Eine kurze Wanderung, um den Kopf zu lüften. Oben erwarten unsere Autorin Martina Frei eine herrliche Aussicht, feiner Kuchen und ein Schläfchen auf warmen Granitfelsen.
Ich kenne ihn bei jedem Wetter. Wenn Nebelschwaden aufsteigen, wenn an grauen Tagen der Regen prasselt, bei stürmischem Herbstwind und natürlich bei Sonnenschein. Habe ihn ungezählte Male erwandert, mit Schneeschuhen und in leichter Sommerkleidung, mit Freunden, mit Hund oder alleine, immer von der Südseite her.
Es ist kein spektakulärer Weg auf den Belchen, aber ein schöner und kurzer. Zuerst führt er über Wiesen und am Waldrand entlang, dann durch den Wald und an einem Aussichtspunkt vorbei. Schliesslich, ganz oben auf der baumfreien Kuppe, sind die Granitfelsen, auf denen man wunderbar picknicken und schlafen kann, von der Sonne gewärmt.
Anfahrt per PKW entweder über Basel – Autobahn Richtung Freiburg i. Br. – Ausfahrt Müllheim – Richtung Badenweiler, weiter zum Bechen bis Berggasthof Haldenhof, ab dort loslaufen zum Gipfel. Circa 6 km und 500 Höhenmeter. Oder Anfahrt via A3 – Grenzübergang Bad Säckingen – weiter Richtung Zell im Wiesental – Wembach – Böllen – loslaufen ab Busstation Hau, Neuenweg. Circa 4,5 km und fast 600 Höhenmeter. Beide Varianten lassen sich zu einer längeren Rundtour kombinieren. Wer noch mehr wandern möchte, kann weiter unten im Tal beginnen und die Tour fast beliebig verlängern, zum Beispiel am idyllischen Nonnenmattweiher vorbei. ID mitnehmen!
Wenn ich über etwas nachdenken möchte, wenn Tränen fliessen, wenn Entscheidungen zu treffen sind oder um den Tag zu etwas Besonderem zu machen, dann suche ich ihn auf. Es ist ein besonderer Ort. Ist mir nach Trubel zumute, kehre ich oben im Belchenhaus auf eine Suppe oder ein gutes Stück Kuchen ein. Dort ist unübersehbar, dass der Belchen eines der beliebtesten Ausflugsziele des Südschwarzwalds ist – kein Wunder, er gilt als der schönste (und dritthöchste) Berg der Gegend. Über 300’000 Menschen pro Jahr besuchen angeblich den 1414 Meter hohen Berg, der unter Naturschutz steht. Die Seilbahn kommt hier an und mit ihr Skifahrer und Wanderer. Von all dem merkt man aber nichts, wenn man an Schlechtwetter- oder Werktagen von der Südseite her hoch wandert. Dann ist der Belchen «mein» Berg.