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Gesünder leben?

Gesünder leben?

Sind Frauen oder Männer sportlicher?

Eine neue Studie verrät, dass sich Herr und Frau Schweizer im Grossen und Ganzen gut bewegen, doch bei näherem Hinschauen werden Mängel offenbar. Besonders in der Lebensphase der Erwerbstätigkeit fehlt es bisweilen an Energie, Motivation und Zeit.

Die Schweiz im grossen Gesundheits-Check: Im Rahmen einer umfangreichen repräsentativen Gesundheitsbefragung wollte die Migros in Zusammenarbeit mit Ringier wissen, wie sich die Bevölkerung unseres Landes in Sachen Ernährung, Bewegung und Wohlbefinden schlägt. Nachdem es in Teil 1 um den generellen Lebensstil und in Teil 2 um die Ernährung ging, handelt Teil 3 unserer Artikelserie vom Bereich Bewegung

Wie läufts diesbezüglich in der Schweiz? Ein Blick auf die Umfrageergebnisse zeigt: Gar nicht mal so schlecht. Rund drei Viertel aller Befragten gibt an, sich mehr als drei Stunden pro Woche zu bewegen. Damit erfüllen diese Befragten die Vorgaben des Bundesamts für Gesundheit, das Erwachsenen im erwerbsfähigen Alter mindestens 2,5 Stunden pro Woche Bewegung bei mittlerer Intensität empfiehlt. Bei 42 Prozent sind es sogar mehr als sechs Stunden. Die wichtigste Motivation für Bewegung sind über alle Alterskategorien gesehen die körperliche Gesundheit und das mentale Wohlbefinden. Für Befragte im erwerbstätigen Alter ist auch das «Kopf abschalten» ein wichtiger Grund.

Senioren bewegen sich am meisten

Geschlechtsspezifische Unterschiede gibts im Bereich Alltagsbewegung – im Gegensatz zur Kategorie Ernährung etwa – kaum. Hingegen tut sich beim Alter eine recht grosse Schere auf: Seniorinnen und Senioren bewegen sich deutlich mehr als alle anderen. Bei den 65- bis 74-Jährigen sind es ganze 86 Prozent, die pro Woche mehr als drei Stunden spazieren oder mit moderatem Tempo Velo fahren. Fast 60 Prozent tun dies sogar mehr als sechs Stunden. Zum Vergleich: Während der Lebensphase von 18 bis 64 Jahren kommen maximal 43 Prozent auf dasselbe Bewegungspensum, bei den 25-34-Jährigen sind es sogar nur 32 Prozent. 

Die Erklärung ist simpel: Das Wegfallen des Jobs sowie von familiären Verpflichtungen ermöglicht es den älteren Leuten, sich mehr zu bewegen. Die Berufstätigen wiederum geben als häufigsten Grund, sich nicht zu bewegen, Zeitmangel an. Dabei wäre Bewegung gerade auch während der Jahre im Arbeitsleben so wichtig – als Ausgleich zur oftmals sitzenden Tätigkeit und um den Kopf zu lüften. Und eben für die Gesundheit. Nicht zuletzt aus präventiver Sicht: «Mehr Bewegung ist unabdingbar, wollen wir die negativen Trends bei Erkrankungen wie Übergewicht, Diabetes und eben Bluthochdruck stoppen», sagt etwa Mediziner Christoph Dehnert vom Medbase Checkup Center in Zürich in diesem Artikel.

Grafik Bewegung Alltag

Anzahl Stunden Bewegung pro Woche

«Wie viele Stunden haben Sie sich in den letzten 7 Tagen aktiv bewegt durch Spazieren, Fahrrad fahren etc. (ohne Sport)?»

