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Gesünder leben?

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Wechselduschen: So wirken sie

Wechselduschen und -bäder fördern die Durchblutung und können positive Wirkungen auf unsere Gesundheit haben.

Woher stammen Wechselduschen und -bäder?

Eine kalte Dusche im Winter – brr, allein der Gedanke bringt einen zum Schlottern. Dann doch lieber ein wohlig warmes Bad. Oder der Kompromiss: Duschen oder Baden mit variierenden Kalt-/Warm-Temperaturen. Wechselbäder sind eine Anwendung aus der Hydrotherapie. Vor allem der Pfarrer und Naturheilkundler Sebastian Kneipp erkannte die Effekte von thermischen Reizen auf den Körper und die Gesundheit und machte diese bekannt.

Welche Wirkung haben Wechselduschen und -bäder und wann ist Vorsicht geboten?

1. Gefässtraining

Der Temperaturwechsel bewirkt eine Erweiterung und Verengung der Blutgefässe: Bei Wärme weiten sie sich. Durch den Kältereiz ziehen sie sich schlagartig wieder zusammen. «Beim Engstellen der Gefässe wird auf einen Schlag viel Blut Richtung Herz gepumpt und es erfolgt ein relativ rascher Blutdruckanstieg», sagt Christoph Dehnert, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin und Kardiologie bei Medbase Zürich. Bei Herzproblemen und Bluthochdruck ist also Vorsicht geboten. Das gilt vor allem für kalte Schwallbrausen oder Kältetauchbecken, wie man sie vom Saunieren kennt. Wechselduschen und -bäder zu Hause oder auch Arm- und Fussbäder sind in der Regel für die meisten geeignet.

2. Kreislauf und Immunsystem

Grundsätzlich trainieren die Temperaturwechsel die Gefässmuskulatur. Das fördert eine gute Durchblutung, der Kreislauf wird angekurbelt. Im weitesten Sinn kann man Wechselbäder als eine Art passives Herz-Kreislauf-Training bezeichnen. «Auch die Funktion des Immunsystems wird ein wenig verbessert», so Christoph Dehnert. Wer also seine Abwehr stärken möchte, sollte den Mut zusammennehmen und den Wasserhahn auch mal auf Kalt drehen. Bei Symptomen wie Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen sollte man aber besser verzichten. (Lesen Sie unten weiter...)

Wie funktionieren Wechselduschen und -bäder?

Ganzkörperanwendung

Die heisse Sauna mit anschliessendem Kaltbecken ist wohl die extremste Form eines Wechselbades. Eine einfache Anwendung können wir zu Hause ausführen. Egal ob Dusche oder Bad: Man sollte stets warm anfangen und kalt enden. Ist der Körper vorgewärmt, wird die Kälte weniger unangenehm empfunden. Als Faustregel gilt: Etwa drei bis fünf Minuten warm (36 bis 38 Grad Wassertemperatur), danach 15–30 Sekunden kalt (12 bis 20 Grad).

Überwindung braucht es wohl dennoch für das kalte Nass. Zur Angewöhnung kann man sich mit dem Duschstrahl Körperstelle für Körperstelle vortasten: Man beginnt aussen am rechten Fuss – die am weitesten entfernte Stelle vom Herzen – und führt den Wasserstrahl am äusseren Bein zur Hüfte und dann auf der Beininnenseite zurück zum Fuss. Dasselbe mit dem linken Bein. Auch bei den Armen beginnt man am rechten Handrücken, strahlt bis zur Schulter, dann an der Achsel dem Innenarm entlang zur Handfläche. Nach dem linken Arm dann Brust, Bauch, Rücken und Gesicht.

Idealerweise wird der Wechsel von Warm-Kalt zwei- bis dreimal wiederholt. Sebastian Kneipp empfahl bei seinen Anwendungen sogar, sich nach dem letzten Kaltguss nicht abzutrocknen, sondern das Wasser nur von der Haut abzustreifen. So wird die Wirkung dank der Verdunstungskälte verlängert. Zum Aufwärmen dann in eine warme Decke hüllen oder sich bewegen. 

Teilkörperanwendung

Nebst Ganzkörperanwendungen gibt es verschiedene Bäder-Varianten:

  • Das Sitzwechselbad durchblutet den Unterleib. Es wird für die Behandlung von Blasenschwäche empfohlen.
  • Das Armwechselbad regt den Kreislauf von oben an, das heisst, es stärkt die Durchblutung im Kopf und soll Kopfschmerzen lindern.
  • Beim Fusswechselbad wiederum wird der Kreislauf von unten angeregt – hilfreich etwa bei chronisch kalten Füssen. Das Wasser sollte bis zur Mitte der Waden reichen.
  • Es lohnt sich also, die Dusche auch auf Kalt zu stellen. Vielleicht als Wachmacher am Morgen? Die gute Nebenwirkung der besseren Blutzirkulation: Die Haut wirkt frischer, rosiger.

(Lesen Sie unten weiter...)

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Tipps für zu Hause

  • Immer warm anfangen, kalt enden. Etwa 3–5 Minuten warm, dann 15–30 Sekunden kalt. Zwei- bis dreimal wiederholen.
  • Das Wasser soll warm, nicht heiss sein. Bei der kalten Temperatur kann das subjektive Empfinden als Gradmesser dienen – schliesslich soll die Anwendung erträglich sein.
  • Badezusätze und Duschprodukte können unterstützend wirken. Rosmarin etwa wirkt anregend, Citrusfrüchte erfrischen.
  • Am besten mehrmals in der Woche durchführen. Denn wie beim Fitnesstraining gilt: Regelmässig und über einen längeren Zeitraum angewendet bringt der Gesundheit am meisten.

von Petra Koci,

veröffentlicht am 12.11.2019, angepasst am 15.12.2022


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