Miso-Suppe, Reis und eingelegte Pflaumen statt Brot und Konfitüre: Erfahre mehr über das traditionelle japanische Frühstück.
Wie in jeder Industriegesellschaft besteht auch in Japan wenig Zeit für ein ausgiebiges Frühstück. Deshalb gibt es oft einen Kaffee, gerne auch Instantkaffee, dazu eine spezielle Art Toastbrot und gesalzene Butter, wie die Japanologin Daniela Tan erklärt. «Generell ist das japanische Frühstück eher salzig; es gibt kaum Obst», so Tan, die mehrere Jahre in Japan verbracht hat.
Das traditionelle japanische Frühstück basiert auf gekochtem, weissem und ungewürztem Rundkornreis. Reis heisst auf Japanisch «Gohan», wobei damit auch «Nahrungsmittel» gemeint ist.
In der klassischen Zubereitung muss der Reis drei Stunden kochen und dazwischen fachkundig gerührt werden. «Die Hausfrauen mussten früher eigens im Morgengrauen aufstehen, damit die Familie zum Frühstück frischen Gohan bekam», erzählt Daniela Tan. Die Erfindung des Reiskochers hat deshalb einen wichtigen Beitrag zur Emanzipation der Frauen in Japan geleistet.
Zum Reis isst man eine Auswahl von Pickles, eingelegtem Gemüse wie Rettich oder Shiso – ein Blattgemüse, das auch japanischer Basilikum genannt wird, geschmacklich aber nichts mit ihm gemein hat. Gereicht werden auch kleine Gurken, Tofu, Fisch und eingelegte Umeboshi-Pflaumen, deren salzig-säuerlicher Geschmack für Schweizer Zungen gewöhnungsbedürftig sein könnte.
Natürlich nicht fehlen darf die obligate Miso-Suppe. Diese besteht aus einer Sojabohnenpaste, die meist mit Fischsud aufgekocht wird. Im Supermarkt gibt es die Pasten zu kaufen. Die Saitake Miso Suppe beispielsweise wird mit Wasser aufgegossen und enthält 27 kcal pro 160ml.
Das traditionelle japanische Frühstück enthält viele Kohlenhydrate und kaum Fett. Auch wertvolle ungesättigte Fettsäuren werden wenige aufgenommen. Ausserdem fehlen im Vergleich zum europäischen Zmorge frische Früchte. Proteine werden durch den Tofu und den Fisch geliefert. Die Miso-Suppe selber enthält zudem viel Salz.