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Gesünder leben?

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Wie reinige ich meine Ohren richtig? 15 Hör- und Ohren-Fakten

Wie du deine Ohren richtig reinigst, was der Gleichgewichtssinn im Ohr macht und warum wir im Alter schlechter hören, erklärt Ohrenarzt Hans-Wolfgang Mahlo.

Wachsen Ohren wirklich ein Leben lang?

Hans-Wolfgang Mahlo: Ja, das ist so. Das Ohr eines ausgewachsenen jungen Mannes ist etwa nur vier Fünftel so gross wie das seines Grossvaters. Das betrifft übrigens auch die Nase.

Warum hören wir im Alter schlechter?

Das Ohr kommt in unserer Zivilisation fast nicht zur Ruhe, dadurch nimmt das Hörvermögen mit der Zeit ab. Ich wundere mich eher, wie robust das Innenohr ist: Trotz der lebenslangen Belastung kommt es meist erst ab dem 58. Lebensjahr zu merkbaren Einschränkungen beim Hören.

Was kann ich gegen abnehmendes Hörvermögen tun?

Wichtig ist, dass wir die Ohren vor Lärm schützen, darum sollte man öfter einen Gehörschutz tragen. Ab rund 82 Dezibel Dauerbeschallung muss man mit Lärmschäden am Ohr rechnen. 82 Dezibel entsprechen etwa dem Lärm eines Rasenmähers. Aus diesem Grund tragen Landschaftsgärtnerinnen und -gärtner einen Gehörschutz. Gut für die Ohren ist sicher auch eine gesunde Lebensweise mit genügend Bewegung und ausgewogener Ernährung. Doch schlussendlich hängt es stark von den genetischen Voraussetzungen ab, ob eine Person im Alter noch gut hört.

Machen Kopfhörer die Ohren kaputt?

Das kommt darauf an, wie laut Musik gehört wird. Der Schwellenwert liegt wie gesagt bei 82 Dezibel. Wer über längere Zeit laut Musik hört, schädigt das Gehör. Bei Im-Ohr-Kopfhörern kommt es manchmal zu Gehörgangsentzündungen, weil die Geräte bakteriell verunreinigt sind. Man sollte sie darum regelmässig reinigen. 

Hören jüngere Menschen immer schlechter?

Eine Zunahme von Innenohrschäden bei jungen Leuten ist mir nicht aufgefallen. Ich denke, es hat sich herumgesprochen, dass es wichtig ist, einen Gehörschutz zu tragen, wenn es laut wird – sei es während der Freizeit oder im beruflichen Umfeld.

Sollte ich bei Konzerten immer Ohrstöpsel tragen?

Ja, ab einer gewissen Dezibel-Zahl ist ein Schutz sinnvoll. Bei lauten Rock- oder Popkonzerten würde ich daher Ohrstöpsel empfehlen.

Worauf sollte ich bei Ohrstöpsel achten?

Wichtig ist, dass die Produkte eine glatte Oberfläche haben, damit es keine Beschädigung der obersten Hautschicht im Gehörgang gibt. Die Stöpsel sollten zudem weich sein, damit sie sich der Form des Gehörgangs anpassen.

Was, wenn der Ohrstöpsel weh macht im Ohr …?

Wenn Schmerzen im Ohr auftreten, die man zuvor nicht hatte, dann ist in der Regel eine Gehörgangsreizung oder -entzündung entstanden. Gehen die Schmerzen nicht weg, nachdem man den Stöpsel entfernt hat, sollte man einen Hals-Nasen-Ohren-Spezialisten aufsuchen.

Warum sollte ich meine Ohren nicht mit Wattestäbchen reinigen?

Weil das Wattestäbchen die schützende und wasserabweisende Fettschicht im Ohr entfernt. Dadurch kann Wasser nach dem Duschen nur schlecht wieder ablaufen. Das Stäbchen kann auch das Fett zu Klumpen zusammenschieben, sodass sich das Ohr nicht mehr selbst reinigen kann. Die Fettschicht im Gehörgang ist wichtig. Sie wird bei den meisten Menschen langsam nach aussen transportiert und nimmt dabei Schmutz und andere Verunreinigungen mit. (Fortsetzung weiter unten…)

Wie reinige ich die Ohren dann richtig?

Richtig Ohren putzen
  • Feuchter Waschlappen: Mit einem feuchten Waschlappen lassen sich die Ohren gut und schonend reinigen. Denn damit kannst du nicht in den Gehörgang vordringen, überschüssigen Ohrenschmalz lässt sich damit aber gut aus der Ohrmuschel entfernen.
  • Warmes Wasser: Lass nach dem Duschen körperwarmes Wasser ins Ohr fliessen. Tupfe dann den verflüssigten Ohrenschmalz mit einem Taschentuch oder Wattebällchen ab. Aber Achtung: Hast du sehr viel Schmalz im Ohr, kann er aufquellen und das Ohr verstopfen.
  • Ärztin oder Arzt aufsuchen: Am sichersten ist die Ohrreinigung bei einer Spezialistin oder einem Spezialisten. Sie können prüfen, ob das Trommelfell in Ordnung ist, und anschliessend mit einer Wasserspritze das Ohr ausspülen.

Am besten die Ohrmuschel mit einer milden Seife und einem Waschlappen reinigen. Das reicht.

Wie sieht die Anatomie des Ohrs aus?

Zum Hörorgan gehören die Ohrmuschel, der Gehörgang, das Trommelfell, das Mittelohr mit den Gehörknöchelchen, die sogenannte Eustachische Röhre und die Hörschnecke. Dann gibt es auch noch das Innenohr mit der Hörschnecke und den Bogengängen. Die Bogengänge stellen das Gleichgewichtsorgan dar. Es sorgt dafür, dass wir unser Gleichgewicht behalten.

Wieso kommen manche Menschen schwerhörig zur Welt?

Etwa ein bis zwei von 1000 Neugeborenen kommen mit einer Hörminderung zur Welt. Die Ursachen hierfür sind genetisch bedingt oder wurden durch einen Infekt verursacht. Letzteres kann passieren, wenn die Mutter sich während der Schwangerschaft mit Röteln oder Masern infiziert hat. Bei rund 70 Prozent ist die Ursache aber genetischer Art.

Können taube Menschen also niemals hören?

Das kommt auf den Grad der Schwerhörigkeit an. Oft können Hörgeräte helfen. In seltenen Fällen werden bei einer Taubheit in spezialisierten Kliniken Elektroden ins Innenohr eingesetzt und mit einem Sprachprozessor verbunden. So können auch taube Menschen weitgehend wieder hören.

Warum hören Kinder höhere Töne als Erwachsene?

Weil ihre Ohren noch voll leistungsfähig sind. Gesunde Kinder hören Töne im Spektrum zwischen 60 und 20’000 Hertz. Im Laufe des Lebens nimmt das Hörvermögen auch bei gesunden Personen kontinuierlich ab. 

Wie entfernt man Haare an den Ohren am besten? 

Mit einem elektrischen Nasen- und Ohrenhaartrimmer, nötig ist die Entfernung aber aus gesundheitlichen Gründen nicht.

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ZUM DOSSIER

von Barbara Scherer,

veröffentlicht am 29.11.2023, angepasst am 29.07.2024


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