Beim Trampolinspringen werden nicht nur das Herz-Kreislauf-System trainiert und Kalorien verbrannt. Auch dem Rücken tut diese Sportart gut.
Sportwissenschaftler kommen geradezu ins Schwärmen: Ein zehnminütiges Training auf dem Trampolin fordere das Herz-Kreislauf-System wie ein 30-minütiges Jogging. Die Erdanziehungskraft (Gravitation) werde impulsartig verstärkt und habe positive Auswirkungen auf sämtliche Strukturen im Körper bis in jede Zelle hinein. Kein Wunder, dass Astronauten der NASA, die eine lange Zeit im All verbrachten, auf Trampolintraining setzen, um ihre verlorene Kraft und Widerstandsfähigkeit zurückzuerlangen.
Das «Gumpen» auf dem Trampolin sei auch zur Stärkung des Rückens vorteilhaft, sagt Prof. Dr. Hannu Luomajoki, Leiter Physiotherapie an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW und Physiotherapeut bei Medbase in Winterthur. In erster Linie spricht er die Haltungsmuskulatur an. Dazu gehörten Rücken- und Bauchmuskeln und die Beckenbodenmuskeln, die ebenfalls eine wichtige Rolle für den Rücken spielten.
Gerade die für die Haltung bedeutenden, eher tiefer liegenden Muskeln würden durch Trampolintraining gut aktiviert. Wenn man bewusst den Beckenboden anspanne, gelte dies auch für die Bauchmuskeln.
Dank der Druck- und Zugbewegungen lasse sich beim Trampolinspringen auch die Versorgung der Bandscheiben mit Flüssigkeiten und Nährstoffen verbessern. Bei jeder Schwingung auf dem Trampolin werden die Bandscheiben geringfügig zusammengedrückt und dann wieder auseinandergezogen.
Wer während des Tages gut verteilt genügend Wasser zu sich nimmt, sorgt dafür, dass sich die Bandscheiben (sie bestehen zu einem sehr grossen Teil aus Wasser) während des «Gumpens» wieder mit Wasser vollsaugen. Damit können sie ihre Flexibilität zurückgewinnen. (Fortsetzung weiter unten…)
Wegen einer Diskushernie müsse man beim Trampolinspringen per se keine Bedenken haben. Auch viele Gesunde hätten eine Diskushernie, ohne dass sie dabei Schmerzen verspürten. «Diskushernien gehören zum Leben wie graues Haar.»
Vorsicht am Platz sei aber, wenn man während des Trampolinspringens plötzlich akute Schmerzen verspüre oder wenn die Schmerzen zunähmen. In solchen Fällen rät Prof. Hannu Luomajoki je nach Schmerzintensität zum Masshalten oder gar zum Aufhören.
Die Intensität eines Trainings kann beim Trampolin übrigens auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten werden. Bei Rückenschmerzen infolge von Verspannungen oder einer schwach ausgeprägten Muskulatur sind weichere Seilringe von Vorteil.
Wer lange keinen Sport getrieben hat, sollte vor dem Beginn mit Trampolinspringen einen Arzt aufsuchen.