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Gesünder leben?

Gesünder leben?

Food Pairing – Aromen clever kombinieren

Wenn Spinat und Ricotta oder Avocado, Limette und Koriander zueinanderfinden, ist das kein Zufall. Das Zusammenspiel dieser Lebensmittel macht auch aus ernährungsphysiologischer Sicht Sinn. Grundsätzlich gilt: Je breiter das kulinarische Spektrum, desto stärker der gesundheitsfördernde Effekt.

Hast du dir schon mal etwas dabei gedacht, als du dein Salatdressing mit Öl und Essig angemacht hast? Warum tun wir das nicht mit Ketchup und Bouillon? Klar, unsere Eltern haben das schon so gehandhabt. Und gerade Salat würde ohne Pep fade schmecken.

Was uns meistens nicht bewusst ist: Viele Gewohnheiten machen auch ernährungsphysiologisch Sinn. So macht die Säure des Essigs das Eisen im Gemüse für uns besser nutzbar, und das Öl hilft uns, fettlösliche Vitamine, Karotin und verwandte Stoffe besser über den Darm aufzunehmen. Gerade mediterrane Gerichte sind an genialer Einfachheit kaum zu überbieten. Aber auch die Schweizer Küche ist hier vorbildlich.

Kreative Vorfahren

Natürlich konnten unsere Vorfahren Lebensmittel nicht nach wissenschaftlichen Grundsätzen kombinieren. Aber kreativ waren sie. Und sie hatten Zeit, Musse, Interesse und das nötige Mass an Intuition und Beobachtungsgabe.

So sind traditionelle Ernährungslehren wie Ayurveda in Indien oder die Fünf-Elemente-Ernährung in China entstanden. Letztere teilt Lebensmittel in fünf Gruppen entsprechend der Elemente ein: Holz (sauer), Feuer (bitter), Erde (süss), Metall (scharf), Wasser (salzig).

Eine Mahlzeit sollte möglichst alle Elemente abdecken. Die Zutaten sollten frisch sein und sich in Geschmack und Farbe unterscheiden. Bewusst oder unbewusst geben die Lehren damit eine Empfehlung ab, die hilft, die Nährstoffaufnahme zu verbessern. (Fortsetzung weiter unten...)

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Ungeliebte Stoffe eliminieren

Tatsächlich können clevere Köche am meisten herausholen, wenn sie die volle kulinarische Bandbreite nutzen und Lebensmittel kombinieren, die thematisch weit auseinanderliegen. Also Früchte mit Fleisch, Kartoffeln mit Milch, Fett mit Gemüse.

Durch das Kombinieren wird aber mehr als nur die Aufnahme gesunder Stoffe verbessert. Es können auch ungeliebte Stoffe eliminiert werden. Und: Wer unterschiedliche mittelmässige Eiweissquellen kombiniert, kann den Bedarf seines Körpers besser decken, weil sich die Bausteine der Proteine – die Aminosäuren – optimal ergänzen. Das ist vor allem für Menschen von Vorteil, die auf tierische Produkte und damit auf besonders hochwertige Eiweisse verzichten.

Auch wenn wir das schon seit Jahrtausenden tun, haben wir das Potenzial vom klugen Mixen von Lebensmitteln noch lange nicht ausgeschöpft. Unsere Welt ist zum Dorf geworden, was uns erlaubt, Rohstoffe und Gerichte von überallher zusammenzubringen. Der Rat lautet also: ab auf Entdeckungstour!

Clevere Kombinationen

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Birchermüsli

Ja, auch wir Schweizer haben was zu bieten! Unser Birchermüesli ist das Paradebeispiel. Die Beta-Glucane aus dem Hafer sorgen dafür, dass der Zucker aus den Früchten langsam in unser Blut gelangt. Das hält uns lange fit und leistungsfähig. Das saure Vitamin C aus den Früchten unterstützt die Eisenaufnahme. Und das Eiweiss aus dem Joghurt ergänzt das Hafereiweiss optimal. Die im Joghurt auch enthaltenen Probiotika helfen der Verdauung und beugen Verstopfung vor. Gibt es ein schlaueres Zmorge?

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Käse und Kartoffeln

Und noch ein einheimischer Geniestreich: Beim Raclette ergänzen sich die Eiweisse aus den Kartoffeln und dem Käse prima und sorgen dafür, dass unser Körper optimal versorgt wird. Das klappt auch bei Gschwellti mit Schabziger. Übrigens schmeckt Fondue auch mit kleinen Kartoffeln statt Brot hervorragend. Vor allem Veganer können von cleveren Eiweisskombinationen profitieren. Beispielsweise indem sie Erdnussbutter oder Hummus als Aufstrich verwenden.

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Tomatensugo

Olivenöl und die lange Kochzeit lösen Lycopin aus den Zellen der Tomate. Forscher vermuten, dass diese karotinähnlichen Substanzen vor Prostatakrebs und möglicherweise noch vor weiteren Krebsarten schützen können.

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Spinat-Ricotta-Kombinationen, Rahmspinat

Spinat ist gesund, enthält aber recht viel Oxalat. Oxalat kann zu Nierensteinen führen und die Aufnahme von Eisen oder Kalzium in den Körper hemmen. Milchprodukte neutralisieren das Oxalat nachweislich. Und abgesehen davon: Cannelloni oder Ravioli mit Spinat-Ricotta-Füllung schmecken himmlisch!

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Guacamole

Fast schon genial kombiniert: Das Fett aus der Avocado hilft uns, die besonders gesunden Stoffe aus der Tomate aufnehmen zu können. Der saure Limettensaft verbessert die Aufnahme von Eisen, das reichlich im Koriander steckt, und sorgt dafür, dass die Farbe schön grün bleibt: das perfekte Zusammenspiel.

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Gambas in Olivenöl mit Knoblauch

Badend im Tontöpfchen – so geniessen sie die Spanier am liebsten. Garnelen sind wahre Cholesterinbomben. Kein Problem: Olivenöl und Knoblauch sorgen dafür, dass unsere Blut-Cholesterinwerte trotzdem im grünen Bereich bleiben.

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Curry

Curry ist nicht ein Gewürz, sondern eine clevere Mischung von verschiedenen Gewürzen. Diese verstärken gegenseitig ihre gesundheitsfördernde Wirkung. Kurkuma beispielsweise enthält Kurkumin, einen Stoff mit entzündungs- und krebshemmenden Eigenschaften. Essen wir Kurkuma allein, nehmen wir jedoch nur wenig davon über den Darm auf. Die Kombination mit dem scharfen Piperin im schwarzen Pfeffer, der ebenfalls im Curry steckt, erhöht die Verfügbarkeit von Curcumin um das Tausendfache. Der Chili-Bestandteil Capsaicin macht Curry haltbarer und wirkt zudem antibakteriell.

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Mariniertes Grillgut

Ist auch das Marinieren von Fleisch clever? Beim Grillieren können krebserregende Stoffe entstehen. Dank der darin enthaltenen Antioxidantien lassen sich diese mit der richtigen Marinade zu fast neunzig Prozent verhindern. Besonders wirksam ist eine Rosmarin-Thymian-Marinade. Neutralisierend wirken aber auch sämtliche Gewürze sowie Oregano, Salbei, Basilikum, Knoblauch und sogar Senf.

von Prof. Dr. med. David Fäh,

veröffentlicht am 14.10.2016, angepasst am 27.10.2023


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