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Gesünder leben?

Gesünder leben?

Die 19 schönsten Höhenwanderungen der Schweiz

Urner Wildheuer, Walliser Bartgeier, Glarner Murmeli, Tessiner Sonne: iMpuls schickt dich auf 19 Höhenwanderungen in der ganzen Schweiz, die mehr als grenzenlose Panorama-Ausblicke bieten.

Einfache Höhenwanderungen

Jurahöhenweg: Mit den Trockensteinmauern über den Neuenburger Jura

9_jura
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Trockensteinmauern sind charakteristisch für den Jura. Gebaut ohne Zement und Mörtel, strukturieren sie die endlosen Höhenzüge und bieten Tieren und Pflanzen wertvollen Lebensraum. Gross ist denn auch die Artenvielfalt, die man auf dem Jurahöhenweg zwischen Vue des Alpes und Col de la Tourne antrifft, und das Panorama vom Seeland über die Felsarena des Creux du Van bis zu den höchsten Gipfeln der Alpen sucht seinesgleichen.

Start: Vue des Alpes
Route: Tête de Ran – Mont Racine – La Tourne, Col
Länge: 12,8 km; 480 Hm Auf- und 630 Hm Abstieg; 4 h
Schwierigkeit: einfach
Besonderheit: Die wilde Seite des Jura erlebt, wer die Tour verlängert und in 1,5 h von La Tourne über Tablettes nach Rochefort absteigt.

Lobhornhütte: Eiger, Mönch und Jungfrau auf dem Silbertablett

lobhorn
lobhorn

«Acht Menschen oder eine Kuh». Das Hinweisschild in der kleinen Luftseilbahn von Isenfluh nach Sulwald macht unmissverständlich klar: Im Sulstal im Berner Oberland steht die Berglandwirtschaft im Zentrum. Und so begegnen einem die Kühe auf Schritt und Tritt auf der Wanderung zur Lobhornhütte. Sie geben die Milch für den schmackhaften Käse, den man unterwegs kaufen kann, sie fressen sich satt an den saftigen, blumenübersäten Wiesen, und sie machen die Postkartenidylle perfekt. Am Horizont stehen nämlich, schön aufgereiht, Eiger, Mönch und Jungfrau. Das berühmte Berner Dreigestirn gibt es im Sulstal mit merklich mehr Ruhe und Beschaulichkeit als in den umliegenden Tourismusorten. Schön, macht im Bähnli die Kuh nur acht Menschen Platz.

  • Start: Sulwald
  • Route: Chüebodmi – Suls – Lobhornhütte. Zurück auf gleichem Weg oder mit einem Schwenker zum Sulsseeli
  • Länge: 6 km; je 470 Hm Auf- und Abstieg; 2.5 h.
  • Schwierigkeit: einfach
  • Zum Entdecken: Unweit der Lobhornhütte lockt das Sulsseeli zum Bad im kühlen Nass.

Monte Generoso: Steinerne Kühlschränke am Sonnenberg

montegeneroso
montegeneroso

Wie hält man während des Alpsommers Milch ohne Kühlschrank frisch? Man lässt einen grossen, begehbaren Zylinder aus Stein zu zwei Dritteln in den Boden, füllt im Frühling sein Inneres mit Schnee und lagert darauf die Milch. Nevère heissen die ausgeklügelten Konstruktionen, die man auf den sonnenverwöhnten Alpen des Monte Generoso im Südtessin antrifft. Sie erlaubten im 18. und 19. Jahrhundert den Bauern, bis zum Ende der Alpsaison ihre Produkte kühl zu halten, denn so lange hielt der Schnee. Heute sind die meisten Alpen aufgegeben, der Monte Generoso ist in der Hand der Ausflügler. Dafür sorgen die Aussicht, die Zahnradbahn und das wuchtige Restaurant «Fiore di pietra» von Stararchitekt Mario Botta. Einzelne Nevère indes können noch besucht werden, auf einer kurzen und eindrücklichen Höhenwanderung an den heissen Generoso-Hängen.

