Warum ist Tanzen so gesund? Die Wissenschaft weiss es. Es sorgt fürs Wohlbefinden der Psyche und hält Kopf sowie Körper fit.
Wer sich zum Beat von Musik bewegt, hellt die eigene Stimmung auf und trägt zum Stressabbau bei. Verantwortlich dafür sind wahrscheinlich das Bindungshormon Oxytocin und Glückshormone, die ausgeschüttet werden. Gleichzeitig sinkt das Stresshormon Cortisol.
Die Bewegungen beim Tanzen regen den Stoffwechsel an und unterstützen das Training des Herzmuskels. Das stärkt langfristig die Muskelkraft und das Immunsystem.
Tanzen ist eine Art natürliche Droge. Es regt wie diese Hirnregionen an, die als Belohnungssystem bekannt sind. Euphorie, Entspannung und gute Stimmung sind die Folge.
Sozialer Austausch, Berührung und Geselligkeit tragen zum psychischen Wohlgefühl bei.
Tanzen hält das Gehirn auf Trab: Sich Schritte und Figuren im Kopf einprägen, sie dann umsetzen in Bewegung und das meistens mit einem Tanzpartner – das hält die Hirnzellen fit.
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«Tanzen ist gut für Körper, Geist und Seele. Und es ist sehr gesellig. Einmal pro Monat mache ich mit der ganzen Gruppe einen Abend im ‹Sternen› in Detligen BE. Zuerst essen wir, danach tanzen wir bis Mitternacht. Mich freut, dass wir Tänzerinnen und Tänzer haben, die schon mehr als neun Jahre dabei sind. Das Spezielle am Country Line Dance ist: Song und Choreographie sind weltweit gleich. Wo immer ich bin – ich kann mich einer Gruppe anschliessen. Als Single, als Mann oder Frau. Unterrichten gefällt mir fast noch besser als selber zu tanzen. Ich finde man muss das Leben tanzen.»
Angela Lo Giudice (54) Baggwil BE, leitet die Country Line Dance Gruppe Migistompers an der Migros Klubschule Bern Wankdorf.
«Beim argentinischen Tango versinke ich in der Musik und im Paar. Hier führt der Mann, die Rollenverteilung ist – für einmal (lacht) – klar. Im Beruf muss frau sich beweisen, beim Tango lasse ich mich führen und fühle mich einfach weiblich. Ich lese die Körpersprache des Partners, spüre seine Intention, bin ganz auf Empfang. Mir gefällt das Melancholische der Musik, der ewigen Sehnsucht nach Glück. In jungen Jahren habe ich in Buenos Aires viele Milongas erlebt. Jung und Alt treffen sich dort, um die ganze Nacht Tango zu tanzen und alles andere zu vergessen. Ich schätze die höflichen Umgangsformen und den gepflegten Auftritt der Tangueras und Tangueros. Beim Tango kann man zudem in Würde altern, weil das Verbindende die Musik und das Tanzen ist und bleibt.»
Susi Schildknecht (60), Malans GR, tanzt oft mit Tanzpartner Nobert Bandi (61), Zürich, im Cafetin de Buenos Aires, Zürich
«In der BBC 1-Tanzshow ‹Come Dancing› sah ich als 12-Jähriger ein Paar, das fantastisch Jive tanzte. Für mich war klar: That’s it! Die Sendung war die Vorgängerin des heutigen ‹Strictly Come Dancing›, die unterdessen in 60 Ländern läuft. Zwei Jahre später tanzte ich an der britischen Meisterschaft, später auch in der Schweiz an Turnieren. Noch mehr Spass als selber tanzen macht mir das Unterrichten. Tanzen ist sozial, bereitet Freude und verbindet Menschen. Das will ich vermitteln. Es muss nicht perfekt sein, sondern die Lust ‹am Schwoofen› wecken. Ich bin glücklich, dass mein Traum mein Beruf ist.»
Mark Evans (55), Eglisau ZH, ist Tanzlehrer für Gesellschaftstänze im Tanzwerk101. Er unterrichtet Walzer, Wiener Walzer, Foxtrott, sowie lateinamerikanische Tänze wie Tango, Jive und weitere
«Mich reizt, auszuprobieren, was der menschliche Körper alles kann. Ein Glas darstellen, das fällt. Bäume, die sich im Wind wiegen – Bewegung fasziniert mich enorm. Ich bin happy, dass ich meine Leidenschaft direkt im Anschluss an meine Ausbildung im Tanzwerk101 mit einem Vollvertrag am Luzerner Theater zu meinem Beruf machen konnte. Tanzen, Kostüme und Choreographie sind meine Zukunft. Während meiner Ausbildung habe ich auch Hiphop, Ballett und weitere Stile gelernt. Contemporary Dance entwickelt und verformt sich von Zeit zu Zeit. Ursprünglich ist er aus dem postmodernen Tanz der 60er- und 70er-Jahre entstanden, einer Gegenbewegung zum klassischen Tanz. Heute prägen ihn verschiedene Einflüsse. Hiphop-Battles und Tanzen in freien Räumen sind fixer Bestandteil meiner Freizeit.»
Giulia Esposito (23) aus Luzern, tanzt beruflich Urban und Contemporary Dance am Stadttheater Luzern.
«Rhythmus ist alles und bestimmt das Leben von Geburt an. Das fasziniert mich. Latinotänze wie Salsa oder Bachata verkörpern das. Zusätzlich sind es sehr sinnliche und romantische Tänze. Salsa ist ein Ausgleich für meinen Alltag als Hebamme. Ich bin vor acht Jahren in die Schweiz gekommen. Durch Salsa habe ich Leute kennen gelernt und mich integriert. Tanzen macht Spass und Freude. Ich kann abschalten und meinen Körper mittanzen lassen. Mein Ziel: Ich möchte als Tanzlehrerin einen neuen Stil von Salsa weiterentwickeln und unterrichten.»
Serena Caldari (25), Zürich, tanzt oft Salsa und Bachata in der Tanzschule Salsarica in der Bananenreiferei, Zürich. Sie ist dort als Salsa-Tanzlehrerin tätig. Im Bild ist sie mit ihrem Freund Sanzio Monti (28) zu sehen.