Kalt, nass, ungemütlich! Der Winter lässt Rheumakranke vermehrt leiden. Tatsache ist, dass sich jetzt mehr Patienten mit Schmerzen am Bewegungsapparat bei ihrem Arzt melden. Doch warum ist das so?
Schlüssig kann diese Frage nicht beantwortet werden. Man vermutet, dass der bei Kälte verlangsamte Stoffwechsel dafür verantwortlich ist. Die Durchblutung wird vermindert, der Körper stellt sozusagen auf Notversorgung um. Lebenswichtige Organe wie das Gehirn werden vorrangig durchblutet. Rumpf, Arme und Beine mit Muskeln und Gelenken erst zweitrangig.
Im Wesentlichen unterscheidet man zwei Formen. Es gibt Menschen mit verschlissenen Gelenken (Arthrose) und solche, die unter entzündlichen Rheumaformen leiden.
Bei Betroffenen mit Arthrose reduziert Kälte die Viskosität der Gelenkflüssigkeit, somit sind die Gelenke weniger gut geschmiert und die Reibungsschmerzen nehmen zu. Entzündliche Rheumaleiden können mit extrem trockener Kälte wie beispielsweise in der Kältekammer behandelt werden. Die winterlich moderate Kälte, verbunden jedoch mit hoher Luftfeuchtigkeit, führt zu mehr Schmerzen. Warum, ist nicht bekannt.
So unterschiedlich die Formen der Rheumaerkrankungen auch sind, als Ursache für die Zunahme der Schmerzen ist das Auslösen der Entzündungskaskade zu sehen. Eines unter vielen Merkmalen des Ablaufs einer Entzündung ist, dass mehr sogenannte Radikale im Gewebe zirkulieren. Solche freie Radikale halten Entzündung und Schmerzen aufrecht.
Die Empfehlungen der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung beinhalten den Verzehr von täglich fünf Portionen Früchte und Gemüse sowie einer Handvoll Nüsse und Samen und die Bevorzugung von Vollkornprodukten. Die zusätzliche Einnahme von Vitaminpräparaten sollte mit dem Hausarzt abgesprochen werden.