  • Start: Monte-Generoso
  • Route: Piana – Nadigh – Alpe Génor – Bellavista
  • Länge: 5.5 km; 190 Hm Auf- und 570 Hm Abstieg; 2 h.
  • Schwierigkeit: einfach
  • Zum Entdecken: Vor der Tour auf den Gipfel des Monte Generoso. Umwerfende Rundsicht auf die Alpen, das Tessin und die Lombardei.

Reichenbachtal: In der Postkartenlandschaft der Schweiz

4_reichenbachtal
4_reichenbachtal

Es inspirierte Maler, Dichter und Fotografen zu Werken von Weltrang und es lieferte die Kulisse für den Heldentod von Sherlock Holmes: Das Berner Oberländer Reichenbachtal ist ein Fest für die Sinne, mit malerischen Moorlandschaften, lieblichen Bergbächen, stiebenden Wasserfällen und der dramatischen Bergwelt von Wetterhorn und Wellhorn. Mehr Bilderbuchschweiz an einem einzigen Wandertag geht nicht.

Start: Schwarzwaldalp
Route: Pfanni – Gibelplatti – Scheidegg Oberläger – Bidem – Schwarzwaldalp
Länge: 9,5 km; je 600 Hm Auf- und Abstieg; 3,5 h
Schwierigkeit: einfach
Besonderheit: Die Tour lässt sich mit einem Besuch in der Gletscherschlucht Rosenlaui kombinieren.

Zervreila: Zum Berg, der einst jede Flasche Valser Wasser zierte

zerfreila
zerfreila

«Diesen Berg habe ich schon mal gesehen», geht einem durch den Kopf, wenn man das Zervreilahorn erblickt. Richtig. Das knapp 2900 Meter hohe Zervreilahorn zierte einst jede Flasche Valser Wasser. Es hat auch eine markige Form und ragt wie eine schlanke Pyramide in den Himmel. Wuchtiges gibt es noch mehr zu entdecken zuhinterst im Bündner Valsertal. Den Zervreila-Stausee etwa mit seiner 150 Meter hohen Bogenstaumauer. Sie soll Peter Zumthor inspiriert haben beim Bau der Therme Vals, die nicht minder imposant seit 1996 das Dorf prägt. Regelrecht filigran erscheint dagegen die Kapelle St. Anna, die beim Weiler Frunt zum Besuch lädt. Doch der erste Eindruck täuscht: Sie steht an einzigartiger Aussichtslage direkt an der Felskante, und gibt einen schwindelerregenden Blick frei über das Tal.

  • Start: Vals-Zervreila
  • Route: Frunt – Kristallloch – Gadastatt
  • Länge: 5.5 km; 210 Hm Auf- und 250 Hm Abstieg; 1.75 h
  • Schwierigkeit: einfach
  • Zum Entdecken: Die Wanderung umgekehrt machen und von Zervreila mit dem Trottinett nach Vals düsen, auf der acht Kilometer langen Bergstrasse.

Mittlere bis anspruchsvolle Höhenwanderungen

Baden – Dielsdorf: Auf schmalem Grat über die Lägern

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Eine Bergtour im Mittelland? Gibt es: auf dem Höhenweg über den Lägerngrat. Auf schräg stehenden Gesteinsplatten balanciert man über den östlichsten Juraausläufer, mit traumhafter Fernsicht zu den Alpen und mit beklemmendem Tiefblick ins Limmattal. Die Natur steuert viel Waldwildnis bei, die Flora schöpft mit rund 800 Pflanzenarten aus dem Vollen und das Städtchen Regensberg lädt zum Abstecher ins Mittelalter.

Start: Baden Bahnhof
Route: Schartenfels – Lägernsattel – Burghorn – Hochwacht – Regensberg – Dielsdorf
Länge: 13 km; 620 Hm Auf- und 580 Hm Abstieg; 4,5 h
Schwierigkeit: mittel bis anspruchsvoll
Besonderheit: Der luftige Gratweg kann zwischen Schartenfels und Lägernsattel umgangen werden.

