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Mein To-Do-Berg wird immer grösser. Was kann ich tun?

Fühlen Sie sich von der hohen Arbeitslast manchmal gestresst? Oder stressen Sie andere Kollegen, der Chef? Schwirren selbst nach Feierabend noch Gedanken an die Arbeit in Ihrem Kopf? Unser Live-Chat widmete sich dem Thema «Stress». Lesen Sie hier noch einmal die interessantesten Fragen und Antworten nach.

Auswahl an Fragen aus dem Chat

Marc Stoll
Marc Stoll

Stress-Coach

Einfacher ist es, wenn Ihr Vorgesetzter (allenfalls Mitarbeiter) über Ihre Krankheit informiert sind. Dann kann man allenfalls mit dem «Vorgesetzten» ein Codewort abmachen. In einem solchen Fall weiss der Chef, dass es Ihnen gerade zuviel ist und Sie jetzt dringend eine Pause oder eine kurze Auszeit (z.B. in Form von frische Luft schnappen, durchatmen etc.) oder ein Gespräch brauchen. Dann muss man sich auch nicht immer erklären. Solche Massnahmen sind übrigens auch für den Betrieb längerfristig hilfreich. Es ist besser, wenn Sie kurz abwesend sind statt sich durchbeissen und dann wieder krankheitsbedingt mehrere Tage auszufallen.

Marc Stoll
Marc Stoll

Stress-Coach

Falls Sie am Computer arbeiten, ist oft das Problem, dass man zu lange zu angestrengt in der gleichen Körperhaltung verharrt bleibt. Es zeigt sich, dass regelmässige Bewegung, zum Beispiel aufstehen und zum Drucker gehen oder Lockerungsübungen machen, hilfreich sind. Präventiv sind Pausen mit «Kontrastprogramm» wichtig. Statt in der Pause am Natel zu sein, lieber spazieren gehen. Das Problem liegt aber meistens beim Verstand, der einem sagt: «Dafür habe ich jetzt keine Zeit». Dann rackert man sich ab und hat am Abend Kopfschmerzen.

Daniela Walser
Daniela Walser

Arbeitspsychologin und Stressexpertin

In Ihrer Situation ist es wichtig zu ergründen, was genau Sie an den Mitmenschen stört und unter welchen Symptomen Sie deswegen leiden. Versuchen Sie, auch herauszufinden, ob Ihre eigenen Wertevorstellungen und Glaubenssätze dazu beitragen können, die Situation zu entschärfen. Notieren Sie am besten über einen längeren Zeitraum Ihre Erfahrungen. Sollten Sie zu sehr unter diesen Umständen leiden, sprechen Sie zeitnah mit Ihrem Vorgesetzten darüber. Versuchen Sie, die Arbeit im Grossraumbüro trotzdem als "Chance" zu sehen und gehen Sie möglichst unvoreingenommen an die neue Situation heran. 

Daniela Walser
Daniela Walser

Arbeitspsychologin und Stressexpertin

Versuchen Sie zu definieren, worunter Sie am meisten leiden. Einerseits bei der Tätigkeit: z.B. zu hohe Arbeitslast, zu grosser Verantwortungsbereich, Zeitdruck, Zusammenarbeit mit Arbeitskollegen etc., andererseits gegenüber Ihrem Vorgesetzten: z.B. unklare Kommunikation, zu viel Druck, zu wenig Wertschätzung, widersprüchliche Anforderungen etc. Notieren Sie sich alle Punkte und gewichten Sie diese nach Priorität. Versuchen Sie, das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten möglichst sachlich zu führen und kommunizieren Sie aus der "Ich"-Perspektive, d.h. greifen Sie ihn nicht an, sondern teilen Sie ihm lediglich mit, wie Sie sich fühlen bzw. wie sein Verhalten auf Sie wirkt. Versuchen Sie im Vorfeld auch zu notieren, was Sie sich von ihm wünschen und teilen Sie ihm dies mit. Wenn Sie so vorbereitet an das Gespräch gehen und Engagement zeigen, wird Ihr Vorgesetzter dies sicher zu schätzen wissen.