So klappts mit Bewegung trotz Job

Für Fachleute ist deshalb klar: Trotz zeitlicher Belastung sollte es auch Berufstätigen möglich sein, mehr Bewegung im Alltag zu integrieren. «Jede Minute zählt», sagt Anja Amann von SalutaCoach. Die Spezialisten für Personal Health Coaching helfen ihren Klienten dabei, langfristige Verhaltensänderungen in Ernährung, Entspannung und eben Bewegung im alltäglichen Leben zu etablieren. «Am besten analysieren Sie einmal gründlich Ihre Arbeitswoche und schauen, welche Aktivitäten mit Bewegung verbunden werden könnten», rät die Expertin. So schaffen mittlerweile viele Arbeitgeber explizit Bewegungsanreize für ihre Angestellten. «Oder Sie verbringen die Mittagspause mit einem Kollegen oder einer Kollegin bei einem Spaziergang.» Bewegung lässt sich auch auf dem Arbeitsweg oder in Pausen integrieren. Und auch sonst gibt es im Alltag viele Tätigkeiten, die dafür sorgen, dass man sich regt. «Zu Fuss einkaufen, intensives Putzen, regelmässige Gartenarbeit, sich einen Hund anschaffen – die Liste liesse sich beliebig verlängern», sagt Amman.

Doch Zeitmangel ist nicht der einzige Beweggrund vieler, sich nicht zu bewegen. Manchmal ist man dafür schlicht zu müde, wie besonders Befragte im erwerbstätigen Alter häufig angeben. Doch genau hier wäre es wichtig, sich einen Ruck zu geben, sagen die Profis. Weil regelmässige Bewegung langfristig hilft, dass man sich tagsüber weniger müde fühlt. Zudem ist die akute Müdigkeit auf einem Spaziergang, beim Waldlauf oder auf dem Velo meist schon nach kurzer Zeit verflogen. Und noch ein Hemmschuh kristallisiert sich in der Umfrage heraus: fehlende Motivation. Diese ist neben Zeitmangel und Müdigkeit für Personen im erwerbstätigen Alter einer der Hauptgründe für fehlende Bewegung. Was tun? Die SalutaCoaches wissen Rat:

4 Motivationstipps

  1. Sich ein eigenes oder auch zusammen mit Freunden oder Familie ein gemeinsames Ziel setzen – und dieses visualisieren. Noch besser: allen davon erzählen, das erhöht den Leistungsdruck.
  2. Das Bewegungsverhalten tracken: Wenn das Ziel dreimal pro Woche Bewegung oder Sport ist, dann drei Steine in einem Glas haben und bei Erledigung des Pensums ins «Erfüllt»-Glas geben.
  3. Symbolisch ein Ziel verstärken, indem man sich ein Bild oder Zitat eines Vorbilds oder Körperziels aufhängt – oder sich sogar für einen Sportevent anmeldet.
  4. Bewegung vor der Müdigkeit einplanen, zum Beispiel vor dem Mittagessen oder dann direkt nach der Arbeit. Nicht zuerst aufs Sofa sitzen!

Wichtig: Routinen entwickeln

Immerhin: An Ansätzen, sich mehr zu bewegen, fehlt es vielen nicht, wie die Umfrage beweist. Besonders beliebt ist demnach Treppensteigen, das 65 Prozent der Befragten schon ausprobiert haben, um zu mehr Bewegung zu kommen. Schon deutlich weniger üblich sind die Strategien «Alltagsstrecken zu Fuss statt Auto/ÖV absolvieren» oder «Schritte zählen mit der App», die noch 36 bzw. 33 Prozent als Ansatz wählen. 

Sogar nur ein Viertel der Befragten gibt als Taktik «Routinen entwickeln» an. Dabei wäre genau das der Schlüssel zum Erfolg, wie die Experten von SalutaCoach bekräftigen. «Ein Coach hilft durch seine Unterstützung, am Ball zu bleiben und die Ziele konsequent zu verfolgen.» Denn Routinen etablieren braucht Zeit. «Durchschnittlich muss man eine Aktivität ca. 66 Tage lang wiederholen, bevor es zum Verhalten wird», sagt Amann dazu. «Während dieser Zeit ist es oftmals anstrengend, danach wird es dafür automatischer.» Wichtig sei hier, ein Ziel und auch einen Plan für diese ersten 66 Tage zu machen. «Danach hilft es, bei genommenen Hürden die positiven Effekte bewusst wahrzunehmen und zu notieren, damit man motivierende Erlebnisse schafft.»

Damit kommen Sie in Bewegung

Junge Männer als Sportskanonen

Nebst diesen Erkenntnissen zum Bereich Alltagsbewegung liefert die Umfrage auch Zahlen zum Thema Sport. Darunter versteht man alle Betätigungen wie zum Beispiel Joggen, Velofahren oder Fitnesstraining in dem Mass, dass die Herzfrequenz ansteigt und man beginnt, sich atemlos zu fühlen. In dieser Kategorie schwingen die Männer ganz klar obenaus. 53 Prozent geben an, mehr als 4 Stunden Sport pro Woche zu treiben. Bei den Frauen sinds 38 Prozent.