Col de la Croix: Gipspyramiden und alpine Bergprominenz

coldebretaye
coldebretaye

Der Col de la Croix gehört zu den wenig bekannten Pässen der Schweiz. 1778 Meter hoch ist er und verbindet die beiden Waadtländer Tourismusorte Les Diablerets und Villars-sur-Ollon. Das heisst nicht, dass der Pass keinen Reiz hat. Im Gegenteil. Das Bergpanorama ist exzellent. Der Grand Muveran, die Dents du Midi und das ganze Mont-Blanc-Massiv zeigen sich in bestem Licht. Einzigartig machen den Col de la Croix die vielen Gipspyramiden. Kecke Spitzen aus weissem Gipsgestein, die im Laufe der Jahrhunderte durch Erosion entstanden sind. Sie zu erreichen ist Vergnügen pur. Die Wanderung vom benachbarten Col de Bretaye führt über liebliche Alpen, durch knorrige Wälder und vorbei an drei Seen, von denen der Lac des Chavonnes zum Sonnenbaden lädt. Vielleicht schaut just dann einer der Bartgeier vorbei, die seit Jahren hier leben.

  • Start: Col de Bretaye
  • Route: Ensex – Col de la Croix (Pyramides de Gypse) – L’Encrène – Perche – Lac des Chavonnes – Col de Bretaye
  • Länge: 11 km; je 490 Hm Auf- und Abstieg; 3.5 h
  • Schwierigkeit: mittel
  • Zum Entdecken: Auf dem Col de la Croix startet ein abenteuerlicher Entdeckungspfad ins Herz der Gipspyramiden. Für trittsichere und schwindelfreie Menschen.

Eggberge – Oberaxen: Auf den Spuren der Urner Wildheuer

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Die Sonnenhänge des Rophaien über dem Urnersee sind steil. Sehr steil. Das hält die Bauern nicht vom Heuen ab; in Handarbeit und unter riskanten Bedingungen gewinnen sie auf den blumenreichen Wiesen Futter für ihre Tiere. Der Pfad von Eggberge nach Oberaxen bringt einem das Wildheuen näher – auf spektakulärem und bestens gesichertem Weg und mit einer Seilbahnfahrt zum Abschluss, die man nicht so schnell vergisst.

Start: Eggberge (Flüelen)
Route: Chaltebrunne – Franzen – Oberaxen
Länge: 7 km; 380 Hm Auf- und 780 Hm Abstieg; 3,25 h
Schwierigkeit: mittel
Besonderheit: Wem die Seilbahn nicht behagt, der steigt in 1 h zu Fuss nach Flüelen ab. 

Freiberg Kärpf – Wildmadfurggeli: Durch Europas ältestes Wildschutzgebiet

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Der Freiberg Kärpf ist kein Berg, sondern Europas ältestes Wildschutzgebiet. Die Glarner waren die ersten, die 1548 ihre Wildtiere vor der Ausrottung bewahren wollten. Es ist ihnen gelungen; auf der Wanderung über das Wildmadfurggeli pfeifen die Murmeltiere aus allen Löchern, mit etwas Glück erspäht man Gämsen und Steinböcke. Am Horizont zeigt sich eine weitere Besonderheit: das Martinsloch. Zwei Mal pro Jahr scheint die Sonne durchs Felsfenster.

Start: Mettmen
Route: Chärpfbrugg – Wildmadfurggeli – Chüebodenseeli –Aempächli
Länge: 11 km; 770 Hm Auf- und 880 Hm Abstieg; 4,5 h
Schwierigkeit: mittel
Besonderheit: Vom Ampächli nach Elm mit dem Monsterroller

Gantrisch-Panoramaweg: Moore und Aussichtskanzeln in den Berner Voralpen

gantrisch
gantrisch

Moore sind ausgesprochen wertvoll. Sie sind arm an Nährstoffen und bieten einer spezialisierten Tier- und Pflanzengemeinschaft Raum zum Leben. Der hohe Wassergehalt erlaubt es Mooren, grosse Mengen CO2 zu speichern, weshalb deren Erhalt eine wichtige Rolle im Klimaschutz spielt. Nicht zuletzt sind Moore geheimnisvoll anmutende Landschaften, die zum Innehalten und Träumen anregen. In der Region Gurnigel/Gantrisch funktioniert das wunderbar. Sie ist eines der grössten und schönsten Moorgebiete der Schweiz, ein Mosaik aus Wiesen, Weiden, Wäldern und Sumpfgebieten, umrahmt von zwei Bergketten. Über die einfacher zugängliche Route führt der Gantrisch-Panoramaweg im munteren Auf und Ab zu traumhaft-luftigen Aussichtsplätzen – auf die Moorlandschaft und auf den Namensgeber der Region, den Gantrisch mitsamt seinen zackigen Nachbarn.