Marc Stoll
Marc Stoll

Stress-Coach

Für viele ist es hilfreich, wenn sie Zuhause gleich Duschen gehen und die Kleider wechseln. So kann man das «Arbeitskleid» auch energetisch besser abstreifen. Wenn man sich dann dabei ertappt, dass man trotzdem immer wieder an die Arbeit denkt, seinem Verstand sagen: «Ok, das sind jetzt wieder Arbeitsgedanken, ich habe jetzt Freizeit». Gut ist auch, wenn man sich bewusst etwas anderem zuwendet und sich voll und ganz auf eine Tätigkeit konzentriert. Egal ob ich meditiere, ein Bad nehme, Sport mache oder koche. Wenn man konzentriert eine Freizeit-Tätigkeit macht, dann sind auch die Gedanken nicht mehr so stark bei der Arbeit.

Marc Stoll
Marc Stoll

Stress-Coach

Das ist eine wichtige Frage, gerade in Hinblick auf die «Weihnachtstage». Vermutlich kommt man nicht darum herum, dies direkt anzusprechen als immer nur deeskalierend vorzugehen. Am Besten spricht das eine Person aus der Familie an, die noch einen guten Draht zu der «schwierigen» Person hat. Allerdings nicht vor der ganzen Familie, sondern unter 4 Augen. Indem man mitteilt, was genau störend ist und was man sich wünschen würde. Möglichst konkrete Beispiele bringen und nicht mit Vorwürfen überhäufen. Vermutlich wird das kein einfaches Gespräch und die betroffene Person wird das als kränkend interpretieren. Auf der anderen Seite kann sie vielleicht dadurch ihr Verhalten auch ändern.

Marc Stoll
Marc Stoll

Stress-Coach

Sich jetzt grosse Gedanken zu machen, warum Sie so reagieren, bringt wenig. Es geht jetzt nur darum, dass Sie produktiv und wirksam ins Handeln kommen. Die Motivation nimmt ab, je weniger Sie machen und nimmt mit jeder geschriebenen Seite zu. Hilfreich kann sein, dass Sie bereits am Vorabend alles bereitstellen und planen, was Sie am nächsten Tag machen wollen. Wichtig ist, sich hier realistische Ziele zu setzen. Zum Beispiel, dass Sie dieses Kapitel heute schreiben oder dass Sie 4 Seiten schaffen. Dabei auch alle Störfaktoren (Natel, TV etc.) eliminieren. Wenn Sie es dann geschafft haben, dürfen Sie sich belohnen. Diese Erfolgserlebnisse helfen, dass es Ihnen am nächsten Tag einfacher fällt.
 

Daniela Walser
Daniela Walser

Arbeitspsychologin und Stressexpertin

Das ist ein verbreitetes Problem. Hilfreich ist es, die Planung für den nächsten Tag am Vorabend vorzunehmen und gegebenenfalls kurz zu notieren. Sollte man trotzdem wach werden, kann man so seinen Verstand einfacher beruhigen. Sollten Sie länger als eine halbe Stunde wach liegen, stehen Sie auf und beschäftigen Sie sich mit einer Tätigkeit, die Ihren Verstand beruhigt (z.B. Lesen, Atem-Übungen) und legen Sie sich wieder hin, sobald sich Ihre Gedanken beruhigt haben. Generell helfen folgende Tipps beim Durchschlafen: 1) Bewegen Sie sich am Tag möglichst viel an der frischen Luft, dies fördert das Schlafhormon Melatonin. 2) Essen Sie keine grossen Mahlzeiten nach 20 Uhr und als Abendessen nichts Schwerverdauliches (eher kohlenhydrat anstatt eiweissbetonte Mahlzeiten), um Ihre Verdauung in der Nacht zu entlasten. 3) Führen Sie 1 bis 1,5 Stunden vor dem Schlafengehen nur noch entspannende Tätigkeiten aus, damit sich der Körper auf den Schlaf vorbereiten kann. 4) Stärken Sie Ihre Fähigkeit, zu entspannen mit einer systematischen Entspannungsübung (z.B. regelmässige Kurzmeditation, autogenes Training). 

