Du willst trotz der Sommerhitze aktiv sein? Wir haben 9 kühle Ausflugstipps für dich.
Wüsteneidechsen gelten als Sonnenanbeterinnen. Doch selbst ihnen wird es manchmal zu heiss. Dann verstecken sie sich in Erdhöhlen oder unter Steinen. Nach dem Motto «Lernen von den Tieren» verschieben wir uns deshalb in den Untergrund und in Schluchten: Dorthin, wo es kühl und schattig ist trotz Gluthitze.
Die Trümmelbachfälle gelten als die grössten unterirdischen Wasserfälle Europas und liegen im Lauterbrunnental. Die Gegend ist auch als Tal der 72 Wasserfälle bekannt. Das Wasser sprudelt mehrere hundert Meter über Felswände hinunter. Eine Wanderung von Lauterbrunnen nach Stechelberg führt am Wasserspektakel vorbei.
In spannenden 40 Minuten lässt sich die 1,4 Kilometer lange Aareschlucht zwischen Meiringen und Innertkirchen entdecken. Während Jahrtausenden hat sich das Wasser in den Kalkstein gefressen und die Schlucht geschaffen: Sie ist an die 200 Meter tief und an der engsten Stelle gut einen Meter breit. Die Meiringen-Innertkirchen-Bahn (MIB) fährt direkt zu den Haltestellen am West- und Osteingang der Schlucht.
Vor der Haustüre der Stadt Biel sprudelt das Wasser durch die romantische Taubenlochschlucht. Während drei Kilometern ziehen Spaziergängerinnen und Spaziergänger an Höhlen und überhängenden Felsen vorbei, begleitet vom Kühle spendenden Nass. Je nach Tempo dauerts zwischen einer bis zwei Stunden. Mit dem Bus ab Bahnhof Biel Richtung «Stadien» bis zur Haltestelle «Taubenloch» fahren.
Über 32 Brücken und Stege musst du gehen, um die 2,2 Kilometer lange «Tüfelsschlucht» zu entdecken. Sie schlängelt sich über gut zwei Kilometer entlang des Cholersbachs. Mal verträumt, mal schroff und immer wieder überraschend. Der Sage nach hat sich hier einst der Teufel niedergelassen, daher der Name. Das teuflische Abenteuer beginnt in Hägendorf.
Unter der Karstlandschaft bei Muotathal befindet sich das Hölloch. Mit rund 200 Kilometern bekannter Länge gehört es zu den weltweit grössten Höhlen. Der Name stammt entweder von hääl «schlüpfrig, glatt» oder Helloch ab («Höhle, Hölle», «schauerlich abgelegen»). Die sechs Grad kalte Unterwelt kann ganzjährig mit Führern besucht werden.
Sie ist nur wenige Meter breit, schön und wild: die einst gefürchtete Viamalaschlucht. Bei Reisenden galt sie lange als «schlechter Weg», was auf Romanisch Viamala heisst. An der Schlucht des Hinterrheins führte während hunderten von Jahren oft kein Weg vorbei, wenn Reisende die Alpenpässe Splügen und San Bernadino anpeilten. Die Wanderung von Thusis nach Andeer dauert gut vier Stunden. Kinder können dank einer Schatzkarte die Schlucht und ihre Geheimnisse erkunden.
Vorbild für diese Schlucht sind die Niagarafälle im Grenzgebiet von den USA und Kanada. Zurück aus Amerika, begann der ehemalige Auswanderer Christian Pitschen-Melchior, einen Pfad in die Schlucht zu hauen. Sieben Jahre lang bearbeitete er den Fels von Hand und schuf eine Galerie. Wie beim Original führt der Weg im Fels hinter dem Wasserfall durch. Hin und zurück braucht man 30 Minuten.
Vor der Schlucht befindet sich ein Gasthaus und ein kleines Museum, das zeigt, wie die Schlucht entstanden ist. Die Rofflaschlucht ist mit Auto und Postauto erreichbar (Haltestelle «Andeer, Rofflaschlucht»).
Der reissende Fluss in der langgezogenen Schlucht ist ein Spektakel. Steile Felswände, weiche Sandbänke und Stromschnellen prägen seinen Verlauf. Ein Bergsturz donnerte vor 10 000 Jahren ins Tal und bildete die imposante Schlucht im Vorderrheintal, die Vögeln, Orchideen, Wäldern und anderen Lebewesen einen einzigartigen Lebensraum bietet. Durchwandern lässt sich die Schlucht in vier bis acht Stunden. Lohnender Startpunkt ist der RhB-Bahnhof Trin.
Noiraigues im Val de Travers ist der Ausgangspunkt für die Wanderung durch die Areuseschlucht. Nach etwa einem Kilometer erreicht man die Schlucht, vor langer Zeit geformt durch die Juragewässer. Ein kühles Lüftchen weht hier auch bei Sommerhitze. Felstürme, Steinbrücken, der spektakulär angelegte Weg und die rauschende Areuse machen die rund drei Stunden dauernde Wanderung zu einem Erlebnis – auch für Kinder.