  • Start: Rüschegg-Süfternen-Kreuzung
  • Route: Süftenenegg – Schüpfeflue – Selibüelsattel – Gurnigelpass (Postauto) – Obere Gurnigel – Gurnigelbad
  • Länge: 11.5 km; 360 Hm Auf- und 760 Hm Abstieg; 3.5 h
  • Schwierigkeit: mittel
  • Zum Entdecken: Kurz vor dem Gurnigelpass lädt der Selibüel zum Gipfelglück. Die Tour kann auch auf dem Gurnigelpass beendet werden, spart 1.5 Stunden.

Grenchenberg: Über den einstigen Gebirgsflugplatz

grenchenberg
grenchenberg

Grenchen liegt auf 450 Metern über Meer, im Kanton Solothurn. Richtung Süden, Westen und Osten ist es topfeben, von Berggebiet keine Spur. Nördlich der Stadt aber, da breitet sich der Grenchenberg aus. Hier kann man dank zwei Skiliften Ski fahren, und eine Langlaufloipe gab es auch einmal. Sie wurde vor einigen Jahren aufgegeben, genauso wie der Flugplatz auf dem Obergrenchenberg. Damit man auf der grossen Wiese landen und starten konnte, wurde diese planiert, wofür die Stadt 700 Franken zur Verfügung stellte. 1948 ging der Flugplatz in Betrieb, nach einem tödlichen Absturz schloss die Stadt die Piste 1964. Eindrücklich ist die riesige, nahezu ebene Wiese noch heute, man quert sie auf der Wanderung vom Unteren Grenchenberg zum Weissenstein. Und ist man mutig genug, wagt man einen Blick über die Felswand in die Tiefe. Hier oder wenig später auf der Stallflue. Da bleibt kein Zweifel: Grenchen liegt in den Bergen.

  • Start: Unterer-Grenchenberg
  • Route: Obergrenchenberg – Küferegg – Stallflue – Hasenmatt – Weissenstein
  • Länge: 11.3 km; 500 Hm Auf- und 540 Hm Abstieg; 3.45 h
  • Schwierigkeit: mittel
  • Zum Entdecken: Die botanische Vielfalt des Jura kennenlernen: im Juragarten beim Kurhaus Weissenstein geht dies ganz einfach, und auf kleinstem Raum.

Kemmeriboden – Eriz: Panoramawandern am wilden Hohgant

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Als Gott das Berner Oberland erschuf, habe er aus dem Rest den Hohgant gebildet. So zumindest sehen die Emmentaler stolz den Ursprung ihrer Heimat. Es ist eine schroffe Welt aus verwunschenen Mooren, dunkeln Wäldern, blumigen Alpen und steilen Rüfen, die man durchwandert und sich dabei zurückversetzt fühlt in die Zeit, zu der Gotthelf predigte und Kräuterfrauen im Rotmoos Medizin gegen allerlei Unheil gewannen.

Start: Kemmeribodenbad
Route: Baumgarten – Luterschwändi – Wimmisalp – Ober Breitwang – Rotmoos – Innereriz Säge
Länge: 12,5 km; 800 Hm Auf- und 730 Hm Abstieg; 4,5 h
Schwierigkeit: mittel
Besonderheit: Von der Wimmisalp einfacher Direktabstieg ins Rotmoos möglich.

Monte Tamaro – Monte Lema: Grenzenlose Freiheit über dem Luganersee

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Mario Botta hat mit seiner eigenwilligen Kapelle Santa Maria degli Angeli die Alpe Foppa zum Tessiner Top-Ziel erkoren; der 65 Meter lange Viadukt bietet einzigartige Rundsicht. Den Blick in die Ferne und über den Luganersee schweifen lassen kann man auch auf der Höhenwanderung über den Monte Tamaro zum Monte Lema. Stundenlang. Das muntere Auf und Ab auf zusehends schmaler werdenden Graten sorgt für viel Abwechslung, die Tessiner Sonne für manchen Tropfen Schweiss.