Marc Stoll
Marc Stoll

Stress-Coach

Man kann zum Beispiel bewusst Mail-Zeiten etablieren. z.B. von 8:00 bis 10:00 Uhr beantworte ich Mails. Wenn ich mir solche Deadlines setze, dann beantworte ich nicht so wichtige Mails kürzer. Zeit sparen kann man auch, wenn man telefoniert statt Mails verschickt. Eine gute Methode ist, die Unterscheidung in «dringend», «nicht dringend», «wichtig», «nicht wichtig». Alles, was von den To-Do's und Mails dringend und wichtig ist, sofort machen. Wenn etwas nicht dringend und nicht wichtig ist, dann sein lassen.

Daniela Walser
Daniela Walser

Arbeitspsychologin und Stressexpertin

Nein zu sagen ist wichtig und will gelernt sein. Vielen Menschen fällt es nicht leicht, Nein zu sagen. Häufig steckt dahinter, dass man andere nicht enttäuschen will oder es fällt schwer, für seine eigenen Bedürfnisse einzustehen weil man z.B. nicht auffallen möchte. Versuchen Sie herauszufinden, was bei Ihnen die Beweggründe sind, weshalb Sie nicht gerne Nein sagen. Sie können Ihren Kollegen mit gutem Gewissen absagen auch ohne, dass Sie einen Grund nennen oder sich rechtfertigen müssen. Seien Sie mutig und versuchen Sie es bei der nächsten Gelegenheit. 

Marc Stoll
Marc Stoll

Stress-Coach

Atemübungen und Sport alleine helfen tatsächlich wenig, wenn ich es einfach so als Technik mache, aber wenig damit anfangen kann. Wenn mir das passiert, dann sage ich mir innerlich: «Ok, ich spüre jetzt immer noch Stress in mir, obwohl ich eigentlich loslassen könnte. Entspannung erzwingen bringt wenig. Ich sitze jetzt einfach da, lese das Buch und akzeptiere, dass ich mich halt jetzt nicht gerade so entspannt fühle, wie ich das gerne hätte». Paradoxerweise führt das manchmal dazu, dass, wenn ich die Anspannung akzeptiere statt dagegen anzukämpfen, ich nach 10 Minuten auf einmal entspannter werde.

Marc Stoll
Marc Stoll

Stress-Coach

Vermutlich haben Sie mit dem «Boreout» recht. Wir Menschen brauchen eine für uns sinnvolle Arbeitstätigkeit. Je weniger wir zu tun haben und je weniger wir gefordert sind, desto träger und müder werden wir. Spannende Tätigkeiten machen uns aktiv, träge Tätigkeiten machen uns träge. Was kann man dagegen tun? Eine herausforderndere und für Sie sinnvollere Arbeit zu suchen wäre natürlich naheliegend. Aber das ist einfacher gesagt als getan. Ich kenne einen Chauffeur, der verbringt 80% der Zeit mit Warten und litt auch lange unter «Boreout». Es ist besser geworden, seit er in einem Buchklub ist und in der Wartezeit Bücher liest, die ihn intellektuell herausfordern. Wenn man die «tote» Zeit aber nicht mit etwas für einem Sinnvollen nutzen kann, dann sollte man bewusst in der Freizeit etwas Interessantes und Forderndes machen. Zum Beispiel am Abend mit Freunden Schach spielen, Sport treiben, Kochkurs machen oder was auch immer Sie gerne tun. Da Sie den Tag durch  monoton auf Bildschirme schauen, ist es wichtig, dass in der Freizeit nicht auch noch das gleiche machen und sinnlos TV schauen.

