Der Wunsch nach einer besseren Laufleistung hat unseren Autor zum Jogging gebracht. In der Schule waren ihm gut zehn Minuten für den Zweikilometerlauf zu lange. Er trainierte und möchte heute Jogging nicht mehr missen.
Eigentlich hat mich mein nicht gerade herausragendes Talent für Ausdauerläufe aufs Jogging gebracht: Am Sporttag in der Sekundarschule war ich im Sprint und im Hochsprung einigermassen bei den Leuten. Aber für den Zweikilometerlauf im Wald benötigte ich doch damals tatsächlich gut zehn Minuten. Das sollte sich ändern! Und so begann ich im Folgejahr in den Wochen vor dem Sporttag zu trainieren. 8:16 schauten heraus, im dritten Sekundarschuljahr 7:36.
Und plötzlich realisierte ich, dass ich mich für den Ausdauersport besser eigne als gedacht. Die Trainings – manchmal mit dem Vater, samstags auch mal mit dem Grossvater – bekam ich immer lieber. Ich begann, alles rund um den Laufsport zu lesen. Ich verfolgte die Karriere meines grossen Vorbilds Markus Ryffel und konnte die Freudentränen fast nicht zurückhalten, als der Ustermer in Los Angeles 1984 beim 5000-Meter-Lauf die Silbermedaille gewonnen hatte.
Selbstverständlich träumte ich in der Folge den Traum von einer Teilnahme an den Olympischen Spielen, musste dann aber im Leichtathletik-Club erkennen, dass es einen Unterschied gibt, locker mit dem Grossvater zu joggen oder ein knallhartes Training auf der Tartanbahn zu absolvieren.
(Fortsetzung weiter unten...)
Mich faszinierte es dennoch, wie ich mich mit gezieltem Training Jahr für Jahr steigerte, und das gemeinsam mit anderen Athleten, die heute noch zu meinem Freundeskreis zählen.
Damals wie heute schätze ich, mit wie wenig Aufwand man loslaufen kann. Schuhe an, und los gehts durch eine eigene Welt im Wald oder der Limmat entlang, wo der Berufsstress für einmal Pause macht – gerne im Gespräch mit Arbeitskollegen und am Wochenende auch mal allein in einer mir noch wenig bekannten Umgebung. Deshalb gehören die Laufschuhe immer in mein Reisegepäck; Joggen ist meine Form von Yoga, mein Balsam für meine Seele.