Wie du deine Ohren richtig reinigst, was der Gleichgewichtssinn im Ohr macht und warum wir im Alter schlechter hören, erklärt Ohrenarzt Hans-Wolfgang Mahlo.
Hans-Wolfgang Mahlo: Ja, das ist so. Das Ohr eines ausgewachsenen jungen Mannes ist etwa nur vier Fünftel so gross wie das seines Grossvaters. Das betrifft übrigens auch die Nase.
Das Ohr kommt in unserer Zivilisation fast nicht zur Ruhe, dadurch nimmt das Hörvermögen mit der Zeit ab. Ich wundere mich eher, wie robust das Innenohr ist: Trotz der lebenslangen Belastung kommt es meist erst ab dem 58. Lebensjahr zu merkbaren Einschränkungen beim Hören.
Wichtig ist, dass wir die Ohren vor Lärm schützen, darum sollte man öfter einen Gehörschutz tragen. Ab rund 82 Dezibel Dauerbeschallung muss man mit Lärmschäden am Ohr rechnen. 82 Dezibel entsprechen etwa dem Lärm eines Rasenmähers. Aus diesem Grund tragen Landschaftsgärtnerinnen und -gärtner einen Gehörschutz. Gut für die Ohren ist sicher auch eine gesunde Lebensweise mit genügend Bewegung und ausgewogener Ernährung. Doch schlussendlich hängt es stark von den genetischen Voraussetzungen ab, ob eine Person im Alter noch gut hört.
Das kommt darauf an, wie laut Musik gehört wird. Der Schwellenwert liegt wie gesagt bei 82 Dezibel. Wer über längere Zeit laut Musik hört, schädigt das Gehör. Bei Im-Ohr-Kopfhörern kommt es manchmal zu Gehörgangsentzündungen, weil die Geräte bakteriell verunreinigt sind. Man sollte sie darum regelmässig reinigen.
Eine Zunahme von Innenohrschäden bei jungen Leuten ist mir nicht aufgefallen. Ich denke, es hat sich herumgesprochen, dass es wichtig ist, einen Gehörschutz zu tragen, wenn es laut wird – sei es während der Freizeit oder im beruflichen Umfeld.
Ja, ab einer gewissen Dezibel-Zahl ist ein Schutz sinnvoll. Bei lauten Rock- oder Popkonzerten würde ich daher Ohrstöpsel empfehlen.
Wichtig ist, dass die Produkte eine glatte Oberfläche haben, damit es keine Beschädigung der obersten Hautschicht im Gehörgang gibt. Die Stöpsel sollten zudem weich sein, damit sie sich der Form des Gehörgangs anpassen.
Wenn Schmerzen im Ohr auftreten, die man zuvor nicht hatte, dann ist in der Regel eine Gehörgangsreizung oder -entzündung entstanden. Gehen die Schmerzen nicht weg, nachdem man den Stöpsel entfernt hat, sollte man einen Hals-Nasen-Ohren-Spezialisten aufsuchen.
Weil das Wattestäbchen die schützende und wasserabweisende Fettschicht im Ohr entfernt. Dadurch kann Wasser nach dem Duschen nur schlecht wieder ablaufen. Das Stäbchen kann auch das Fett zu Klumpen zusammenschieben, sodass sich das Ohr nicht mehr selbst reinigen kann. Die Fettschicht im Gehörgang ist wichtig. Sie wird bei den meisten Menschen langsam nach aussen transportiert und nimmt dabei Schmutz und andere Verunreinigungen mit. (Fortsetzung weiter unten…)
Am besten die Ohrmuschel mit einer milden Seife und einem Waschlappen reinigen. Das reicht.
Zum Hörorgan gehören die Ohrmuschel, der Gehörgang, das Trommelfell, das Mittelohr mit den Gehörknöchelchen, die sogenannte Eustachische Röhre und die Hörschnecke. Dann gibt es auch noch das Innenohr mit der Hörschnecke und den Bogengängen. Die Bogengänge stellen das Gleichgewichtsorgan dar. Es sorgt dafür, dass wir unser Gleichgewicht behalten.
Etwa ein bis zwei von 1000 Neugeborenen kommen mit einer Hörminderung zur Welt. Die Ursachen hierfür sind genetisch bedingt oder wurden durch einen Infekt verursacht. Letzteres kann passieren, wenn die Mutter sich während der Schwangerschaft mit Röteln oder Masern infiziert hat. Bei rund 70 Prozent ist die Ursache aber genetischer Art.
Das kommt auf den Grad der Schwerhörigkeit an. Oft können Hörgeräte helfen. In seltenen Fällen werden bei einer Taubheit in spezialisierten Kliniken Elektroden ins Innenohr eingesetzt und mit einem Sprachprozessor verbunden. So können auch taube Menschen weitgehend wieder hören.
Weil ihre Ohren noch voll leistungsfähig sind. Gesunde Kinder hören Töne im Spektrum zwischen 60 und 20’000 Hertz. Im Laufe des Lebens nimmt das Hörvermögen auch bei gesunden Personen kontinuierlich ab.
Mit einem elektrischen Nasen- und Ohrenhaartrimmer, nötig ist die Entfernung aber aus gesundheitlichen Gründen nicht.