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Gesünder leben?

Gesünder leben?

Finnenbahn: Gewollt auf dem Holzweg unterwegs

Joggen auf der Finnenbahn: Herz und Kreislauf jubeln, die Gelenke danken. Doch das Rennen auf den Holzschnitzeln will geübt sein!

Füsse

Unsere Füsse sind ein dynamisches Wunderwerk, bestehend aus 28 Knochen, fast ebenso vielen Gelenken, 20 Muskeln und 114 Bändern. Das permanente Tragen von Schuhen allerdings lässt diese zeitlebens mehr und mehr verkümmern. Barfusslaufen, gerade auf der Finnenbahn, ist deshalb eine lohnenswerte Investition in die Gesundheit. Ohne Schuhe und federnde Dämpfungselemente landen wir nämlich nicht mehr auf der Ferse, sondern auf dem Mittel- oder Vorfuss. Bänder, Sehnen und Muskeln dämpfen den Schlag, die Fussmuskulatur muss arbeiten. Barfusslaufen ist deshalb Krafttraining und Koordinationsübung in einem. Zudem reagiert die Muskulatur feiner und sensibler, wenn es darum geht, Fehlstellungen zu vermeiden. Kräftige Füsse machen nicht nur schneller, sie schützen auch vor Überbelastung.

Rund 250 Finnenbahnen gibt es in der Schweiz. Viele davon in Kombination mit einem Vitaparcours. Da Finnenbahnen meist durch den Wald führen und frühmorgens wie spätabends beleuchtet sind, eigenen sie sich das ganze Jahr über perfekt fürs Lauf- und Fitnesstraining.

Dreimal wöchentlich 25 Minuten

Wer in die Gänge kommen und einen Ausgleich zum Berufsstress schaffen will, der geht pro Woche im Minimum eine halbe Stunde auf die Finnenbahn. Um die Leistungsfähigkeit anzukurbeln, sind wöchentlich drei Einheiten von mindestens 25 Minuten notwendig. Das Rundendrehen auf den weichen Holzschnitzeln eignet sich zudem besonders für Familien mit Kindern: Jeder schlägt sein eigenes Tempo an, wer nicht mehr mitkommt, setzt ganz einfach eine Runde aus.

«Schongang» für Gelenke und Sehnen

Die Vorteile des charakteristischen Untergrundes liegen auf der Hand, respektive unter den Füssen: Er ist weich, wodurch Gelenke und Sehnen geschont werden. Gleichzeitig erfordert so ein Training auf dem meist 800 Meter langen Holzpfad einiges an Aufmerksamkeit; die vielen Unebenheiten können rasch zu einem Misstritt führen. Deshalb besser als Erstes eine gemächliche «Rekognoszierungs»-Runde einlegen!

(Fortsetzung weiter unten...)

Ausrüstung

Wie im Artikel erwähnt, braucht es für die Runde auf der Finnenbahn eigentlich gar keine Laufschuhe – sogar Barfusslaufen ist möglich! Tipp: Einfach mal ausprobieren, ob Joggingschuhe, Hallenschuhe oder die blanken Füsse den besten Laufkomfort ermöglichen. Gerade beim Laufen in der kalten Jahreszeit ist es wichtig, Kleidung anzuziehen, die den Schweiss gut nach aussen transportiert. So kann die Gefahr einer Erkältung abgewendet werden. Wende das «Zwiebelschichtenprinzip» an und lege bei Bedarf einfach eine Schicht ab. Nicht vergessen: «Mütze auf», denn über einen ungeschützten Kopf geht viel Körperwärme verloren.

Diabetes und Herzinfarkt vorbeugen

Durch den federnden Untergrund wird die Beanspruchung der Muskulatur erhöht, gleichzeitig fällt die Belastung von Gelenken, Sehnen und Bändern geringer aus als auf Asphalt oder Kiesbelag. Auf dem unebenen Terrain lässt sich hervorragend der Gleichgewichtssinn schulen. Und wie bei anderen Ausdauersportarten auch, werden beim Finnenbahnlaufen Kalorien verbrannt und der Stoffwechsel angeregt, was letztlich das Risiko einer Diabetes, von Übergewicht, eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts senkt.

Typische Joggingschuhe ungeeignet

Wer regelmässig Runden auf der Finnenbahn dreht, wird rasch einmal merken: Typische Joggingschuhe eigenen sich für dieses sportliche Unterfangen nicht wirklich, da das Laufen durch die starke Dämpfung viel schwammiger wird. Geeignet hingegen sind wenig gedämpfte Laufschuhe oder Hallenschuhe. Eingefleischte Finnenbahncracks schwören sowieso auf «unten ohne»! 

«Unten ohne» langsam angehen

Barfusslaufen allerdings will gelernt sein. Schliesslich muss sich die Muskulatur zuerst an die neue Belastung gewöhnen. Deshalb gilt: In der Kürze liegt (vorderhand) die Würze – Strecke und Intensität quasi Schritt für Schritt steigern. Und die Zeiten nicht mit jenen vergleichen wollen, die in Schuhen oder auf Hartbelag erreicht worden sind. Der weiche Untergrund ist schliesslich viel anspruchsvoller für die Muskulatur.

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Alles zum Thema

von Flavian Cajacob,

veröffentlicht am 05.10.2017, angepasst am 01.11.2024


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