Daniela Walser
Daniela Walser

Arbeitspsychologin und Stressexpertin

Schlafstörungen können zahlreiche Ursachen haben. Der Umstand, dass Sie in den Ferien besser schlafen, kann ein Hinweis sein, dass mit dem Schlafplatz etwas nicht in Ordnung ist. Ihr Schlafplatz sollte folgende Kriterien erfüllen: kühl (idealerweise 18 Grad), frische Luft, ganz dunkel, ruhig, keine Strahlenquellen, anatomisch orthopädisch richtiges Schlafsystem etc. Versuchen Sie, diese Kriterien einzuhalten und prüfen Sie, ob Sie damit eine Verbesserung erreichen. Falls nicht, prüfen Sie Folgendes: Achten Sie auf genügend Bewegung (mindestens 40 Minuten pro Tag), essen Sie abends nichts Schwerverdauliches und nicht zu spät, machen Sie auch während dem Tag trotz Doppelbelastung immer kurze Pausen, um durchzuatmen und Ruhe zu finden. Häufig braucht es eine Zeit, bis sich der Schlaf anpasst. Seien Sie geduldig und machen Sie sich diese Tipps zur Gewohnheit, dann wird sich Ihre Schlafqualität bestimmt verbessern. 

Daniela Walser
Daniela Walser

Arbeitspsychologin und Stressexpertin

Resilienz oder psychische Widerstandsfähigkeit kann auf jeden Fall trainiert und optimiert werden. Systematische Entspannungsübungen haben einen grossen Effekt und sind wissenschaftlich erforscht und gut belegt. Klassische Entspannungsmethoden sind das Autogene Training, die Progressive Muskelrelaxation (PMR), die Meditation und das Biofeedback. Bei diesen Methoden wird eine psychomotorische Routine eingeübt, damit nach einer gewissen Lernphase die gewünschte Entspannung zuverlässig und schnell herbeigeführt werden kann. Wichtig ist, die Methoden regelmässig anzuwenden. Finden Sie eine Methode, die Ihnen Freude bereitet und die Sie auch über einen längeren Zeitraum regelmässig durchführen möchten und Sie werden von den Ergebnissen überrascht sein. Viel Erfolg beim Trainieren.

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Moderator

07.12.2017 14:00:06

Willkommen beim unserem Live-Chat. Unser Thema heute ist Stress. Unsere beiden Experten Daniela Walser und Marc Stoll beantworten jetzt Ihre Fragen.

Steffi

07.12.2017 14:03:37

Ich war monatelang krank wegen schwerer Depressionen und arbeite erst seit Kurzem wieder mein volles Pensum. Was kann ich tun, wenn ich merke, dass es mir im Büro zu viel wird und ich mich nicht mehr konzentrieren kann?

Marc Stoll

Marc Stoll

Einfacher ist es, wenn ihr Vorgesetzter (allenfalls Mitarbeiter) über ihre Krankheit informiert ist. Dann kann man allenfalls mit dem "Vorgesetzten" ein Codewort abmachen. In einem solchen Fall weiss der Chef, dass es ihnen gerade zuviel ist und sie jetzt dringend eine Pause oder eine kurze Auszeit (z.B. in Form von frische Luft schnappen, durchatmen etc.) oder ein Gespräch brauchen. Dann muss man sich auch nicht immer erklären. Solche Massnahmen sind übrigens auch für den Betrieb längerfristig hilfreich. Es ist besser, wenn sie kurz abwesend sind statt sich durchzubeissen und dann wieder krankheitsbedingt mehrere Tage auszufallen.

Patrick Rohrer

07.12.2017 14:05:27

Ich habe immer wieder verspannte Schultern und Kopfschmerzen, meist dann, wenn die Arbeitslast sehr hoch ist. Was kann ich tun?

Marc Stoll

Marc Stoll

Falls Sie am Computer arbeiten ist oft das Problem, dass man zu lange zu angestrengt in der gleichen Körperhaltung verharrt bleibt. Es zeigt sich, dass regelmässige Bewegung, zum Beispiel aufstehen und zum Drucker gehen oder Lockerungsübungen machen, hilfreich sind. Präventiv sind Pausen mit "Kontrastprogramm" wichtig. Statt in der Pause am Natel zu sein, lieber Spazieren. Das Problem liegt aber meistens beim Verstand, der einem sagt: "dafür habe ich jetzt keine Zeit". Dann rackert man sich ab und hat am Abend Kopfschmerzen.

