Schnarchen raubt den Mitbewohnern den Schlaf und ist auch für den Schnarcher selbst wenig gesund. Erfahren Sie hier mehr über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten.
Schnarchen kann einfach nur lästig sein. Es kann aber auch die Karriere kosten, Unfälle, Bluthochdruck, Diabetes oder Herzinfarkt begünstigen, Alpträume bescheren oder zu schlechten Schulnoten führen. Wer morgens müde, mit trockenem Mund oder Kopfschmerzen erwacht, tagsüber schläfrig und weniger leistungsfähig ist und mehr Fehler bei der Arbeit macht, ist möglicherweise ein nächtlicher Schnarcher.
Damit befindet man sich in guter Gesellschaft, denn beinahe jeder Mensch schnarcht ab und zu. Etwa 45 Prozent der Männer und 30 Prozent der Frauen aber «sägen» regelmässig – oft zum Missfallen der Partnerin oder des Partners. In einer Umfrage unter Schnarchpatienten berichtete ein Drittel deshalb von Beziehungsproblemen. Getrennte Schlafzimmer zuhause und selbst in den Ferien sind ein gutes Mittel für einen ungestörten Schlaf.
Schuld am Schnarchen sind Engstellen in den Luftwegen. Bereits Kinder können deshalb lautstark schnarchen. Bei ihnen sind oft vergrösserte Mandeln die Ursache. Sie behindern beim Atmen die Luftströmung. Das allein kann schon Schnarchgeräusche verursachen.
Sind die Engstellen gravierend, kommt es zu Atempausen (Apnoe) während des Schlafs und womöglich zu einer Sauerstoffunterversorgung. Dies kann unter anderem den Blutdruck erhöhen, der «Arterienverkalkung» Vorschub leisten und dazu führen, dass insulin-produzierende Zellen in der Bauchspeichelsdrüse absterben.
Um den Sauerstoffmangel zu beheben, erhöht der Körper den Sog beim Einatmen – was wiederum die Schnarchgeräusche verstärkt und zu häufigem nächtlichem Erwachen führen kann.
Wenn kleine Massnahmen nicht genügen, sollte ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt nach Engstellen in den Atemwegen suchen. Das kann zum Beispiel eine schief gewachsene Nasenscheidewand oder ein sehr langes Gaumensegel sein. Solange das Bindegewebe straff-elastisch ist, hilft in manchen Fällen eine Operation. Bei Schnarchen mit nächtlichen Atempausen hilft die CPAP-Maske (continuous positive airway pressure). Sie hält die Atemwege mit leichtem Überdruck offen. Bei Verdacht auf Apnoe kann eine Untersuchung im Schlaflabor sinnvoll sein.