Probleme haben, dann können Sie viel trinken und Ballaststoffe essen. Viel Obst und Gemüse. Bewegen Sie sich viel. Wenn es nicht besser wird, so sollten Sie zu Ihrem Arzt gehen.

Pia Teichmann
Pia Teichmann

Ernährungswissenschaftlerin (M.Sc.)

Da haben Sie Recht. Es werden 30g Ballaststoffe pro Tag empfohlen. Wichtig ist, dass Sie auch genügend Flüssigkeit, am Besten in Form von Wasser aufnehmen.

Claudia Vogt
Claudia Vogt

Ernährungsberaterin

Das kann am Anfang einer Ernährungsumstellung vorkommen. Der Körper muss sich an die neue Nahrungsfasermenge gewöhnen. Trinken Sie unbedingt genügend, damit der Körper die Fasern gut verarbeiten kann. Sie brauchen mindestens 2 Liter Flüssigkeit pro Tag. Geben Sie sich und Ihrem Körper Zeit. Kompliment und machen Sie weiter so!

Claudia Vogt
Claudia Vogt

Ernährungsberaterin

Nein, eigentlich nicht. Die individuellen Verträglichkeiten müssen berücksichtigt werden bzw. die Verträglichkeit einzelner Lebensmittel getestet und ausprobiert werden. Gemäss den neuesten wissenschaftlichen Studien wurde die sogenannte FODMAP-arme Ernährung zusammengefasst. FODMAP steht für Fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide und Polyole. Darunter versteht man kurzkettige Kohlhydratverbindungen wie Fruktose, Laktose, Fruktane, Galaktane sowie Zuckeralkohole wie Sorbit. Diese kommen natürlicherweise in gewissen Nahrungsmitteln vor oder werden bei der Nahrungsmittelproduktion zugesetzt. FODMAPs haben zwei Hauptwirkungen im Verdauungstrakt: Sie ziehen im Dünndarm Wasser in den Darm (= osmotisch wirksam) und werden im Dickdarm sehr schnell vergärt (starke Fermentation). In dieser strikten Eliminationsdiät verzichten Sie während 2-6 Wochen unter anderem auf milchzuckerhaltige Milchprodukte, gewisse Früchte und Gemüse, Weizen, Hülsenfrüchte und weitere Lebensmittel. Eine ausführliche Liste finden Sie hier: www.migros-impuls.ch/de/medizin/beschwerden/verdauung/reizdarm. Ebenfalls können beispielsweise Kaffee, Alkohol oder scharfe Gewürze negative Auswirkungen haben.

Claudia Vogt
Claudia Vogt

Ernährungsberaterin

Damit die Nahrungsfasern ihre Wirkungen entfalten können, brauchen Sie Flüssigkeit. Trinken Sie mind. 2 Liter am Tag. Der Körper braucht Zeit, sich an eine nahrungsfaserreiche Ernährung zu gewöhnen. Steigern Sie die Menge nur langsam.

Pia Teichmann
Pia Teichmann

Ernährungswissenschaftlerin (M.Sc.)

Superfoods sind nicht gesünder oder besser für die Verdauung als heimische Produkte. Die Goji-Beere ist von den Nährstoffen her vergleichbar mit der Heidelbeere. Hier ist nur zu beachten, dass die Gojibeere bei uns meist getrocknet verkauft wird und die Heidelbeere frisch. Dadurch enthalten die Gojibeeren weniger Wasser und auf 100g mehr Nährstoffe. Chiasamen können die Verdauung anregen, sind aber beispielsweise nicht besser als die Leinsamen. Und Quinoa ist besonders geeignet für eine Ernährung bei Glutenunverträglichkeit oder Zöliakie, da es kein Gluten enthält.

Claudia Vogt
Claudia Vogt

Ernährungsberaterin

Ich rate Ihnen, ein Ess-Beschwerde-Protokoll zu führen. Was essen Sie zum Fleisch? Beilagen? Gemüse? Dessert? In welcher Situation kommt es?

Pia Teichmann
Pia Teichmann

Ernährungswissenschaftlerin (M.Sc.)

Bei der Fruktosemalabsoprtion wird der Fruchtzucker nicht vertragen. Fruktose ist der Fruchtzucker und Glukose ist der Traubenzucker (Traubenzucker kommt in vielen Lebensmitteln vor, nicht nur in Trauben). Glukose wird auch bei einer Fruktoseintoleranz vertragen. Beim Haushaltszucker (Saccharose) handelt es sich um ein Gemisch aus Glukose und Fruktose. Hierbei wird aber die enthaltene Fruktose meist besser vertragen, da die Glukose die Aufnahme von Fruktose unterstützen kann.

Pia Teichmann
Pia Teichmann

Ernährungswissenschaftlerin (M.Sc.)

Schauen Sie, dass Sie abends keine blähenden Speisen mehr essen. Machen Sie vielleicht noch einen Verdauungsspaziergang. Bewegung hilft bei der Verdauung. Essen Sie langsam, kauen Sie gut und lassen Sie sich Zeit. Und essen Sie nicht zu viel auf einmal. Wenn es nicht weg geht, so können Sie zu Ihrem Arzt gehen. Er kann Sie auf Unverträglichkeiten und weitere Probleme hin untersuchen.

Claudia Vogt
Claudia Vogt

Ernährungsberaterin

Den Schmerz, den Sie beschreiben, könnte mit der Verstopfung zusammenhängen. Ich rate Ihnen einmal zu Bauchmassagen im Uhrzeigersinn. Trinken Sie genügend. Bewegung kann für eine gute Verdauung sehr hilfreich sein.

Claudia Vogt
Claudia Vogt

Ernährungsberaterin

Eine Allergie nicht, aber Sie reagieren wahrscheinlich auf das zugeführte Gas. Es gibt nur die Möglichkeit, auf kohlensäurehaltige Getränke zu verzichten.

Unsere Expertinnen

Claudia Vogt (links) ist Ernährungsberaterin Bsc, Schweizerischer Verband der Ernährungsberater/innen. Sie verfügt über mehrjährige Berufserfahrung. Zur Zeit arbeitet sie als Ernährungsberaterin bei Medbase in Winterthur und schreibt zudem für migros-impuls.ch.

Pia Teichmann ist Ökotrophologin (M.Sc.) und war bereits für verschiedene Unternehmen als Ernährungsberaterin tätig. Dort gehörten auch die Beantwortung von Kundenanfragen zum Thema Ernährung zu Ihren Aufgaben. Jetzt arbeitet sie als Ernährungsberaterin beim Migros-Genossenschafts-Bund. Pia Teichmann ist u.a. für iMpuls sowie den iMpuls Coach zuständig und schreibt für die Rubrik «Heute koche ich gesund».


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