Punkt

07.12.2017 14:07:37

Mich stressen andere Menschen und zwar oft nur schon deren pure Anwesenheit. Vor allem bei der Arbeit ist das so. Nun habe ich die "schön" Aussicht, von einem Zweierbüro in ein Grossraumbüro versetzt zu werden. Ich bin nur schon beim Gedanken daran komplett gestresst und völlig fertig.

Daniela Walser

Daniela Walser

In Ihrer Situation ist es wichtig zu ergründen, was genau Sie an den Mitmenschen stört und unter welchen Symptomen Sie deswegen leiden. Versuchen Sie auch herauszufinden, ob Ihre eigenen Wertevorstellungen und Glaubenssätze dazu beitragen können, die Situation zu entschärfen. Notieren Sie am besten über einen längeren Zeitraum Ihre Erfahrungen. Sollten Sie zu sehr unter diesen Umständen leiden, sprechen Sie zeitnah mit Ihrem Vorgesetzten darüber. Versuchen Sie, die Arbeit im Grossraumbüro trotzdem als "Chance" zu sehen und gehen Sie möglichst unvoreingenommen an die neue Situation heran. Alles Gute mit der neuen Herausforderung.

Katharina

07.12.2017 14:07:43

Wie sagt man seinem Vorgesetzten, dass man unter Stress leidet bzw. sich vom Vorgesetztem gestresst fühlt, ohne dass man dann gleich als "unbelastbar" gilt?

Daniela Walser

Daniela Walser

Versuchen Sie zu definieren worunter Sie am meisten leiden. Einerseits bei der Tätigkeit: z.B. zu hohe Arbeitslast, zu grosser Verantwortungsbereich, Zeitdruck, Zusammenarbeit mit Arbeitskollegen etc.), andererseits gegenüber Ihrem Vorgesetzten: z.B. unklare Kommunikation, zu viel Druck, zu wenig Wertschätzung, widersprüchliche Anforderungen etc. Notieren Sie sich alle Punkte und gewichten Sie diese nach Priorität. Versuchen Sie, das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten möglichst sachlich zu führen und kommunizieren Sie aus der "Ich"-Perspektive, d.h. greifen Sie ihn nicht an, sondern teilen Sie ihm lediglich mit, wie Sie sich fühlen bzw. wie sein Verhalten auf Sie wirkt. Versuchen Sie im Vorfeld auch zu notieren, was Sie sich von ihm wünschen und teilen Sie ihm dies mit. Wenn Sie so vorbereitet an das Gespräch gehen und Engagement zeigen, wird Ihr Vorgesetzter dies sicher zu schätzen wissen. Viel Erfolg beim Gespräch.

Sophia

07.12.2017 14:09:59

Ich schaffe es nicht, nach der Arbeit abzuschalten. Die Menschen und Probleme vom Arbeitsplatz nehme ich "im Kopf" mit nach Hause wo sie mich weiter beschäftigen und mir meine Erholung zunichte machen. Was kann ich tun, damit mein Geist zur Ruhe kommt?

Marc Stoll

Marc Stoll

Für viele ist es hilfreich, wenn sie Zuhause gleich Duschen gehen und die Kleider wechseln. So kann man das "Arbeitskleid" auch energetisch besser abstreifen. Wenn man sich dann dabei ertappt, dass man trotzdem immer wieder an die Arbeit denkt, seinem Verstand sagen: "Ok, das sind jetzt wieder Arbeitsgedanken, ich habe jetzt Freizeit". Gut ist auch, wenn man sich bewusst etwas anderem zuwendet und sich voll und ganz auf eine Tätigkeit konzentriert. Egal ob ich meditiere, ein Bad nehme, Sport mache oder koche. Wenn man konzentriert eine Freizeit-Tätigkeit macht, dann sind auch die Gedanken nicht mehr so stark bei der Arbeit.

Zulu

07.12.2017 14:18:53

Wie geht man am besten mit einer Person der Familie um, die ständig bei Aufeinandertreffen Stress verbreiten muss? Solange die Person nicht dabei ist, ist alles super aber sobald sie dabei ist, fühlen sich alle unwohl und reagieren deeskalierend.