Grafik Sportstunden

Anzahl Stunden Sport pro Woche

«Wie viele Stunden haben Sie in den letzten 7 Tagen Sport getrieben? Als sportliche Aktivität zählt alles, bei dem die Herzfrequenz ansteigt und man beginnt, sich atemlos zu fühlen.»

Besonders sportlich sind die Männer von 18 bis 24 Jahren, die mit ihren durchschnittlich 4,7 Stunden Sport pro Woche alle anderen übertrumpfen. Für Fachleute ist klar, was dahintersteckt: das Pumpen. «Fitnesstraining wird in diesem Alter als selbstverständlich angenommen», sagt Anja Amann von SalutaCoach. Dazu passt auch, dass fast zwei Drittel dieser Alterskategorie angeben, sich in erster Linie aus Gründen der körperlichen Attraktivität zu bewegen. 

Schon mit Mitte zwanzig beginnt das riesige Interesse an den Hanteln und Co. aber etwas zu erschlaffen, wie die Umfrage zeigt. Männer zwischen 25 und 34 treiben noch (immer sehr gute) 3,5 Stunden Sport pro Woche – Job und Familie werden wichtiger, das Arbeitsleben verhindert zudem, dass man weiterhin so viel Zeit zum Gewichtestemmen hat wie noch in den Jahren der Ausbildung oder des Studiums. Immerhin halten die Männer diese 3,5 Stunden Sport pro Woche dann eisern bis ins hohe Alter durch, wie die Umfrage ebenfalls zeigt. Bei Frauen sinkt das wöchentliche Sportvolumen im Lauf eines Lebens von 3,2 mit 18 bis 24 Jahren auf immer noch gute 2,9 Stunden pro Woche mit über 75 – erreicht damit aber nie das Level der Männer.

Frauen fehlt «Me-Time» für Sport

Mögliche Gründe für diesen Gender-Gap: Mehrbelastung durch Arbeit und Familie, die zu einem Mangel an «Me-Time» führt. «Hier könnte helfen, das Rollenverständnis zu diskutieren und sich mehr Zeit für sich selbst rauszunehmen – und Bewegung in der Freizeitgestaltung dann prioritär behandeln», so Amann. Möglich sei auch, sportliche Aktivitäten mit den Kindern zu verbinden – oder dann mit Kolleginnen zu einem aktiven Treffen abmachen.»

Ähnliches raten die Profis auch den Männern, bei denen der Faktor Sport wegen Job und Familie etwas in den Hintergrund getreten ist. «Planen Sie Ihr Training fix im Alltag ein und setzen Sie sich Teilziele, wie zum Beispiel eine Gewichts-Challenge oder bei der Joggingrunde auf 10 Kilometer zu kommen. Oder messen Sie sich mit einem Kumpel!» Ein Tipp sei auch, die Sportklamotten bzw. das Equipment schon am Vorabend bereitzulegen.

Laut der Umfrage kann nämlich die Anschaffung von Sportgadgets helfen, das Interesse am Sport wieder etwas anzukurbeln. Top sind in dieser Hitparade die Joggingschuhe: 35 Prozent der Befragten haben sich die gekauft, um wieder mehr Sport zu treiben, gefolgt vom Fitnessabo (29 Prozent), dem Hometrainer (26 Prozent) und der Smartwatch (25 Prozent). Wenn es um die Erfolgsquote dieser vier Dinge geht, so steht etwas überraschend das Fitnessabo mit 70 Prozent auf dem ersten Platz – und straft all die Skeptiker lügen, die den Gym-Mitgliedsausweis als typischen Neujahrsvorsatz abtun, der bald mal in Vergessenheit gerät. Eine hohe Erfolgsquote hat mit 68 Prozent auch der Coach.

  • Lesen Sie in Teil 4: Wie gestresst ist die Schweiz? So kommen Sie innerlich zur Ruhe und schlafen nachts endlich wieder durch.

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von Ringier Brand Studio / Thomas Wyss,

veröffentlicht am 12.04.2022


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