Welche Art von Training den Blutdruck am stärksten senkt. Und wer am meisten profitiert.
Was hilft bei Bluthochdruck besser: Medikamente oder Training? Beides gleich, resümiert ein internationales Forscherteam mit Berner Beteiligung.
Betrug der obere Blutdruckwert mindestens 140 (Millimeter Quecksilber, mmHg) reduzierte Sport den Blutdruck um durchschnittlich fast neun Messpunkte – genau so viel wie Medikamente.
Am wirksamsten war eine Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining. Sie verbesserte den Bluthochdruck um durchschnittlich 13,5 Punkte. Isometrische Übungen brachten in puncto Blutdrucksenkung am wenigsten, nämlich nur minus 4,9 Messpunkte.
Das Training hatte eine umso grössere Wirkung, je höher der Blutdruck anfangs war: Bei Personen mit oberen Blutdruckwerten von mindestens 150 sank er im Durchschnitt sogar um mehr als 20 Punkte. (Lesen Sie unten weiter...)
Über alle Teilnehmer hinweg – solche mit normalem Blutdruck und solche mit hohem, mit wenig Training oder viel – reduzierte Sport den Blutdruck um 4,8 Messpunkte, Medikamente senkten ihn dagegen um 8,8 – wobei die Teilnehmer an den Medikamenten-Studien im Durchschnitt deutlich höhere Ausgangswerte hatten als jene in den Sportstudien.
Es gebe kaum direkte, wissenschaftliche Vergleiche von Medikamenten und Sport, resümieren die Forscher. Deshalb werteten sie beides separat aus: 194 Studien mit über 29’000 Personen, die Blutdrucksenker nahmen, sowie 197 Studien mit mehr als 10’000 Teilnehmern, die mindestens vier Wochen lang trainierten.
Quelle: «British Journal of Sports Medicine»