Marc Stoll

Marc Stoll

Das ist eine wichtige Frage, gerade in Hinblick auf die "Weihnachtstage". Vermutlich kommt man nicht darum herum, dies direkt anzusprechen als immer nur deeskalierend vorzugehen. Am Besten spricht das eine Person aus der Familie an, die noch einen guten Draht hat zur "schwierigen" Person. Allerdings nicht vor der ganzen Familie, sondern unter 4 Augen. Indem man mitteilt, was genau störend ist und was man sich wünschen würde. Möglichst konkret mit Beispielen und nicht mit Vorwürfen. Vermutlich wird das kein einfaches Gespräch und die betroffene Person wird das als kränkend interpretieren. Auf der anderen Seite kann sie vielleicht dadurch ihr Verhalten auch ändern.

Lisel

07.12.2017 14:23:19

Ich muss eine Arbeit fürs Studium schreiben, schon seit Wochen belastet mich dies und obwohl ich genügend Zeit hatte, beginne ich erst jetz vor Angabetermin! Wie kommt das? Auch jetzt komme ich nur schleppend voran, wie kann ich mich besser motivieren? Das Ziel den Abschluss habe ich vor Augen aber es reicht nicht, lieber trödele ich herum. Etwas zu machen das Freude bereitet verbiete ich mir zugleich, da ich sonst ein zu schlechtes Gewissen hätte und immer an meine Arbeit denken würde

Marc Stoll

Marc Stoll

Sich jetzt grosse Gedanken zu machen, warum sie so reagieren bringt wenig. Es geht jetzt nur darum, dass Sie produktiv und wirksam ins Handeln kommen. Die Motivation nimmt ab, je weniger sie machen und nimmt mit jeder geschriebenen Seite zu. Hilfreich kann sein, dass sie bereits am Vorabend alles bereitstellen und planen, was sie am nächsten Tag machen wollen. Wichtig ist, sich hier realistische Ziele zu setzen. Z.B. dass ich dieses Kapitel heute schreibe oder dass ich 4 Seiten mache. Dabei auch alle Störfaktoren (Natel, TV etc.) eliminieren. Wenn ich es dann geschafft habe, dann darf ich mich belohnen. Diese Erfolgserlebnisse helfen, dass es mir am nächsten Tag einfacher fällt.

Ruth Schwaller

07.12.2017 14:24:09

Ich wache nachts auf, dann denke ich an das, was ich am nächsten Tag alles zu tun habe und kann nicht mehr einschalfen. Haben Sie einen Tipp, was ich ändern könnte, damit ich wieder einschlafen kann. Oder ev gar nicht aufwache? Danke.

Daniela Walser

Daniela Walser

Das ist ein verbreitetes Problem. Hilfreich ist es, die Planung für den nächsten Tag am Vorabend vorzunehmen und gegebenenfalls kurz zu notieren. Sollte man trotzdem wach werden, kann man so seinen Verstand einfacher beruhigen. Sollten Sie länger als eine halbe Stunde wach liegen, stehen Sie auf und beschäftigen Sie sich mit einer Tätigkeit, die Ihren Verstand beruhigt (z.B. Lesen, Atem-Übungen) und legen Sie sich wieder hin, sobald sich Ihre Gedanken beruhigt haben. Generell helfen folgende Tipps beim Durchschlafen: 1) Bewegen Sie sich am Tag möglichst viel an der frischen Luft, dies fördert das Schlafhormon Melatonin. 2) Essen Sie keine grossen Mahlzeiten nach 20 Uhr und als Abendessen nichts Schwerverdauliches (eher kohlenhydrat- anstatt eiweissbetonte Mahlzeiten), um Ihre Verdauung in der Nacht zu entlasten. 3) Führen Sie 1 bis 1,5 Stunden vor dem Schlafengehen nur noch entspannende Tätigkeiten aus, damit sich der Körper auf den Schlaf vorbereiten kann. 4) Stärken Sie Ihre Fähigkeit zu entspannen mit einer systematischen Entspannungsübung (z.B. regelmässige Kurzmeditation, autogenes Training). Viel Erfolg beim Umsetzen und gutes Durchschlafen.