Start: Alpe Foppa
Route: Monte Tamaro – Bassà di Montoia – Passo d'Agario – Zottone – Monte Lema
Länge: 13 km; 950 Hm Auf- und 920 Hm Abstieg; 5 h
Schwierigkeit: mittel
Besonderheit: Den Monte Tamaro queren statt besteigen spart eine halbe Stunde. 

Pontresina: Wo die Steinböcke die Wandernden beobachten

pontresina
pontresina

Beinahe hätten wir den Steinbock ausgerottet. Ende des 19. Jahrhunderts wurden im Alpenraum die letzten Tiere geschossen, nur der König von Italien besass noch welche in seinem Jagdgebiet. Und er bewachte sie mit Argusaugen. Dennoch gelang es zwei Wilderern, ein paar Exemplare in die Schweiz zu holen. Um 1906 begann die Wiederansiedlung. Am Piz Albris bei Pontresina war man erfolgreich, die Oberengadiner Steinbockkolonie umfasst mittlerweile rund 1600 Tiere, eine der grössten der Schweiz. Scheu sind die Tiere nicht: Auf der Höhenwanderung zwischen Alp Languard und Muottas Muragl erspäht man immer wieder einen stolzen Bock oder eine hübsche Geiss. Dazu gibt es Aussicht vom Feinsten auf die Oberengadiner Seen und die Bergspitzen von Piz Bernina und Co. Wahrlich eine königliche Tour.

  • Start: Alp-Languard
  • Route: Unterer Schafberg – Margun – Muottas Muragl
  • Länge: 7 km; 325 Hm Auf- und 200 Hm Abstieg; 2.25 h
  • Schwierigkeit: mittel
  • Zum Entdecken: Nach den Steinböcken die Kunst: Zum Abschluss gibt es auf dem kurzen Rundweg «Senda d’Inspiraziun» auf Muottas Muragl Freiluftkunstwerke zu bestaunen.

Stauberen – Saxer Lücke: Das Rheintal zu Füssen, den Säntis vor Augen

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Den Alpsegen, der im Alpstein jeden Abend gesungen wird, wird man auf dem Höhenweg-Klassiker zwischen Stauberen und Saxer Lücke kaum vernehmen. Dafür zeigt sich das schroffe Faltengebirge mit seinem dominanten Wächter, dem Säntis, in voller Pracht. Und nimmt man ein paar Höhenmeter mehr in Kauf, entdeckt man auch unbekanntere Seiten des Alpsteins. Die neugierigen Appenzeller Ziegen auf der Alp Rainhütten etwa, deren Milch in der kleinen Alpchäsi zu Mutschli verarbeitet wird.

Start: Brülisau Kastenbahn
Route: Plattenbödeli – Rainhütten – Staubern – Saxer Lücke – Sax
Länge: 15 km; 1000 Hm Auf- und 1500 Hm Abstieg; 6 h
Schwierigkeit: mittel
Besonderheit: Käseverkauf auf der Alp Rainhütten

Tomasee Rundtour: Wo der Rhein zu seiner Reise aufbricht

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Was als einer der mächtigsten Flüsse Europas bei Rotterdam in die Nordsee mündet, nimmt am Oberalppass seinen Lauf: der Rhein. Seine Quelle ist eine Perle in rauer Bergwelt. Der Tomasee lässt mit tiefblauem Wasser, leuchtend grüner Aue und wollgrasbestandenem Ufer Wanderherzen schmelzen. Unterwegs verzaubert die Moor- und Seenlandschaft des Val Maighels, die Begrüssung übernimmt der höchst gelegene Leuchtturm der Welt. Einer ganz ohne Meer.

Start: Oberalppass
Route: Trutg Nurschalas – Lai da Tuma – Maighels – Oberalppass.
Länge: 12 km; 630 Hm Auf- und Abstieg; 4 h
Schwierigkeit: mittel
Besonderheit: Unterwegs Einkehr in der nahen Maighelshütte.