Fleissige Biene

07.12.2017 14:28:32

Oftmals habe ich so viele Mails und ToDos, dass ich nicht mehr weiss wo ich anfangen soll. Während dem ich abarbeite wird der Berg immer grösser mit neuen Sachen. Wie gehe ich in einer solchen Stresssituation am besten vor? Was nach was soll ich abarbeiten?

Marc Stoll

Marc Stoll

Man kann zum Beispiel bewusst Mail-Zeiten etablieren. z.B. von 8:00 bis 10:00 beantworte ich Mails. Wenn ich mir solche Deadlines setze, dann beantworte ich nicht so wichtige Mails kürzer. Zeit sparen kann man auch, wenn man telefoniert statt Mails verschickt. Eine gute Methode ist die Unterscheidung in "dringend", "nicht dringend", "wichtig", "nicht wichtig". Alles was von den ToDos und Mails dringend und wichtig ist sofort machen. Wenn etwas nicht dringend und nicht wichtig ist, dann sein lassen.

Moderator

07.12.2017 14:29:24

Unsere Technik macht leider gerade etwas Stress, iMpuls ist zur Zeit leider nicht immer erreichbar. Wir bitten um Entschuldigung und versuchen, dass Ganze ganz schnell wieder stabil zu kriegen.

Moderator

07.12.2017 14:35:47

Sorry, liebe Nutzer und Nutzerinnen, wir müssen den Chat hier leider abbrechen. Unsere Technik lässt uns heute im Stich. Wir werden das Thema später nochmals aufgreifen.

Pete

07.12.2017 14:37:05

Ich habe manchmal Mühe nein zu sagen. Manchmal komme ich gerne mit zum Glühwein trinken oder in den Apéro aber manchmal möchte ich auch einfach einen Abend für mich oder mit anderen Freunden als dem Abteilungs-Team verbringen. Haben Sie hier Tipps, wie man lernen kann, auch mal etwas abzusagen, ohne einen Grund angeben zu müssen?

Daniela Walser

Daniela Walser

Nein sagen ist wichtig und will gelernt sein. Vielen Menschen fällt es nicht leicht, "nein" zu sagen. Häufig steckt dahinter, dass man andere nicht enttäuschen will oder es fällt schwer, für seine eigenen Bedürfnisse einzustehen weil man z.B. nicht auffallen möchte. Versuchen Sie herauszufinden, was bei Ihnen die Beweggründe sind, weshalb Sie nicht gerne "nein" sagen. Sie können Ihren Kollegen mit gutem Gewissen absagen auch ohne, dass Sie einen Grund nennen oder sich rechtfertigen müssen. Seien Sie mutig und versuchen Sie es bei der nächsten Gelegenheit. Gutes Gelingen!

coba

07.12.2017 14:43:13

ich habe oft körperliche stress anzeichen, auch wenn ich seit drei,vier stunden auf dem sofa liege und ein buch lese - also gar nicht im stress bin. wie kann ich in diesen situationen dem körper "mitteilen", dass er eigentlich ganz ruhig und entspannt sein könnte? (bitte keine antwort wie atemübungen und sport usw.)

Marc Stoll

Marc Stoll

Atemübungen und Sport alleine helfen tatsächlich wenig, wenn ich es einfach so als Technik mache, aber wenig damit anfangen kann. Wenn mir das passiert, dann sage ich mir innerlich: "ok, ich spüre jetzt immer noch Stress in mir, obwohl ich eigentlich loslassen könnte. Entspannung erzwingen bringt wenig. Ich sitze jetzt einfach da, lese das Buch und akzeptiere, dass ich mich halt jetzt nicht gerade so entspannt fühle, wie ich das gerne hätte". Paradoxerweise führt das manchmal dazu, dass wenn ich die Anspannung akzeptiere statt dagegen anzukämpfen, ich nach 10 Minuten auf einmal entspannter werde.

Küre

07.12.2017 14:56:06

Ich bin 60 und von Beruf kaufm. Angestellter habe aber vor einem Jahr nichts besseres gefunden als Logenmitarbeiter an einem Ort wo fast keine Besucher kommen. So schaue ich den ganzen Tag auf Bildschirme, was meine Hauptbeschäftigung ist. Ich glaube ich habe ein Bore-out. Kann man da was dagegen tun? Wenn ich lese fallen mir nach 5 Min. die Augen zu. Jeden Morgen stresst es mich zur Arbeit zu gehen...

Marc Stoll

Marc Stoll

Vermutlich haben sie mit dem "Boreout" recht. Wir Menschen brauchen eine für uns sinnvolle Arbeitstätigkeit. Je weniger wir zu tun haben und je weniger wir gefordert sind, desto träger und müder werden wir. Spannende Tätigkeiten machen uns aktiv, träge Tätigkeiten machen uns träge. Was kann man dagegen tun? Eine herausforderndere und für sie sinnvollere Arbeit zu suchen wäre natürlich naheliegend. Aber das ist einfacher gesagt als getan. Ich kennen einen Chauffeur, der verbringt 80% der Zeit mit Warten und litt auch lange unter "Boreout". Es ist besser geworden, seit er in einem Buchklub ist und in der Wartezeit Bücher liest, die ihn intellektuell herausfordern. Wenn man die "tote" Zeit aber nicht mit etwas für einem sinnvollen nutzen kann, dann sollte man bewusst in der Freizeit etwas Interessantes und Forderndes machen. Zum Beispiel am Abend mit Freunden Schach spielen, Sport treiben, Kochkurs machen oder was auch immer sie gerne machen. Da Sie den Tag durch den ganzen Tag monoton auf Bildschirme schauen ist es wichtig, dass in der Freizeit nicht auch noch das gleiche machen und sinnlos TV-schauen.

Natme

07.12.2017 14:59:04

Obwohl ich mich nicht vom Job gestresst fühle, habe ich Abends Mühe einzuschlafen, wache oft nachts auf oder liege wach und habe morgens Verspannungen im Nacken u.Kopfschmerzen. Während den Ferien habe ich diese Beschwerden nicht. Liegt das evtl. an der Doppelbelastung Job/Kinder/Haushalt?

Daniela Walser

Daniela Walser

Schlafstörungen können zahlreiche Ursachen haben. Der Umstand, dass Sie in den Ferien besser schlafen, kann ein Hinweis sein, dass mit dem Schlafplatz etwas nicht in Ordnung ist. Ihr Schlafplatz sollte folgende Kriterien erfüllen: kühl (idealerweise 18 Grad), frische Luft, ganz dunkel, ruhig, keine Strahlenquellen, anatomisch-orthopädisch richtiges Schlafsystem etc. Versuchen Sie, diese Kriterien einzuhalten und prüfen Sie, ob Sie damit eine Verbesserung erreichen. Falls nicht, prüfen Sie folgendes: Achten Sie auf genügend Bewegung (mindestens 40 Minuten pro Tag), essen Sie abends nichts Schwerverdauliches und nicht zu spät, machen Sie auch während dem Tag trotz Doppelbelastung immer kurze Pausen um durchzuatmen und Ruhe zu finden. Häufig braucht es eine Zeit, bis sich der Schlaf anpasst. Seien Sie geduldig und machen Sie sich diese Tipps zur Gewohnheit, dann wird sich Ihre Schlafqualität bestimmt verbessern. Viel Erfolg.

Unsere Experten

Daniela Walser (rechts) studierte Angewandte Psychologie im Bereich der Arbeits- und Organisationspsychologie und ist bei fit im job (by medbase) tätig. Die fit im job AG ist Spezialistin für nachhaltiges betriebliches Gesundheitsmanagement und bietet Seminare zum Thema Stressumgang an.

Marc Stoll ist Psychotherapeut und Coach mit eigener Praxis in Meilen und ebenfalls für Medbase tätig. Er verfügt über eine langjährige Coaching Erfahrung im Umgang mit Stress.


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