Val Müstair: Bei den Dialas der Alp da Munt

mustair
mustair

Sie waren zauberhafte Wesen mit kecken Geissfüssen und schneeweissen Kleidchen, die Dialas der Alp da Munt im Val Müstair. Und sie halfen den Menschen, wo sie nur konnten, brachten verirrte Kinder zu ihren Eltern zurück, gaben Hungrigen zu essen und packten heimlich beim Heuen mit an. Doch die Menschen zollten ihnen nichts als Undank, bestahlen sie und stellten ihnen gar nach. Da packten die Dialas ihre Herrlichkeit, nahmen Reissaus und überliessen die Menschen ihrem Schicksal. Zurückgelassen haben sie die Schönheit der Alp da Munt und die Lieblichkeit des Val Müstair. Beidem begegnet man auf der Panoramawanderung vom Ofenpass ins kleine Dörfchen Lü, begleitet vom Krächzen des Tannenhähers, dem es die vielen Arven angetan haben.

  • Start: Il-Fuorn-Süsom-Givè
  • Route: Alp da Munt – Alp Champatsch – Lü
  • Länge: 9 km; 250 Hm Auf- und 470 Hm Abstieg; 2.75 h
  • Schwierigkeit: mittel
  • Zum Entdecken: Das Buch «Weitere Sagen und Legenden aus dem Münstertal» von Hans-Peter Schreich hält manch schöne Geschichte aus dem Tal bereit.

Schwierige Höhenwanderungen

Göscheneralp: In der Urwelt der Urschweiz

goscheneralp
goscheneralp

Das Göschenertal gilt als eines der schönsten Täler im Alpenraum. Gross ist sein Reichtum an Moorlandschaften, Bergbächen, Gletschern und Bergen. Der höchste der Zentralschweiz steht da, der Dammastock mit 3630 Metern Höhe. Die grössten Kristalle der Alpen wurden hier gefunden, mit Spitzen von einem Meter Länge. Und nicht zuletzt entspringt in dieser Welt aus Felsen, Wasser und Eis die Reuss, der viertgrösste Fluss der Schweiz. Auf ihrer Reise talwärts passiert sie den Göscheneralp-Stausee, und um den führt ein traumhafter Rundweg. Er fordert guten Tritt und ist stellenweise mit Ketten gesichert, dafür beschert er einem ein bleibendes Erlebnis in einzigartiger Bergwelt.

  • Start: Göscheneralp-Dammagletscher
  • Route: Staudamm – Älprigen – Planggen – Brücke Dammareuss – Vorderröti – Berg – Göscheneralp, Dammagletscher
  • Länge: 9 km; je 550 Hm Auf- und Abstieg; 3.5 h
  • Schwierigkeit: schwierig
  • Zum Entdecken: Die Glocke beim Berggasthaus Dammagletscher erinnert ans Bergdorf Hinteralp, das im Stausee verschwunden ist.

Tour de l'Argentine: Urtümliche Bergnatur zwischen sanft und rau

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Berge zu besteigen ist schön. Genauso schön ist es, sie zu umrunden und von allen Seiten zu entdecken. Die Tour um das Waadtländer Argentine-Massiv bietet einen eindrücklichen Strauss an Erlebnissen, vom schluchtartigen Waldaufstieg über luftige Querungen und einsame Passübergänge bis zum Genusswandern über anmutige Alpen mit Kuhglockenbegleitung. Kein Wunder, fühlen sich in dieser Urwelt auch die Bartgeier wohl.

Start: Solalex
Route: Roc du Châtelet – La Motte – Sur Champs – Col des Essets – Anzeinde – Solalex
Länge: 13 km; 1000 Hm Auf- und Abstieg; 5 h
Schwierigkeit: schwierig
Besonderheit: Aus eins mach zwei: Auf Anzeinde übernachten und am nächsten Tag zum Bergsturz und Urwald von Derborence.

Bilder: Daniel Fleuti

Tipps für deine nächste Wandertour

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von Daniel Fleuti,

veröffentlicht am 13.08.2019, angepasst am 14.07.2025


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